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Tentakelwacht

Tentakelwacht

Titel: Tentakelwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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weiterhin lediglich eine Art Staatssklave war, nur mit der Aussicht, so etwas wie ein Aufseher werden zu dürfen. Roby wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Andere mochten Harris’ Ankündigung ja als verheißungsvoll wahrnehmen, er empfand angesichts dieser Aussicht jedoch eher einen großen Schrecken. Andererseits wäre es für ihn möglicherweise als Offizier einfacher, vorzeitig aus dem Dienst wieder auszuscheiden.
    »Ich dachte, wir Verurteilten könnten in unserer Dienstzeit niemals befördert werden«, sagte er dann.
    Harris lachte. »Das erzählen wir jedem. Blödsinn! Damit würden wir uns doch ins eigene Fleisch schneiden. Jeder Delinquent, der sich als einigermaßen willig und fähig erweist, kann Karriere machen. Verdammt, ich kannte einen Major, der hatte drei Menschen ermordet, bevor er zwangsrekrutiert wurde. Ein feiner Offizier. Wäre eine Verschwendung gewesen, ihn nicht zu befördern.«
    Roby schloss den Mund. Er wusste, wann er Fragen stellen durfte und wann er besser den Mund hielt. Der General hatte sich für heute genug amüsiert, er blickte zuletzt zweimal auf die Uhr. Vielleicht benötigte er das Wohlwollen dieses Mannes noch einmal. Und er war vom Haken, das war das Wichtigste.
    »Ich darf dann gehen?«
    »Gehen Sie zurück in Ihre Einheit, Rekrut. Und weiter so mit der guten Arbeit! Dann wird noch was aus Ihnen!«
    Angesichts der Tatsache, dass seine gute Arbeit darin bestanden hatte, einem Ausbilder das Genick zu brechen, fragte sich Roby jetzt doch, in was für einem Irrenhaus er hier eigentlich gelandet war.
    Aber er widersprach nicht.
        
     

9
     
    Als Slap erwachte, fühlte er sich grässlich. Seine Zunge klebte wie ein raues Stück Stoff an seinem Gaumen und in seinem Schädel hämmerte ein bestialischer Kopfschmerz. Er öffnete seine Augen und stellte fest, dass das Licht angenehm gedimmt war. Es war, als hätte er einen mächtigen Kater, wahrscheinlich die Nachwirkung der Droge, mit der er traktiert worden war.
    Slap drehte seinen Kopf und stellte fest, dass er in einem Bett der Krankenstation lag. Immerhin, man hatte ihn nicht mit ausgeleierten Kronjuwelen irgendwo im Weltall entsorgt.
    Unendlich vorsichtig lupfte er die leichte Decke und bewegte sanft seinen Unterkörper. Ein brennender Schmerz machte sich sofort bemerkbar. Slap stellte fest, dass sein Gemächt in einem Gelpack steckte, einer Plastikhülle, gefüllt mit medizinischem Gel, das sich ganz offenbar wohltuend auf sein arg beanspruchtes Glied auswirken sollte. Die Tatsache, dass jede Bewegung seines Penis Schmerzen verursachte und das Brennen auch bei völliger Regungslosigkeit nicht nachließ, zeigte ihm, dass sein Genesungsprozess wohl noch eine Weile dauern würde. Er versuchte, sich zu entspannen und sich so gut wie nicht zu bewegen.
    »Aha, aufgewacht!«
    Aus dem Halbdunkel trat ein Mann an sein Bett, als Sanitäter gut zu erkennen. Er hob ungeniert Slaps Decke und musterte das Gelpack mit professionellem Interesse.
    »Estevez hat Sie ganz schön zugeritten«, meinte der Mann mit einer Mischung aus Bedauern und Respekt in der Stimme. »Sie haben geblutet, als Sie eingeliefert wurden.«
    Slap stöhnte.
    »Nicht so schlimm«, meinte der Sanitäter beruhigend. »Das Gel hat alles im Griff. Die Blutungen wurden schon lange gestillt, und der Heilungsprozess hat begonnen. Ich vermute aber mal, dass Sie auf längere Zeit nicht Hand an sich legen werden. Und Sie gehen Estevez besser aus dem Weg. Sie hat sich über Ihre Standfestigkeit sehr positiv geäußert und das heißt, dass sie es ein zweites Mal probieren könnte. Das ist nicht so einfach, da der Capitaine ihr immer nur einen Schuss erlaubt, aber Estevez hat sich von Befehlen noch nie besonders beeindruckt gezeigt.«
    »Der kommandierende Offizier erlaubt dies …? Verdammt, ich bin vergewaltigt worden!« Erst als Slap das Wort aussprach, wurde ihm die Ungeheuerlichkeit des ganzen Vorgangs wieder richtig bewusst. Ihm war etwas zugestoßen, das er niemals für möglich gehalten hätte. Er war mindestens dreimal in Ohnmacht gefallen, soweit er sich erinnern konnte. Zweimal war er brutal von Estevez aus der Bewusstlosigkeit gerissen worden, und sie hatte auf ihm geritten, bis er laut um Gnade geschrien hatte. Das war ein Fehler gewesen. Estevez mochte es, wenn er schrie. Aber die dritte Bewusstlosigkeit war dann die letzte gewesen. Vielleicht hatte sie nicht riskieren wollen, dass er an einem Herzinfarkt verstarb.
    Der Sanitäter zuckte mit den

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