Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
Vom Netzwerk:
Handbewegung, als wollte er eine Fliege verscheuchen,
dabei traf er mich an der Schulter und ich landete mit meinem Hintern am Boden.
Ich stürmte erneut auf ihn zu, diesmal von vorne und schmiss mich gegen ihn,
meine Hände landeten auf seinen Schultern. Ich hatte ihn überrascht und er
schwankte kurz, entfernte seinen Mund von Sarahs Hals und sah mir direkt in die
Augen. Zum Denken war keine Zeit, daher folgte ich meinem Instinkt. Während
seine Augen auf meine gerichtet waren, brüllte ich: "Es reicht, wach
auf!"
    Ich war mir sicher, dass ich in ein paar Sekunden tot sein würde. Er blinzelte
und sah mich verwirrt an. Er packte mich bei den Oberarmen und setzte mich auf
den Boden. Dann trat er einen Schritt zurück, evaluierte die Situation im Raum
und stürmte Daniel und Michael zu Hilfe. Nach geraumer Zeit lag der zweite
Angreifer, mit Ketten gefesselt, am Boden.
    Ich kroch zu meiner Freundin. Diese bewegte sich nicht mehr. An ihrem Hals war
ein blutiger Gebissabdruck mit zwei tiefen Löchern an der Position der
Eckzähne. Die zwei tiefen zylinderförmigen Wunden hatten bereits zu bluten
aufgehört. Ratlos und verzweifelt brüllte ich um Hilfe. Anschließend sagte ich
zu ihr: "Sarah, bitte, wach auf, komm schon Mädchen, mach die Augen
auf!"
    Daniel musterte sie gleichgültig. "Sie sollte überleben."
    Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich stand auf, "Also existieren Vampire?
Scheiße noch mal!" und starrte hilflos und verängstigt in die Runde.
    Michael machte einen betont langsamen Schritt auf mich zu. Überfordert wich ich
sofort zurück. Er hob die Hände in einer Friedensgeste und machte einen
bedachten Schritt nach dem anderen in meine Richtung. Dann breitete er die Arme
aus und legte sie tröstend um mich. Erst jetzt bemerkte ich, dass mein ganzer
Körper zitterte und mein Gesicht schrecklich schmerzte. Die Männer unterhielten
sich. Ich hörte Daniel. "Bruder, als ich dich gestern sah, warst du noch
Herr deiner selbst und nun standest du unter einem Bann. Was ist geschehen und
wie hast du den Zauber gebrochen?"
    "Keine Ahnung, wie es dazu kam. Den Zauber gebrochen? Ich glaube, das war
sie", und er zeigte auf mich.
    Na toll, spätestens jetzt war ich in Schwierigkeiten. Inzwischen waren auch
Philippe, Alessandro und Stefan im Raum angelangt. Sie alle starrten mich
verwirrt an.
    Stefan ergriff das Wort: "Wie hast du das gemacht?"
    Michael sah mich im Gegensatz zu den anderen nicht misstrauisch und neugierig,
sondern besorgt und unglücklich an. Der Schmerz in meiner Wange trieb mir
Tränen in die Augen und machte jedes Wort zur Qual. "Ich weiß es
nicht."
    Die Aufmerksamkeit der sechs Männer war auf mich gerichtet. "Was hast du
getan, um den Zauber zu brechen?"
    "Daniel, es ist nicht einmal sicher, dass ich den Zauber gebrochen habe.
Ich hatte Angst um das Leben meiner Freundin und versuchte ihn von ihr zu
zerren."
    Ich sah leicht nach unten und fügte hinzu: "Aber das hat nicht viel
gebracht."
    Damit hatte ich ihnen nichts verraten, was sie zu verwundern schien.
    Sarah! Ich hatte auf Sarah vergessen. Wieder panisch flehte ich: "Ruft
bitte einen Notarzt für sie!"
    Warum hatte ich mich nicht als erstes um Hilfe gekümmert? Ich war ja eine
schöne Freundin. Daniel sah mich wütend an und zeigte auf den Mann, der
gefesselt am Boden lag. "Hilf meinem Freund, oder deine Freundin
stirbt!"
    Diese Drohung meinte er ernst.
    An diesem Tag wurde mein gesamtes Weltbild zerstört, es gab Vampire, Zauberei
und man erwartete sich, dass ich einen Bann neutralisiere. Spätestens jetzt war
ich panisch vor Angst. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Das einzige an mir,
das nicht erstarrte, waren meine Tränen. Michael stellte sich zwischen mich und
den Vampir. Der Unbekannte, den Daniel Bruder genannt hatte und dessen Wunden
inzwischen vollständig verheilt waren, sagte sarkastisch: "Danke Daniel,
das war sehr hilfreich. Wenn sie sich vor Angst nicht mehr bewegen kann, ist
sie sicher eine große Hilfe."
    Danach legte er tröstend eine Hand auf meine Schulter. Ich hatte gerade mit
angesehen, wie er meine Freundin beinahe getötet hätte und wich, soweit es mir
in Michaels Armen möglich war, zurück. Michael sah ihn prüfend an und knurrte
warnend: "Sie gehört mir."
    Der Vampir ließ sich durch ihn nicht beirren und sagte sanft: "Mach
dasselbe wie zuvor und ich werde dafür sorgen, dass niemand deine Freundin
anfasst."
    Ich nickte und ging zu dem Mann, der unentwegt mit seinen Fesseln rang. Als ich
mich neben ihn niederkniete

Weitere Kostenlose Bücher