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Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
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Blick wanderte von ihm zu mir und sie
lächelte wohlwollend. Michael hob mich hoch und wollte mich in den Rollstuhl
setzen, aber ich bat ihn, mir Krücken zu bringen. Humpelnd folgte ich ihnen zu
einem kleinen Konferenzraum. Es warteten bereits mehrere Personen auf uns.
Offensichtlich war der Anlass diesmal weniger förmlich als beim letzten Mal.
Martellius begrüßte mich und stellte mir einen, für ein übernatürliches Wesen
außergewöhnlich unattraktiven Mann, namens Eurephius und zwei Frauen Namens
Alexis und Gabriel als Magiegelehrte vor. Anschließend sagte er: "Wie mir
berichtet wurde, kennst du Jeremeia und Daniel bereits. Sie sind geschätzte
Freunde meiner Familie."
    Jeremeia und Daniel nickten grüßend und ich erwiderte ihre Geste. Ohne
Umschweife begann Alexis, eine große, schwarzhaarige Frau mit blauen Augen, zu
sprechen. "Man wünscht das wir, Eurephius, Gabriel und meine Wenigkeit,
uns mit dir beschäftigen und herausfinden was du kannst und weshalb. Um unsere
Arbeit zu erleichtern möchten wir, dass du uns alles, was du über deine Eltern
weißt, berichtest."
    Wieder einmal wurde mein Gesicht blass, dies schien eine unangenehme
Angewohnheit von mir zu werden. Aber was meine Eltern betraf, hatte ich vor
drei Tagen eine Entscheidung getroffen und an diese würde ich mich auch halten.
Ich sah sie so höflich wie möglich an und erklärte: "Ich habe beschlossen
meine Eltern nicht in meine Angelegenheiten hineinzuziehen und ich werde mich
daran halten. Ich kann ihnen leider nicht weiter helfen."
    Sie traute ihren Ohren nicht und schaute fordernd zu Michael. Als dieser nicht
reagierte, wendete sie sich wieder mir zu und sagte etwas gereizt: "Wenn
du nicht bereit bist zu kooperieren, muss ich davon ausgehen, dass du uns
bewusst etwas verschweigst."
    "Ich konnte an meinen Eltern nie etwas Übernatürliches entdecken und ich
sehe keinen Grund, sie sinnlos in Gefahr zu bringen."
    Sie sah mich an, als hätte ich ihr gerade ins Gesicht geschlagen, lächelte
jedoch als sie fragte: "Warum denkst du, dass deine Eltern in Gefahr
wären, wenn ihre Identität bekannt würde?"
    Die einzige Antwort mit der ich diese Frage würdigte, war eine hochgezogene
Augenbraue. Die zweite Frau, Gabriel, ergriff mit unglaublich tiefer Stimme das
Wort. "Dann sag uns, was du über deine eigenen Fähigkeiten weißt und
welche du bemerkt hast."
    Ich wusste nicht, was ich erzählen sollte und was nicht. Also warf ich Michael
einen fragenden Blick zu, den er mit einem ermutigenden Nicken beantwortete.
Ich begann. "Ihr wisst sicher bereits von den Vampiren und Nikelaus."
    Sie nickte und ich fuhr fort: "Ich bin scheinbar gegen fast jede Magie
immun. Diese Immunität hat sich, seitdem ich mit Michael und seinen Freunden
Kontakt habe, gesteigert. Ich heile seitdem auch schneller."
    "Ist das alles?" Fragte Gabriel und etwas Misstrauisches lag in ihrer
Stimme. Während ich überlegte, fiel mein Blick auf Daniel, der seinen Mund in
einer Bissgeste öffnete und wieder schloss. Darauf hatte ich völlig vergessen.
"Mein Blut hätte Daniel fast getötet, als er mich gegen meinen Willen
gebissen hatte. Außerdem gelingt es ihm nicht, mich zu manipulieren."
    Die drei Gelehrten wechselten vielsagende Blicke. Anschließend ergriff Daniel
das Wort: "Sie ist nicht nur ein Mensch, soviel konnte ich an ihrem Blut
erkennen."
    Scheinbar hatte er mit Michael bereits darüber gesprochen, denn dieser war
nicht im Geringsten überrascht. Alexis bat ihn dies genauer auszuführen und er
tat es. "Ihr Blut schmeckt anders, sie ist sicher teilweise ein Mensch,
aber es enthält noch eine mir unbekannte Komponente. Es ist köstlich und ich
weiß nicht, ob ich fähig gewesen wäre, sie am Leben zu lassen, hätte Michael
mich nicht gestoppt."
    Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu und er sagte gelassen und unehrlich: "Es
hätte mir sicher leidgetan."
    Die Stimmung im Raum war derart entspannt, dass ich die anderen ignorierte und
erwiderte: "Ja natürlich, aber nur weil du dann auch gestorben
wärst."
    Er lächelte mich an. "Dein Blut wirkte erst toxisch, als du artikuliertest,
dass es mir nicht erlaubt sei, es zu trinken."
    Jeremeia beobachtete mich mit einem neugierigen und vielsagenden Blick und ich
glaubte zu sehen, wie er sich die Lippen leckte. Er wandte sich an Martellius.
"Wurde inzwischen schon etwas über ihre Eltern herausgefunden?"
    "Nein, ein paar Nachbarn aus ihrem Heimatort konnten uns berichten, dass
sie vor fünf Jahren weggezogen sind. Ihre Eltern

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