Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
Vom Netzwerk:
stoppte kurz, lächelte und sagte:
"Na ja, was auch immer. Es freut mich dich kennenzulernen."
    Auch wenn sie es zu verstecken versuchte, war sie durch unseren Besuch
sichtlich angestrengt. Iveria betrachtete sie, als wäre sie das schönste Wesen
der Welt. Es war rührend. Um ihre Freundin nicht noch mehr zu belasten,
tauschte ich mit Iveria Handynummern aus und humpelte durch die langen Gänge
nach draußen. Im Müllner Bräu, gegenüber der Klinik, beschloss ich etwas zu
trinken, wenn auch nur, um mir die Zeit totzuschlagen. Ich hätte wissen sollen,
dass ich mit einem gebrochenen Jochbein und einem Gips auffallen würde. Als ich
das Lokal betrat, starrten mich alle Anwesenden an. Das Verhängnisvolle war,
Andreas war unter ihnen. Er war in weiblicher Begleitung - versteht sich. Ich
wollte sofort wieder gehen, aber er kam bereits auf mich zu und begrüßte mich
mit den Worten. "Bist du diesmal über eine Treppe gefallen?"
    Wie Michael am Tag zuvor, evaluierte auch er meine Verletzungen.
"Gebrochenes Jochbein, ein gebrochenes Bein und ein paar blaue
Flecken."
    Ich hatte keine Lust auf dieses Gespräch und drehte mich um. Er griff mit der
Hand nach meinem Oberkörper und bei dem Versuch mich zurückzuziehen, erwischte
er eine meiner gebrochenen Rippen. Ich zuckte und fluchte leise. Also fügte er
seiner Liste noch schnell ein paar gebrochene Rippen hinzu.
    Bevor er wieder zu sprechen beginnen konnte, sagte ich: "Andreas ich kann
dir nicht erzählen was passiert ist, es würde dich in Schwierigkeiten
bringen."
    "Glaub mir, du kannst mich in keine Schwierigkeiten bringen mit denen ich
nicht fertig werde. Also was ist passiert? Erzähl mir einfach den Teil, den du
mir erzählen kannst, aber lüge mich bitte nicht an."
    Ich atmete tief ein. "Okay, aber nicht hier. Eine Freundin sollte mich
jeden Moment nach Hause bringen, sprechen wir am Montag nach der Uni
darüber."
    "Nichts da. Ruf deine Freundin an und sage ihr ab. Ich bringe dich nach
Hause und wir unterhalten uns im Auto."
    Warum waren nur alle Männer die ich kannte so beharrlich? Ich zog mein Handy
aus der Tasche und wählte Iverias Nummer. Sie hob beim zweiten Läuten ab und
ich sagte: "Hallo, du brauchst auf mich keine Rücksicht zu nehmen, Andreas
bringt mich nach Hause. Er ist ein Freund von mir. Wir sind
Studienkollegen."
    Ihre Antwort war kurz: "Oh, da wird sich Michael aber freuen."
    Andreas bezahlte seine Rechnung und ohne sich von seiner Begleitung zu
verabschieden, führte er mich zu seinem Auto. Wie konnten sich nur alle diese
teuren Autos leisten? Kaum waren wir eingestiegen, kommandierte er:
"Schieß los!"
    Ich wusste nicht, was ich ihm sagen sollte und zögerte. Er wurde langsam
ungeduldig und verärgert. "Jetzt fang schon an!"
    Der Stress der letzten Tage kombiniert mit seiner bestimmenden Art gab mir den
Rest. Tränen liefen mir über die Wangen und ich stammelte etwas zu weinerlich:
"Vier Männer haben versucht mich zu vergewaltigen."
    Ohne die geringste Emotion zu zeigen, fragte er: "Wo sind sie jetzt?"
    "Tot."
    "Gut."
    Mit dieser kühlen, gelassenen Reaktion hatte er mich überrascht. Vor meiner
Wohnung angekommen, fragte ich: "Woher weißt du wo ich wohne?"
    Auf meine Frage hin wirkte er, als würde er sich über sich selbst ärgern.
"Ich habe am Mittwoch beim Ausgehen Astrid getroffen und sie gefragt."
    So wie er getroffen sagte, musste ich lächeln. "Und mit ihr
geschlafen?"
    Er antwortete etwas verlegen mit einem schlichten Ja. Ich verabschiedete mich
und stieg aus dem Auto. Womit ich nicht rechnete, er folgte mir und begleitete
mich in die Wohnung. Dort half er mir mit allem Möglichen. Ich hatte das Gefühl
zu verhungern, daher kochte ich Nudeln mit Fertigsugo. Der immer noch anwesende
Andreas leistete mir beim Essen Gesellschaft. Er fand, von mir zubereitet würde
der Fertigsugo besser schmecken. Kurz darauf klingelte mein Telefon. Es war
Astrid, sie hatte Licht bei mir in der Wohnung gesehen. Sie war in der Nähe und
wollte mir die Unterlagen vorbei bringen. Fairerweise erzählte ich ihr, dass
Andreas bei mir war. Sie fragte: "Der mit den blonden oder mit den
schwarzen Haaren."
    Ich antwortete: "Er hat blonde, lockige Haare" und sie beschloss
hochzukommen. Perfekt, Andreas und Astrid nach ihrem letzten Tötata in meiner
Wohnung. Das konnte lustig werden. Andreas starrte mich von der anderen Seite
des Zimmers nachdenklich und überrascht an. "Ich habe schwarze
Haare."
    Er öffnete die Türe für Astrid und sagte: "Melanie ist eine

Weitere Kostenlose Bücher