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Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
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spreche nicht von Sarah. Es ist nicht deine Schuld, dass du so wenig
über unsere Welt weißt."
    "Stimmt, das ist deine Schuld."
    Wieder schwiegen wir beide. Kurz bevor wir ankamen sagte ich: "Ich freue
mich schon auf Rosalia. Ich hätte ihr Bescheid geben sollen, dass ich komme.
Die wird vielleicht schimpfen."
    "Wer ist Rosalia?"
    "Sie ist unsere Nachbarin. Sie hat früher oft auf mich aufgepasst. Wenn
sie weiß, dass ich komme, bereitet sie immer ein Festmahl."
    Umso näher wir kamen, desto heimeliger fühlte ich mich. Wir fuhren durch
Oberleibnig. Das letzte Haus war meines. Er weigerte sich in die Schotterstraße
rechts vor uns einzubiegen, etwas ungehalten fragte er: "Willst du mich
verarschen, da kann ich nicht fahren!"
    "Komm schon, ich weiß, dass die Einfahrt etwas eng ist, aber so groß ist
dein Auto nun auch wieder nicht. Weißt du was, lass mich fahren."
    Er stieg aus und wir tauschten die Plätze. Ich bog ab und fuhr gerade aus.
    "Stopp, du fährst ja direkt gegen den Felsen."
    Es gab hier keinen Felsen, also ignorierte ich ihn und fuhr weiter. Nach fünf
Metern wurde er wieder ruhig.
    "Wir sind gerade durch einen kleinen Berg gefahren."
    "Wie meinst du das?"
    "So, wie ich es sage."
    "Schatz sei nicht lächerlich, bis jetzt konnte noch jeder Mensch unser
Haus finden."
    Über eine lange Schotterstraße gelangten wir zu meinem Haus. Es war nicht
spektakulär, sondern ein einfaches, zweistöckiges Familienhaus mit einem netten
Garten und zwei Garagen. Den Garten pflegte unsere Nachbarin. Sie besaß ein
kleines, ebenerdiges Häuschen, vielleicht hundert Meter entfernt. Es lag am
Ende unseres Grundstückes. Ich mochte ihr Haus. Es erinnerte mich immer an eine
Zwergenhöhle.
    Kaum war ich aus dem Auto gestiegen, eilte mir Rosalia mit ausgestreckten Armen
entgegen. Hinter mir hörte ich Michaels Autotür knallen. Mit einer enormen
Geschwindigkeit stellte er sich zwischen uns. "Bleib wo du bist,
Zwerg!"
    Wie konnte er nur so unhöflich sein. Sie war vielleicht etwas kleinwüchsig, das
war aber bestimmt kein Grund, gemein zu sein. Ich warf ihm einen vorwurfsvollen
Blick zu, "was ist heute nur los mit dir?", machte den Schritt um ihn
herum, lief auf sie zu und fiel ihr in die Arme. Nach einer angemessenen Dauer
löste sie sich von mir und sagte über meine Schulter hinweg: "Verletzt du
sie, finde ich einen Weg dich zu töten, Peri."
    Oh, sie war also wirklich ein Zwerg. Er knurrte sie sprichwörtlich an.
"Lange nicht gesehen, Moravia, oder sollte ich Rosalia sagen?"
    Mit Höflichkeiten gaben sich die beiden nicht ab. Sie trat vor mich, womit sie
ihm den Weg zu mir versperrte. "Du hast hier nichts zu suchen. Die
Barriere hätte dich stoppen sollen."
    "Melanie ist gefahren. Was ist hier los? Was ist sie, Rosalia?"
    Scheinbar hatte mich noch eine wichtige Person in meinem Leben belogen.
Verletzt und gekränkt fragte ich leise: "Kann mir einer erklären was hier
los ist?"
    Sie hatten keine Zeit mir zu antworten, sie waren zu sehr damit beschäftigt,
sich hasserfüllte Blicke zuzuwerfen. Frustriert griff ich nach einem
Blumentopf, zerschmetterte ihn am Boden und schimpfte: "Könntet ihr mich
bitte beachten. Was zur Hölle ist hier los?"
    Rosalias Gesichtsausdruck wechselte von drohend zu wohlwollend. Sie sah mich
besänftigend an. "Ich versuche nur dich zu beschützen, meine Kleine."
    Was zuviel war, war zuviel. "Scheinbar tut niemand etwas anderes. Auf
jeden Fall behauptet es jeder. Raus mit der Sprache, was bin ich. Bin ich
überhaupt ein Mensch?"
    Meine Stimme klang frustriert und verärgert, ich erkannte mich selbst nicht
mehr. Sie suchte meinen Augenkontakt. "Nur zur Hälfte."
    "Was ist meine zweite Hälfte? Komm schon, raus mit der Sprache."
    "Ich kann nicht, selbst wenn ich wollte. Ich finde, du hast einen
schrecklichen Geschmack, was deine Begleitung betrifft."
    "Er ist mein Freund, Rosalia er wird mich nicht verletzen."
    Sie zog meine Aussage ins lächerliche. Provoziert durch ihr Verhalten sagte
Michael: "Sie steht unter meinem Schutz."
    "Na, das kann ja nur schief gehen, oder?"
    "Rosalia, bitte, was ist Dad?"
    Ihre Hilflosigkeit war nicht zu überhören, als sie antwortete: "Ich kann
es dir nicht sagen. Auch wenn ich finde, du würdest die Wahrheit
verdienen."
    "Rosalia, Mum und Dad sind verschwunden. Es ist, als hätten sie sich in
Luft aufgelöst. Sobald ich Hugorios Genehmigung habe, suche ich nach ihnen."
    "Bist du lebensmüde, du gehst nicht in die Nähe des Filguri,
verstanden!"
    Fragend hob ich die

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