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Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
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aber du kennst meine vorläufige Antwort. Darf ich
dich noch etwas fragen?"
    Laut lachend antwortete er: "Als wenn dich ein Nein abhalten würde."
    "Weiß Tanja, dass Stefan verheiratet ist?"
    "Woher weißt du das?"
    Ich hatte ihn verblüfft. Selbstzufrieden erklärte ich: "Ich habe ihn mit
Birgit gesehen. Es war offensichtlich. Sie strahlten diese Gewissheit von
Zusammengehörigkeit aus."
    Er überlegte kurz. "Wenn ich ehrlich bin, war es mir nie wichtig genug, um
zu fragen. Du musst verstehen, er wechselt seine Frauen laufend, spätestens
dann wenn sie ausgelaugt sind. Klar Tanja ist nett, aber nette Menschen gibt es
viele."
    "Wie meinst du ausgelaugt?"
    Er bereute seine letzte Aussage. "Er entzieht ihr regelmäßig Energie. Sie
wird einige Zeit benötigen, um sich davon zu regenerieren."
    "Und er wird sie fallen lassen, wie eine heiße Kartoffel", vollendete
ich seinen Satz.
    Nachdem er mich lange beobachtet hatte, fragte er: "Hast du Angst, es
könnte mit uns auch so laufen?"
    "Nein, du hast mir erst einmal Energie entzogen und darum habe ich dich
regelrecht angefleht."
    "Angefleht ist wohl ein wenig übertrieben. Genug Selbstbeherrschung, um
dich flehen zu lassen, hätte ich nicht."
    Es war schön, wenn er so ehrlich mit mir sprach. Noch etwas beschäftigte ihn.
"Was war eigentlich der Grund dafür, warst du einfach nur neugierig?"
    Überlegend wiegte ich den Kopf hin und her. "Neugierde hatte sicherlich
etwas damit zu tun. Der andere Grund würde dir vielleicht kindisch
erscheinen."
    Er war gerade zur Raststätte am Tauern abgebogen und hatte am Parkplatz
gehalten. "Sag es mir. Selbst wenn der Grund kindisch ist, wäre es grausam
mir den Spaß vorzuenthalten."
    "Du lachst nicht?"
    Er kniff die Lippen zusammen und legte die rechte Hand aufs Herz.
    "Nikelaus wollte mir Energie entziehen. Früher oder später wird sich
vielleicht jemand gegen meinen Willen bedienen. Ich wollte, dass du der Erste
bist."
    Zu meiner Überraschung war sein Gesicht ernst. Er küsste mich, umarmte mich und
flüsterte mir ins Ohr. "Das werde ich nicht zu lassen."
    Er hielt mich noch lange fest, bevor wir ausstiegen um in der Raststätte etwas
zu trinken. Ich wollte mir ein Cola light bestellen, nach einem vorwurfsvollen
Blick von Michael bestellte ich mir jedoch ein normales.
    "Melanie, lass dich nicht von diesem Schlankheitswahn anstecken. Ich habe
so viele Trends miterlebt. Es gab Zeiten in denen die Frauen versuchten dick zu
sein, Zeiten in denen sie dünn sein wollten, Zeiten in denen die Haut nicht
hell genug sein konnte, Zeiten in denen man nicht braun genug sein konnte. Du
bist perfekt, wie du bist. Ich finde es wichtig, dass du gesund aussiehst. Das
tust du nicht, wenn du zu dünn oder zu dick bist."
    "Daher entsprechen die meisten Frauen, mit denen ihr euch abgebt, den
heutigen Idealmaßen, wie interessant."
    Vielleicht klang ich ein klein wenig sarkastisch.
    "Dafür gibt es einen guten Grund. Wir finden Frauen interessant, die mit
sich selbst im Reinen sind. Eine Frau die ständig mit ihrem Gewicht hadert,
kann irritierend sein."
    Er hatte sich bemüht diplomatisch zu sein. Es gab so viele Fragen die mich
beschäftigten. "Wo wir schon bei Äußerlichkeiten sind, wieso bemerkt
niemand, dass ihr nicht altert?"
    "Wir ändern unser Erscheinungsbild magisch, bis vor kurzem gab ich vor,
sechzig Jahre alt zu sein. Vor einem Jahr habe ich ein jüngeres Gesicht gewählt
und meine Firma, als der angebliche Sohn meiner vorhergehenden Erscheinung,
übernommen."
    "Dann hattest du bis vor einem Jahr in der Disko nicht viele
Chancen."
    "Sei nicht lächerlich, natürlich habe ich mich dazu verjüngt."
    "Natürlich, wie konnte ich nur das Offensichtliche übersehen."
    Sein Telefon klingelte. Es war Stefan. Michael erklärte ihm, dass wir bereits
am Heimweg waren. Er legte auf und fragte: "Hast du Lust heute mit den
Jungs auszugehen?"
    "Du meinst auf die Pirsch? Warum nicht, ich bin ja schon erlegt."
    Grinsend nickte er selbstzufrieden.
    "Andererseits, wenn ich es mir recht überlege, sind die Jungs vielleicht
nicht froh mich zu sehen."
    "Stimmt, Peris haben immer ein Problem damit, wenn ein Energiebündel am
Tisch sitzt. Melanie, das ist lächerlich."
    "Ist es nicht, beim letztem Mal hätten sie mir am liebsten den Kopf
abgerissen. Du weißt schon, bei Hugorios Besuch."
    "Das war etwas anderes. Weißt du was, wir gehen mit und wenn es nur ist,
um dir zu beweisen, dass du dich irrst."
    "Wann treffen wir uns? Wenn es zeitlich knapp wird, ziehe

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