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Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
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fuhren die enge Bergstraße wieder hinunter.
Michael schwieg den ganzen Weg bis Lienz. Vorsichtig fragte ich, ob wir stehen
bleiben und etwas Essbares kaufen könnten. Er musterte mich vorwurfsvoll.
"Wann hast du zum letzten Mal gegessen?"
    "Na ja, es war, du weißt schon."
    Nun etwas verärgert, fragte er: "Wann?"
    "Gestern im Kino ein paar Popcorn."
    "Wir hatten eine Vereinbarung, welche regelmäßige Mahlzeiten enthielt.
Was, wenn du deine Fähigkeiten einsetzen müsstest?"
    Nach dieser Maßregelung hielten wir bei einer Pizzeria. Ich kannte dieses
Lokal, dort gab es die besten Pizzen der Stadt. Michaels Stimmung hatte sich,
seitdem wir meinen Heimatort verlassen hatten, nicht verbessert, also fragte
ich: "Welche Laus ist dir über die Leber gelaufen?"
    "Die Zauber auf deinem Haus sind beeindruckend. Dein Vater ist sicher
nichts Unbedeutendes und warum brauchtest du einen magischen Babysitter. Du
besitzt keine aktiven Fähigkeiten."
    "Woher kennst du Rosalia?"
    Nicht glücklich über meine Frage, antwortete er, "das ist eine lange
Geschichte", und sein Gesicht verriet, dass er nicht vorhatte, sie zu
erzählen.

Blauer Safran
    Auf dem Weg nach Salzburg besserte sich seine Laune.
"Melanie, mein Schatz, warum hast du die Motorradkluft mitgenommen? Es
gibt doch sicher einen Grund, dass du extra hineingelaufen bist, um sie zu
holen."
    "Du musst nicht alles wissen."
    Nun neugierig, würde er nicht aufgeben. "Schatz, du wolltest doch etwas
über Vampire wissen. Ich verrate dir, ob sie ins Sonnenlicht gehen können oder
nicht und du verrätst mir, was du mit der Schutzkleidung willst."
    Das konnte interessant werden. "Du verrätst mir das und wer vermutlich für
die Angriffe verantwortlich war und ich sage dir, warum ich meine wunderschöne,
orangeschwarze Kombi mit Helm mitgenommen habe."
    In Michaels Inneren tobte ein Krieg zwischen seiner Neugierde und seinem
Pflichtbewusstsein. Schließlich seufzte er frustriert, "normalerweise
müsste ich dich einfach nur verzaubern, einverstanden, du beginnst."
    "Ganz sicher nicht."
    "Es gibt geborene und verwandelte Vampire. Geborenen schadet das
Sonnenlicht nicht. Verwandelte gehen, wie in den Filmen, in Flammen auf."
    "Wie funktioniert das, wie werden Vampire geboren, was ist Jeremeia,
geboren oder verwandelt?"
    "Diese Frage war nicht vereinbart. Wir vermuten, dass ein Lichtelf namens
Xavier versucht, uns gegeneinander auszuspielen. Du bist dran Liebling."
    "In meinem Kellerabteil steht das alte Motorrad meines Vaters, eine blaue
1978iger BMW R45. Bisher konnte ich mir die Versicherung nicht leisten, aber
mein Boss hat mir angeboten Silvias Donnerstagsschicht zu übernehmen, so würde
ich fast das Doppelte verdienen."
    "Wenn du willst, kannst du meine Maschine verwenden. Sie steht in der
Garage, ich zeige dir wo der Schlüssel ist. Motorräder sind gefährlich genug,
auch wenn sie nicht von selbst auseinanderfallen. Außerdem würdest du dir die
Versicherung sparen und müsstest Silvias Schicht nicht übernehmen. Es ist eine
gefährliche Zeit und ich würde mich freuen, wenn du fix bei mir einziehst. Du
würdest dir die Miete sparen und bräuchtest nicht mehr zu arbeiten."
    Er meinte es gut, aber für mich ging es zu schnell. Abgesehen davon störte mich
noch etwas anderes, also sagte ich: "Du willst, dass ich meinen Job und
meine Wohnung aufgebe und mich nur noch auf dich verlasse? Michael tu das
nicht. Versuch nicht mich noch abhängiger von dir zu machen, als ich es ohnehin
schon bin."
    "Du hast gesagt, du liebst mich, also wo ist das Problem?"
    "Liebe alleine ist manchmal nicht genug. Wie lange sind wir zusammen, ein,
zwei Monate? Wir kennen uns erst seit ungefähr drei Monaten."
    "Ich hätte dich bereits am ersten Tag einziehen lassen."
    "Nichts für ungut, aber das sagt nicht viel. Du würdest auch nicht auf der
Straße sitzen, wenn es nicht funktioniert. Du bevormundest mich, so wie es ist
schon ständig. Sollte ich entscheiden, dass es für mich mit uns nicht
funktioniert, wäre ich ohne Wohnung, ohne Job" und in einem gespielt
dramatischen Ton fügte ich hinzu, "und ohne Motorrad."
    Ich befürchtete er wäre ärgerlich oder verletzt, doch er streichelte mir mit
dem Handrücken liebevoll über die Wange, während er mit der anderen lenkte.
"Ich hatte mit dieser Reaktion fast gerechnet, aber mein Angebot steht.
Wenn du bereit bist, dann freue ich mich über deinen Einzug. Ich hätte auch
kein Problem damit, deinen Lebensunterhalt zu finanzieren."
    "Danke für das Angebot,

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