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Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
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es
nicht viel gewesen sein."
    "Ich hatte Ang...", aber er hörte mitten im Wort auf und schüttelte
ungläubig den Kopf. Wenig später fuhren wir weiter.
    "Melanie, etwas beschäftigt mich schon seit geraumer Zeit. Kannst du dich
noch an den Morgen erinnern, als ich mit Stefans, Iverias und Alessandros Hilfe
versucht habe, dich zu manipulieren?"
    "Ja, immerhin hättest du mich fast umgebracht."
    "Bevor du Nasenbluten bekamst, hast du da irgendetwas gespürt?"
    "Ja, mein ganzer Körper schmerzte schrecklich."
    "Warum hast du nichts gesagt?"
    "Du bist ziemlich angsteinflößend, wenn du Teile der Wand zwischen deinen
Fingern zerbröselst."
    Diese Antwort erschreckte ihn. "Hab bitte keine Angst vor mir. Ich würde
dich nie absichtlich verletzen."
    Er wartete bis ich sprach. Als ich es nicht tat, fragte er: "Das glaubst
du mir doch?"
    Zögernd nickte ich. Danach war es im Auto lange still. Wir fuhren in Richtung
Lienz in Osttirol von der Autobahn ab.
    "Michael, bei dem Gespräch mit den Werwölfen..."
    "Melanie", er zog meinen Namen in die Länge, um mich auf einen
Regelverstoß hinzuweisen.
    Äquivalent betont, sagte ich: "Michael."
    "Du kannst wirklich lästig sein."
    "Ich weiß."
    "Es hat sich herausgestellt, dass wir gegeneinander ausgespielt
wurden."
    Langsam wurde ich ärgerlich. "Wer hat euch nur diesen Tipp gegeben.
Könntest du mir etwas sagen, dass ich noch nicht weiß."
    "Wir haben eine Vermutung wer es ist."
    "Und?"
    "Melanie, versteh doch, ich kann es dir nicht sagen."
    "Nikelaus würde es. Er ist ein Arschloch, aber er würde es mir
sagen."
    Es war ein bröckelndes Geräusch zu hören und schwarzer Staub rieselte zu Boden.
Vielleicht hätte ich das nicht sagen sollen. An der Stelle, an welcher er zuvor
das Lenkrad gehalten hatte, fehlte ein Stück. Ohne auch nur einen Muskel zu
bewegen, starrte er auf die Straße. "Michael, Schatz, wo du schon einmal
sauer bist, ich sollte dir noch etwas erzählen."
    Er warf mir einen vernichtenden Blick zu. Auf das Lenkrad zeigend, stellte ich
fest. "Du solltest bedenken, wir brauchen es noch."
    Ich hätte es nicht für möglich gehalten, sein nächster Gesichtsausdruck war
noch viel beunruhigender. "Die Sache ist die, mein Vater ist womöglich
kein Mensch."
    Als er mich erneut ansah, wirkte er neugierig und besorgt. "Wie kommst du
darauf?"
    "Er hat hin und wieder Incendium getrunken. Dein Onkel hat gesagt, dieses
Getränk wäre nur übernatürlichen Wesen zugänglich."
    Inzwischen laut und unbeherrscht, verlangte er: "Warum sagst du es mir
erst jetzt" und erneut verschwand ein kleines Stück unseres Lenkrades.
    "Schatz du machst mir Angst. Was wäre so schlimm daran, wenn ich nur zur
Hälfte ein Mensch bin?"
    Er atmete seufzend aus. "Nichts, weil wenn es so ist, werden wir es
niemandem verraten. So wichtige Informationen solltest du früher mit mir
teilen. Weiß Nikelaus davon?"
    Mich vor seiner Reaktion fürchtend, biss ich auf meine Lippen. "Das ist
doch nicht dein Ernst. Du hast es ihm gesagt? Wie konntest du nur so dumm
sein!"
    "Du bist unfair, ich dachte immer es wäre ein ganz gewöhnliches Getränk.
Es ist mir vielleicht herausgerutscht, dass mein Vater mir zu meinem
achtzehnten Geburtstag ein Glas spendierte."
    "Was ist dir noch herausgerutscht?" Herausgerutscht, betonte er sehr
schuldzuweisend.
    "Ich glaube nichts, obwohl ich vom Incendium bereits etwas unberechenbar
war."
    Er traute seinen Ohren nicht. "Du hast mit ihm getrunken?"
    "Die Frau hätte es als persönliche Beleidigung aufgefasst, hätte ich es
nicht getan."
    "Welche Frau, Melanie?"
    Vorsichtig erzählte ich ihm von dem Abend mit Heidi und Josef und meiner
Begegnung mit Rubin. Meine Ausführungen beendete ich mit: "Dann hat
Nikelaus Rubin geschlagen und gesagt, er sollte mich mit Respekt
behandeln."
    Ich hatte Michael noch nie unglücklicher mit mir gesehen. Bis Lienz herrschte
im Wagen Totenstille. Die einzigen Bewegungen die Michael machte dienten dem Steuern
des Wagens. Kurz vor Lienz nahm ich mein Handy zur Hand und versuchte zum
wahrscheinlich hundertsten Male Sarah anzurufen, nichts. Keine Ahnung wie viele
Nachrichten bereits auf ihrer Mobilbox waren, aber eine würde ich noch
hinterlassen. "Sarah, wenn ich dich in den nächsten Tagen nicht erreiche,
rufe ich die Polizei und melde dich als vermisst."
    Unerwartet streckte Michael seine Hand in meine Richtung und streichelte mir
über den Rücken. "Es tut mir leid. Es war nicht deine Schuld."
    "Was meinst du? Was ist mit Sarah passiert?"
    "Ich

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