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Terminal 3 - Folge 1: Sterben hat seine Zeit. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 1: Sterben hat seine Zeit. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 1: Sterben hat seine Zeit. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivar Leon Menger , John Beckmann
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einen hellbraunen Anzug und eine Schirmmütze der 49er.
    Ich fühle mich ausgelaugt, müde. Alt. In meinen Ohren rauscht ein reißender Fluss.
    Mein Mobiltelefon vibriert. Auf dem Display Rachels Nummer. Ich hebe ab.
    »Leo?«, fragt sie, bevor ich etwas sagen kann.
    »Ja?«
    »Wo bist du?«
    »Gerade auf dem Rückweg.«
    »Du musst sofort herkommen.«
    »Was ist passiert?«
    »Ich weiß jetzt, woher der erste Koffer stammt«, sagt sie. »Aus einem anderen Schließfach. Es wurde alles aufgenommen, wir haben alles hier. Er öffnet ein Schließfach, holt den Koffer heraus und stellt ihn in ein anderes Schließfach. In Nummer 426. Ich habe Inspector Bailey schon informiert. Sie wollen alle Fächer öffnen, sie glauben, er hat noch mehr Koffer dort deponiert.«
    »Ich bin in fünfzehn Minuten da.«
    »Und das Beste kommt noch, Leo. Wir haben ein Gesicht.«

Sam Walter Jefferson
    Irgendwann stehe ich auf, ziehe meine Shorts an, meine Hose, mein Hemd und gehe in den Flur. Öffne Türen zu dunklen Zimmern auf der Suche nach der Toilette. Ich taste nach dem Schalter, Licht flammt auf. Ein breiter Schreibtisch, ein Computer, Telefon, Faxgerät. In der offenen Schrankwand reihen sich Aktenordner. In den Regalen dazwischen gerahmte Fotos.
    Ich gehe näher heran, betrachte die Bilder. Angela neben einem großen, weißhaarigen Mann. Sie schmiegt sich an ihn, er legt den Arm um sie. Auf jedem Foto dasselbe Motiv, immer dieselbe Pose, fast eine Kopie.
    Angela und ihr weißhaariger Mann. Nur der Hintergrund ändert sich. Am Strand, vor einem Haus, wahrscheinlich diesem Haus, im Wohnzimmer mit Weihnachtsbaum, in Smoking und Abendkleid auf einer Feier.
    Glückliche Bilder vergangener Tage, denke ich.
    Ich nehme das Bild mit Smoking und Abendkleid aus dem Regal. Angela lächelt glücklich in die Kamera, ihr weißhaariger Mann grinst zufrieden. Über den beiden hängt ein Spruchband: Happy New Year, 2010 .

Allison Turner
    Er lächelt, grinst beinah. »Warte hier. Ich möchte dir etwas zeigen.«
    Er steht auf, geht ins Badezimmer, schließt die Tür.
    Michaels Jackett liegt auf dem Boden. Ich hebe es auf. Darunter ein kleiner weißer Berg. Visitenkarten. Wahrscheinlich sind sie aus der Tasche gefallen. Ich schiebe sie zusammen, lese die oberste: Michael Shelby, Bauunternehmer . Ich schalte die Nachttischlampe ein, blättere durch die Karten. Auf allen steht dasselbe: Michael Shelby, Bauunternehmer , darunter eine E-Mail-Adresse und zwei Telefonnummern.
    »Nicht weglaufen!«, ruft Michael aus dem Badezimmer. »Ich bin gleich wieder bei dir.«
    Ich lege die Visitenkarten beiseite und greife in die Innentasche des Jacketts. Sie ist in mehrere Fächer unterteilt. In jedem stecken kleine Stapel von weiteren Visitenkarten.
    Ich hole sie heraus, lese, finde Steuerberater, Rechtsanwälte, Vertreter, Autoren. Und Informatiker. Sechs oder sieben verschiedene Karten. Auf allen steht derselbe Name: Michael Shelby.
    Ich sitze auf dem Bett und betrachte die Karten, die Berufe, die Michael Shelbys. Und ich frage mich, wer dieser Mann in Wirklichkeit ist, und die Visitenkarten fallen zu Boden, und ich stehe schwankend auf. Plötzlich überkommt mich eine kalte Angst.

Lennard Fanlay
    Rachel und Marc warten bereits auf dem Parkplatz. Das Bild hat die Größe einer Din-A4-Seite und ist etwas grobpixelig.
    »Ich musste ziemlich weit ranzoomen«, sagt Rachel.
    Wir gehen ins Terminal.
    »Ist das die Kamera beim Eingang?«, frage ich.
    »Ja.«
    Er trägt Jeans, ein helles Sakko und eine dunkle Schirmmütze. Schwarze Haare gucken unter der Mütze hervor. Er hat ein offenes, freundliches Gesicht. Etwa Mitte, Ende vierzig. Er wirkt entspannt, er lächelt.
    »Das ist verdammt gute Arbeit«, sage ich.
    »Hat ja auch lange genug gedauert«, sagt Rachel.
    Wir bleiben stehen. Die Gänge, die zu den Schließfächern führen, sind abgesperrt. Alles ist voller Polizisten. Ich halte nach Inspector Bailey Ausschau.
    »Haben die gesagt, woher sie wissen, dass es noch weitere Koffer gibt?«, frage ich.
    Rachel schüttelt den Kopf.
    »Hast du den Durchsuchungsbefehl gesehen?«
    »Ich nicht. Aber Parker.«
    Sie nickt zur anderen Seite der Absperrung. Parker hat die Arme vor der Brust verschränkt. Seine Augenbrauen berühren sich. Ich kenne den Blick. Ihm gefällt nicht, was er sieht. Überhaupt nicht. Zu viel Aufregung, zu viel Unruhe.
    Ein Mann in einem weißen Überzug tritt aus einem der Gänge. Er trägt einen großen Hartschalenkoffer. Ein Rucken geht durch die Menge.

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