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Terminal 3 - Folge 5: Die Methode Bronsky. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 5: Die Methode Bronsky. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 5: Die Methode Bronsky. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivar Leon Menger , Raimon Weber
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gleichzeitig die Dienstwaffe zieht.
    Die Jungs sind auf Draht. Das gefällt mir.
    »Wir gehen rein«, verkünden sie.
    »Es ist vielleicht besser, wenn ich mitkomme«, erwidere ich. »Die Wohnung ist ein wenig verwinkelt.«
    Einer der Polizisten nickt. Dabei rinnt Wasser von seiner Dienstmütze. »Bleiben Sie aber hinter uns, Mr Fanlay.«
    Mit den Waffen im Anschlag erreichen sie den Flur. Sie geben sich gegenseitig Deckung. Ich deute auf den Eingang zum Wohnzimmer. Einer der Polizisten sieht hinein.
    »Alles sauber«, sagt er. »Gibt es hier noch weitere Ausgänge?«
    »Eine Hintertür«, antworte ich. »Aber die ist verriegelt. Vielleicht ist er wie sein Komplize durch ein Fenster abgehauen.«
    Im Schlafzimmer ist er auch nicht. Ich verharre im Flur, während sich die Polizisten einen Raum nach dem anderen vornehmen. Draußen lässt der Regen jetzt etwas nach, das Gewitter zieht landeinwärts und verklingt zu einem dumpfen Grollen, das wie fernes Geschützfeuer klingt. Ein neues Geräusch lässt mich herumfahren: schnelle, schwere Schritte von durchnässten Schuhen. Der Riese erscheint in der Öffnung der Haustür. Er muss tatsächlich das Haus durch das Schlafzimmerfenster verlassen haben, um von dort zum Eingang zu schleichen. Er stürmt auf mich zu. Wieder ganz Mensch gewordene Dampfwalze. Das Messer hält er über seinem Kopf zum tödlichen Stich bereit.
    »Er ist hier!«, brülle ich.
    Von irgendwo aus den Tiefen meines Hauses höre ich die verwirrten Stimmen der beiden Polizisten. Ich weiche zurück. Der Kerl ist nur noch zwei, drei Meter von mir entfernt. Ein breites Grinsen teilt seinen Kugelschädel in zwei Hälften. Ich bereite mich darauf vor, den ersten Stich mit dem linken Arm abzuwehren, in der Hoffnung einen Schlag gegen den Riesen platzieren zu können. Ich sehe, wie er Schwung holt. Die Klinge wird mich auf jeden Fall schwer verletzen.
    Hinter ihm ist Bewegung. Mündungsfeuer blitzt zwei Mal im Türrahmen auf. Der Koloss wird von der Wucht der Projektile nach vorn geschleudert. Direkt auf mich zu. Aber das Grinsen weicht einer schmerzerfüllten Grimasse.
    Ein dritter Schuss.
    Er verdreht die Augen, bis ich nur noch das Weiße darin sehen kann. Das Leben verlässt mit einem Schlag seinen Körper. Als er unmittelbar vor mir auf dem Boden aufprallt, ist er nur noch eine Hülle aus Fleisch.
    Ich erkenne den Schützen auf der Türschwelle zuerst an seinem unverkennbaren braunen Filzhut. Es ist mein alter Bekannter Inspector Bailey.
    »Ich dachte, ich schaue doch mal lieber persönlich vorbei«, sagt er, betrachtet den Toten und stößt ihn mit der Schuhspitze an. Bailey hat gar nicht erst versucht, den Mann mit Schüssen in die Beine zu stoppen. Die Einschusslöcher zeigen deutlich, dass jede Kugel für sich tödlich gemeint war. Für den Riesen waren allerdings drei von der Sorte notwendig.
    »Danke«, keuche ich atemlos.
    Zwei von Baileys Kollegen in Zivil kommen jetzt hinzu und auch die völlig überraschten Polizisten in Uniform tauchen auf.
    Der Inspector verlangt nach der Spurensicherung und dem ganzen üblichen Aufwand bei solch einer Sache. Das hier ist kein normaler Einbruch mehr.
    Er führt mich ins Wohnzimmer, schließt die Tür hinter sich und füllt kommentarlos zwei Gläser zur Hälfte mit Bourbon. Die Flasche, ein Geschenk, steht seit Monaten nahezu unberührt im Regal. Ich bin kein Freund von harten Sachen, aber jetzt kann ich einen Schluck gebrauchen.
    »Kennen Sie den Kerl?«, fragt er, nachdem er den Geschmack des Whiskeys mit einem wohlwollenden Grunzen kommentiert hat.
    »Nein«, antworte ich. »Nie zuvor gesehen.«
    Bailey fordert mich auf, ihm jedes Detail über die Geschehnisse zu erzählen.
    Als ich glaube, alles gesagt zu haben, kratzt er seine grauen Bartstoppeln, blickt zuerst zur Flasche und dann zu mir.
    »Nur zu«, sage ich, lehne aber ab, als er auch mir nachschenken möchte.
    »Zwei Kerle steigen bei Ihnen ein«, beginnt der Inspector. »Es sieht also nach einem stinknormalen Diebstahl aus. Aber als Sie dann auf der Bildfläche erscheinen, haut der kleinere von den beiden durchs Fenster ab. Das Riesenbaby bleibt zurück und geht mit dem Messer auf Sie los. Die Cops tauchen auf, und er startet trotzdem einen zweiten Versuch, Sie abzustechen. Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Außer, man ist sehr, sehr sauer auf Lennard Fanlay.«
    »Tja«, mache ich ratlos. »Hinzu kommt noch, dass Einbrecher Häuser bevorzugen, deren Bewohner ausgeflogen sind. Bei mir brannte das Licht,

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