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Terra Mater

Terra Mater

Titel: Terra Mater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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Befriedigung verschaffen, Euch nichts einbringen, außer vielleicht zu leiden …«
    Harkot trat nach dem frechsten Nager, der in den Saum seines Kapuzenmantels biss. Ihm wurde klar, dass er wie dieses Tier ein Wesen war, das einem Gemeinschaftsziel geopfert wurde. Man hatte ihn gedrängt, jedes Risiko einzugehen, sich Schlägen und Schmerzen auszusetzen. So wie der Tritt die Katzenratte für ihre Kühnheit bestrafte, wurde Harkot für sein Anderssein mit seelischem Leid bestraft. Er erkannte ebenfalls, dass nicht der Keimling Pamynx zu ihm sprach, sondern das Hyponeriarchat durch ihn. Und er fragte sich, was dieses Theater sollte, denn die Meister-Creatoren hätten ebenso gut durch Impulsionen mit ihm in Kontakt treten können.
    Die Nager witterten Gefahr und huschten, spitze Schreie ausstoßend, davon.
    »Euer Gefühl, zu leiden, ist ebenso illusorisch wie Eure Leere, Sieur Seneschall.«
    »Wie könnt Ihr Euch dessen sicher sein? Ihr wisst nicht, wovon Ihr redet …«

    »Vielleicht. Aber man braucht Euch nur ein anderes neurologisches Programm einzupflanzen, um diesen Mangel zu beheben. Meine Basisdaten enthalten dieses Programm.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    »Dann werdet Ihr in einem der beiden Konglomerate aufgelöst und Euer Keimling in anderer Gestalt rekonditioniert. Dann werden wir die Menschen auf Euren Nachfolger vorbereiten … Nicht als eine zusätzliche Stufe zur Erfüllung des PLANS … Wahrscheinlich nur ein Zeitverlust, der aber als eine Eventualität eingeplant wurde.«
    »Und warum das alles? Warum töten wir nicht alle Menschen mit unseren Todeswellen?«
    »Ich bin nicht gut genug informiert, um diese Frage beantworten zu können. Ich war nur der Exekutant der fünften Stufe und damit beauftragt, das System des mentalen Schutzes zu etablieren und die Installation einer Zentralmacht zu begünstigen – eine Regierung, eine Religion für alle Welten am Rande der Milchstraße … Die Vernichtung des Ordens der Absolution war oberstes Gebot: Denn er war Symbol und Garant eines Systems verschiedenster Regierungen, die schwer zu kontrollieren waren. Und Eure Rolle als Exekutant der sechsten Stufe bestand darin, die Wachtürme der Gedanken zu errichten, das Projekt der Auslöscher-Scaythen voranzutreiben und jede Erinnerung an die Inddikische Wissenschaft auf den bekannten Welten zu tilgen …«
    »Genau das habe ich getan …«
    »Nur teilweise, nur teilweise. Ihr wisst noch immer nicht, wo sich unsere wahren Gegner befinden: Aphykit Alexu, Tixu Oty vom Planeten Orange und ihre Krieger der Stille.«
    »Ihr irrt, Sieur Konnetabel. Ich bin ihnen auf der Spur. Nur habe ich diese Information noch nicht den Meister-Creatoren übermittelt.«

    »Ihr solltet lieber sagen, dass Ihr sie ihnen absichtlich vorenthalten habt. Denn Eure Hirnströme sind so subtil, dass sie Impulsi ons-Nachforschungen standhalten. Hattet Ihr Gründe, diese Information für Euch zu behalten?«
    »Verschwiegenheit … Effizienz … Rentabilität …«
    »Ein irrationales Verhalten und somit menschlich, Sieur Seneschall. Die Meister-Creatoren brauchen solche Auskünfte unbedingt, um ihre Daten zu vervollständigen.«
    Trotz des schmerzhaften Fußtritts hatte sich die Katzenratte wieder in Harkots Kapuzenmantel verbissen. Doch dieses Mal ließ der Seneschall das Tier gewähren.
    »Auf welchen Wegen seid Ihr auf die Spur der Krieger der Stille gestoßen?«, fragte Pamynx. »Wo doch die Rudimente ihres Wissens über die Inddikische Wissenschaft sie vor der mentalen Inquisition schützen? Es sind zahllose Legenden über sie im Umlauf!«
    »Auch wenn ich ein atypischer Keimling bin, kann ich ebenso gut zwischen Mythos und Realität unterscheiden, Sieur Pamynx. Bei meiner Spurensuche habe ich mich auf eine seltsame Begabung Dame Sibrits verlassen.«
    »Was hat die Kaiserin mit dieser Angelegenheit zu schaffen?«
    »Ich habe festgestellt, dass ihre Träume – reine Ausdrucksformen des Unbewussten – manchmal in die Zukunft weisen, als bewege sie sich in Raum und Zeit … So hatte sie bereits den Tod Tist d’Argolons, den Tod ihres Gemahls Ranti Ang und ihrer beiden Söhne vorausgesehen …«
    »Meinen zerebralen Daten zufolge sind solche Fähigkeiten Reminiszenzen an den Ur-Menschen – gleich flüchtigen Kometen in ihren Köpfen, Erinnerungsfetzen an die Inddikische Wissenschaft …«
    »Außerdem fiel mir auf, dass sie manchmal von einer
Frau und einem Mann träumte, die keine anderen als Naïa Phykit und Sri Lumpa

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