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Terra Prima

Terra Prima

Titel: Terra Prima Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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schwör's euch.« Wut verzerrte die Züge des Jungen. »Lauter Mistkerle, lauter Dreckspack, was sich da an Bord dieses verdammten Kahns tummelt! Man darf ihnen nicht über den Weg trauen. Ihr wärt besser abgehauen.«
    »Weißt du, was du da redest, Junge?« Yaku brauste auf. »Anders hätten wir dich nicht auslösen können! Anders hätten wir Venus und Merican aufgeben müssen! Denk nach, bevor du den Mund aufmachst.«
    Rotman preßte die Lippen zusammen, wich aber dem Blick des Einäugigen nicht aus. »Schon in Ordnung …« Er nickte widerstrebend. »Und danke.« Eine eigenartige Mischung aus Trotz und Verlegenheit schwang in seiner Stimme. »Tja, das war's dann wohl. Leb wohl, Tellim. Paßt auf euch auf.«
    »Leb wohl, Junge«, sagte der Mann von Doxa IV. »Und egal, auf welche Planeten der Republik es euch künftig verschlägt – denke daran: Du hast die verdammte Pflicht zu erzählen, was du hier erlebt hast! Ist das klar?«
    »Schon klar, Mann.« Im VQ-Feld löste sich Rotman Bergens Gesicht auf. Statt dessen sah man noch ein paar Sekunden lang den schlanken, elliptischen Rumpf des Sparklancers schweben.
    »Hangar fünf öffnen«, befahl Tartagnant. »WYOMING 05 mit Controgravstrahl einschleusen.« Der Sparklancer rutschte an den Rand des VQ-Feldes und verschwand schließlich ganz.
    Yaku deutete auf den Sockel der Hauptschnittstelle. »Mein Auge«, sagte er an den Roboter gewandt. »Es steckt noch in den Innereien der Schnittstelle.« Er sprach natürlich von seiner Augapfelprothese. Mit deren Nanokammerkristall und Heinrichs alternativen Energiequellen hatten sie über eine Woche zuvor beim Anflug auf Neptun das Bordhirn wieder hochgefahren. Der Roboter ging vor der Konsole in die Hocke und schraubte die Verblendung ab.
    Tartagnant, der Kommandant der WYOMING, drückte Yaku die Hand. »Viel Glück! Und vergessen Sie uns nicht!«
    »Gewiß nicht, Commodore. Ihnen eine gute Rückreise. Erzählen Sie, was Sie hier gesehen haben.«
    »Verlassen Sie sich drauf, Tellim.«
    Auch von Primoberst Joseph Nigeryan verabschiedete sich Yaku. »Bist du auch ganz sicher, daß du keinen Fehler machst, Joe?« fragte er ihn.
    »Nein, Yaku, bin ich nicht.« Der schwarze Flottenoffizier lächelte wehmütig. »Trotzdem fliege ich mit der WYOMING. Was immer es auf Terra Prima zu sehen gibt – ich will es lieber nicht sehen.«
    »Schade, Joe, wirklich schade. Aber jeder muß seinen Weg allein wählen.« Yaku schlug ihm auf die Schulter. »Und grüße die alte Heimat, solltest du sie je wieder unter deine Plattfüße kriegen.« Joseph Nigeryan war auf dem gleichen Planeten geboren worden, wie Yakubar Tellim: auf Tell.
    Heinrich reichte Yaku eine kleine schwarze Kugel mit leicht abgeplatteten Polen. Yakus künstlicher Augapfel. Der Reeder versenkte sie in einer Beintasche und steckte dann sein langes, weißes Haar hinten in den Schutzanzug. Sein Blick suchte Moses. Der Rabe hockte auf der Galeriebalustrade und döste. Yaku stieß einen Pfiff aus. Moses flatterte zu ihm und setzte sich auf seine linke Schulter. Yaku schloß seinen Helm. An Heinrichs Seite verließ er die Zentrale der WYOMING. Er blickte sich nicht mehr um.
     
    *
     
    Später saß er neben dem Roboter im Sparklancer JOHANN SEBASTIAN BACH 01; das einzige außer Heinrich und dem Subgeneral selbst, was vom einstigen Flaggschiff des 12. PK-Verbandes übriggeblieben war. Heinrich übernahm die Navigation. Über eine halbe Stunde lang sprachen sie kein Wort miteinander.
    Indessen schrumpfte die Distanz zur LAURIN von über dreißigtausend auf unter dreißig Kilometer. Bald schien ihr Omegarumpf im Sichtfeld zum Greifen nahe.
    »Da ist es wieder«, sagte Heinrich wie zu sich selbst.
    »Was ist wo?« Überrascht sah Yaku den blauen Kunstmann von der Seite an. Er sah das immer gleiche starre Gesicht. Nein, da gab es nichts zu lesen in diesen maskenhaften Zügen. Allerdings schien es ihm, als leuchteten die Augen des Roboters intensiver und ungleichmäßiger als sonst.
    »Das Signal.« Heinrich sprach leise. »Ich hatte es schon vor zwei Monaten angepeilt, als wir zur Gratulanteneskorte des Höchstgeehrten stießen. Damals hielten wir General Ferròn noch für die Malerin Lady Josefina Paladei und ihren Omegaraumer für einen harmlosen Reisekreuzer namens PEGASUS.«
    Yaku kannte die Einzelheiten aus Mericans Berichten. »Was soll das für ein Signal sein, Heinrich?«
    »Wenn ich es nur beschreiben könnte! Wenn ich es nur einordnen könnte!« Zum erstenmal schwang so etwas

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