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Terra Prima

Terra Prima

Titel: Terra Prima Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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sich auf ihn. »Sehr gut. Dann höre jetzt genau zu …«
     
    *
     
    Sie starrten ins VQ-Feld. In ihm näherten sich zwei Ortungsreflexe mit abnehmender Geschwindigkeit einem dritten Ortungsreflex. Alle drei Lichtpunkte manövrierten nur noch 0,034 Millionen Kilometer entfernt und schon jenseits der Umlaufbahn des Saturn. Der Ringplanet allerdings war nicht zu erkennen. Er befand sich zu diesem Zeitpunkt auf der anderen Seite des Sol-Systems; die Sonne verdeckte ihn.
    Im Abstand von vielleicht sechs Sekunden verschmolzen die beiden kleineren mit dem größeren Ortungsreflex. »Sie sind drin«, sagte Pipin Tartagnant. Er sprach von den beiden Sparklancern, die vor anderthalb Stunden aus den Hangars der WYOMING mit Kurs auf die LAURIN gestartet waren.
    Kurz nacheinander gingen die Meldungen ein. »WYOMING 02 an Zentrale.« Eine Baßstimme hallte durch die Kommandozentrale. Sie gehörte einem der beiden Leibwächter DuBonheurs; Alban oder Urban. »Wir docken in einem Hangar der LAURIN an.« Yaku Tellim konnte die beiden Eidmänner DuBonheurs nicht auseinanderhalten; ihre Gesichter nicht und ihre Stimmen nicht. »Einen guten Heimflug, Commodore Tartagnant, und grüßen Sie Fat Wyoming von uns.«
    »Mach ich«, sagte Tartagnant. »Leben Sie wohl.«
    Es hatte einen Konflikt zwischen der Bordärztin und den beiden blonden Goliaths von Fat Wyoming gegeben, soviel immerhin war bis in die Kommandozentrale durchgesickert. Donna Kyrilla hatte angeblich versucht, allein mit dem Höchstgeehrten das Schiff zu verlassen, die Leibwächter des Quanteningenieurs und Kunsthirnspezialisten jedoch erzwangen den Zugang zu seinem Beiboot. Mehr war bisher nicht bekannt geworden.
    Yaku mißtraute der Bordärztin, verachtete DuBonheur, bedauerte dessen Frau und bewunderte die Treue der Zwillinge. Was sich jedoch im einzelnen abspielte in dieser skurrilen Beziehungskiste konnte er genausowenig sagen wie irgendein anderer in der Kommandozentrale. Allerdings interessierte er sich auch nicht wirklich dafür. Es gab einfach Dringenderes.
    »Tigern an WYOMING. Wir steigen jetzt aus.« Die nächste Meldung. Plutejo funkte sie. Zusammen mit Primoberst Sibyrian Cludwich hatte er sich auf den Weg zur LAURIN gemacht. Nun waren sie angekommen.
    »Verstanden, WYOMING 05«, sagte Tartagnant mit einem Seitenblick zu Yakubar Tellim und dem blauen Heinrich.
    »Sehen Sie Rotman Bergen schon irgendwo?« fragte der Kunstmensch.
    »Gerade eben wird er aus der Schleuse in den Hangar geführt.« Wieder Plutejos Stimme. »Zwei Bewaffnete und eine Kampfmaschine bringen ihn jetzt zum Beiboot. Kann der Typ so ein Ding überhaupt fliegen?«
    »Geben Sie vorsichtshalber den Kurs zurück zur WYOMING ein, Tigern«, sagte Tartagnant. »Das Bordhirn wird den Sparklancer steuern.«
    »Wie Sie meinen, Commodore. Primoberst Cludwich steigt aus. Ich warte, bis der Rotschopf an Bord ist.«
    Ein paar Minuten danach kam die Vollzugsmeldung: Plutejo Tigern war aus dem Beiboot geklettert, und Rotman Bergen hatte seinen Platz im Pilotensessel eingenommen. »Auf der LAURIN scheint man sich an die Bedingungen zu halten«, sagte Heinrich.
    »Abwarten«, brummte Yaku. Der Einäugige traute dem Frieden nicht. Genau wie Heinrich trug er bereits einen Schutzanzug. Den Helm hatte er nach hinten geklappt.
    Wenig später löste sich im VQ-Feld ein Ortungsreflex von dem der LAURIN und nahm Kurs auf die WYOMING. »Bergen an Tartagnant, ich komme.« Die Stimme des Siebzehnjährigen tönte durch die Zentrale. »Sagen Sie meiner Mutter und meiner Sippe Bescheid. Bis gleich.«
    Über Bordfunk gab Tartagnant die gute Nachricht an den Hangar weiter, in den er Rotmans Sippe verbannt hatte. Im Hintergrund hörte Yaku Jubelgeschrei.
    Vierzig Minuten später hatte sich der Ortungsreflex im Sichtfeld in eine Darstellung des Sparklancers verwandelt. Nur noch ein paar Dutzend Kilometer trennten Beiboot und Mutterschiff. »Hangar fünf öffnen«, befahl Tartagnant. »Einschleusung von WYOMING 05 vorbereiten.«
    »WYOMING 05 an Zentrale.« Kurz darauf erschienen die Umrisse von Rotman Bergens Konterfei im Sichtfeld. Es dauerte ein paar Sekunden, bis das Gesicht deutlich zu sehen war. Ein schmales Gesicht – halb Knabe, halb Mann – mit einer ausgeprägter Hakennase. Einmal mehr erstaunte Yaku die Ähnlichkeit mit Merican Bergen. »Ich komme gleich an Bord, Tellim. Sie und der Roboter werden die WYOMING verlassen und hinüberfliegen, habe ich gehört?«
    »So ist es, Rotman«, sagte Yaku.
    »Ein Fehler, ich

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