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Terra Prima

Terra Prima

Titel: Terra Prima Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Tellim.« Auf einmal wirkte der Roboter so klar, daß Yaku der Atem stockte. »Zugleich kann ich aber lediglich sechsundvierzig elektrokardiologische Impulse anpeilen. Das heißt also: Einer dieser siebenundvierzig Menschen an Bord ist nicht auf das elektrische Reizleitungssystem eines Herzens angewiesen. Verstehen Sie jetzt, was ich meine …?«
     
    *
     
    »Eines will ich dir noch sagen, Merican.« Venus lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter. »Was immer jetzt geschehen wird – ich bereue nichts.« Ihre Hand tastete nach seiner und hielt sie fest. »Ich bin sehr glücklich, dir begegnet zu sein«, flüsterte sie.
    Ulama hatte die Tigerntochter und die beiden Bergens aus der Zentrale hierher in eine der Verhörzellen an Bord der LAURIN gebracht; das war zwei Stunden her oder länger. Vor einer Stunde etwa hatte er Rotman abgeholt.
    Der Junge hatte sich mit Händen und Füßen gewehrt – es hatte ihm nichts genützt. Ulama und seine Männer hatten ihn fortgeschleppt. Wohin? Venus und Merican wußten es nicht. Jetzt hockten sie aneinandergekettet auf einer Pritsche. Zwei Kampfkegler bewachten sie.
    Merican legte den Arm um Venus, zog sie an sich und küßte sie erst auf die Stirn und danach auf den Mund. Für Minuten gelang es ihnen, die Kampfkegler zu ignorieren. Als sie sich schweratmend wieder voneinander lösten, nahm der Subgeneral das Gesicht der Tigerntochter zwischen seine Hände und sah ihr in die Augen. »Erst verschleppen sie uns, dann stellen sie den anderen ein Ultimatum, und jetzt gehen sie angeblich auf ihre Bedingungen ein – ich kann mir keinen Reim darauf machen, Venus. Daß sie uns nach Terra Prima bringen, kann ich nicht glauben. Vielleicht hat unsere letzte Stunde längst geschlagen.« Er preßte seine Stirn gegen ihre. »Wie auch immer: Ich bleibe bei dir bis zum Ende. Das verspreche ich dir.« Wieder küßten sie sich, diesmal länger und leidenschaftlicher.
    Sie wußten ja nicht, daß Rotman längst an Bord der WYOMING gegangen war. Und wie sollten sie ahnen, daß genau in diesen Minuten, keine vierzig Meter entfernt, in einem Hangar der LAURIN der blaue Kunstmensch Heinrich und Yakubar Tellim von Doxa IV aus der JOHANN SEBASTIAN BACH 01 kletterten?
    Ein paar Minuten später wurde die Luke zur Verhörzelle geöffnet. Die Kampfmaschinen schwebten zur Seite, Herfryd Ulama und vier seiner Männer traten ein. Ausdruckslos starrte der Kahlkopf sie an, während seine Leute den Subgeneral und die Rebellin von Genna von ihren Ketten befreiten. »Mitkommen«, schnarrte er und wies mit dem Kopf zur offenen Luke.
    »Hören Sie zu, Leutnant!« Bergen trat so nahe an den Braunhäutigen, daß ihre Nasen sich beinahe berührten. »Noch bin ich Subgeneral der Republikanischen Flotte! Sie werden sich um ein Mindestmaß an Form und Höflichkeit bemühen, haben Sie mich verstanden?«
    Ulama antwortete nicht. Seine Leute aber schoben sich zwischen ihn und den Rothaarigen. »Bitte folgen Sie uns in die Zentrale, Subgeneral Bergen«, sagte einer der Männer. »Man erwartet Sie dort.« Seite an Seite folgten Merican und Venus Ulama und den Kampfkeglern über die Schiffsgänge. Die Bewaffneten gingen hinter ihnen.
    Zwei oder drei Minuten später erreichten sie das linke Hauptschott zur Zentrale. Der GGS-Leutnant legte seine Handfläche auf einen Sensor im Schottrahmen. Zwei Flügel glitten auseinander und in die Wand.
    Mitten in der Zentrale standen Plutejo, Primoberst Cludwich, Yakubar Tellim und Heinrich. Tellims Rabe krächzte, als würde er sie wiedererkennen. Tellim und Bergens Roboter trugen noch Schutzanzüge, Heinrich hatte sogar noch seinen Helm verriegelt. Der Sichtschutz der Kunstglaskugel war aktiviert. Plutejo stürmte seiner Schwester entgegen und schloß sie in die Arme. Die anderen begrüßten sich schweigend und mit Handschlag.
    Außer ihnen und Ulamas Truppe hielten sich Waller Roschen, die Ferròn und ihr Erster Offizier in der Zentrale auf. Außerdem ein Mann, den Bergen noch nicht kannte, und auch nicht näher kennenzulernen wünschte. Er war sehr groß, von wuchtigem Körperbau und hatte ein breites Gesicht und einen kahlgeschorenen Schädel. Seine silbergraue Bordkombi lag enger an seinem Körper an, als Merican es auf seinem Flaggschiff gestattet hätte. Den Farben seines Namensschildes nach war er Unteroffizier und hieß Alpar Koboromajew. Der Erste Offizier, ein Primoberst, hieß Taiman Korvac. »Ich heiße Sie willkommen an Bord der LAURIN«, sagte General Ferròn.
    »Zumindest uns

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