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Terra Science Fiction

Terra Science Fiction

Titel: Terra Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schelwokat
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in Ordnung. Allerdings nicht auf die Dauer. Ich weiß nicht, was ich für ein Stück selbstgebackenen Apfelkuchen geben würde.
    Die Schwerelosigkeit hat mir zuerst ziemlich zu schaffen gemacht. Ich hatte ein Gefühl, als ob ich auf einer Kugel sitzen würde, die sich gleichzeitig nach allen Richtungen dreht. Ein paarmal habe ich mein Frühstück nachträglich opfern müssen, bis ich gelernt hatte, während des Essens stur auf einen Punkt zu starren. Solange man sich nicht umsieht, ist alles in Ordnung.
    Da unten liegt der Michigan-See. Mein Gott, ist der heute blau. Blendet die Augen. Und da ist auch Milwaukee. Da unten muß es heute heiß sein. Hier oben ist es auch ein bißchen schwül, aber das ist kein Wunder. Die Wasserabsorbierer sind bestimmt überladen.
    Die Luft riecht komisch, aber das ist ja nicht weiter erstaunlich. Ich rieche sicher genauso komisch – nach einundzwanzig Tagen ohne Bad. Wie gut würde das jetzt tun. So viele Dinge habe ich bisher als selbstverständlich hingenommen, und jetzt wünsche ich sie mir plötzlich mehr als …
    Nein, darüber will ich nicht sprechen. Ich fühle mich gut. Ich weiß, ihr strengt euch an, um mich herunterzuholen. Und wenn ihr dabei vielleicht keinen Erfolg haben werdet, so grämt euch nicht. Mein Leben ist nicht vergeudet. Ich habe getan, was ich schon immer tun wollte. Ich würde es wieder tun.
    Zu dumm allerdings, daß wir nur das Geld für ein einziges Schiff hatten.«
     
    Und wieder: »Vor einer Stunde sah ich die Sonne über Rußland aufgehen. Von hier oben sieht es aus wie jedes andere Land – grün im Süden, weiter nach Norden eine Art Schlammfarbe und dann weiß, wo der Schnee der Arktis liegt.
    Hier oben fragt man sich, warum wir eigentlich so verschieden sind, warum wir uns so wenig verstehen, wo doch das Land das gleiche ist. Wo wir doch alle Kinder der gleichen Mutter sind – der Erde. Wer sagt, daß wir verschieden sind?
    Ihr denkt vielleicht, ich bin verrückt. Vielleicht habt ihr recht. Es macht auch nichts aus, was ich sage, solange ich überhaupt etwas sage. Hat schon jemals ein anderer Mensch eine solche Zuhörerschaft gehabt?«
    Nein, Stan, noch nie.
    Die Stimme von oben fuhr fort:
    »Ich hoffe nur, die Meßinstrumente haben nichts abbekommen. Ihr Rechenkünstler, ihr Reagenzglasjongleure! Findet ihr, was ihr sucht? Bekommt ihr Antwort auf eure vielen Fragen? Die kosmische Strahlung, die Dichte des Meteorstaubs, Wolkenbildungen, Windbewegungen? Hoffentlich funktionieren die automatischen Sender. Das ist viel wichtiger als meine Stimme.«
    Ich glaube nicht, Stan. Aber wir haben die Daten. Ein paar davon wurden bei der Konstruktion der neuen Schiffe schon verwendet. Ja, Schiffe – nicht Schiff, denn wir begnügen uns nicht mit einem. Neben dem Rettungsschiff besaßen wir jetzt zwei komplette Dreistufenraketen und ein knappes Dutzend Endstufen.
    Und wieder die Stimme: »Die Luft ist heute besonders schlecht. Ich kann nur noch mit Mühe atmen. Sie ist stickig und klebt in den Lungen. Aber es macht nichts. Ich wünschte, ihr hättet sehen können, was ich gesehen habe – die unendlichen Weiten des Universums, die glitzernde Pracht der Milchstraße, die sich um die Erde schmiegt wie der Schleier um eine Braut. Ihr würdet dann wissen, daß wir in diese Weiten gehören.«
    Wir wissen es, Stan. Jetzt wissen wir es. Du hast uns den Weg gezeigt.
    Heute kommt es mir vor, als ob damals die ganze Welt nichts anderes getan hatte, als Stans Stimme zu lauschen und den Bau des Schiffes zu verfolgen.
    Dann endlich wurde der Treibstoff in die Tanks gepumpt – Salpetersäure und Hydrazin. Vor einem Monat kannten wir noch nicht einmal ihre Namen, jetzt wußten wir – sie sind die eigentliche Substanz des Lebens.
    Statistiker schätzten, daß an diesem Tage mehr als hundert Millionen Amerikaner vor ihren Fernsehempfängern saßen. Wie viele Menschen sonst noch auf der Welt, kann man nur erraten.
    Plötzlich wechselte das Bild und zeigte Stans Schiff, das über uns nach Süden floh. Die Kameraleute waren inzwischen Experten geworden in der Verfolgung des flüchtigen Objekts. Sie hatten es sofort im Sucher, das Bild war scharf, und wir konnten es sehen, bis es hinter dem Südhorizont verschwand. Das Schiff sah nicht anders aus als sonst.
     
    Aber die Stimme, die zu uns aus den Lautsprechern kam, hatte einen anderen Klang. Sie war heiser und manchmal nur undeutlich zu verstehen. Sie hustete oft und schnappte nach Luft.
    »Die Luft ist sehr schlecht. Beeilt

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