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Terra Science Fiction

Terra Science Fiction

Titel: Terra Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schelwokat
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uns Berichte durchzugeben. Stunden konnten vergehen, bis wir etwas erfahren würden.
    Die Spannung wuchs ins Unerträgliche. Wir warteten – eine Nation – eine Welt.
    Es fehlten noch achtzehn Minuten an vollen zwei Stunden, als wir die Stimme von Kapitän Frank Pickrell hörten, der später der erste Kommandant der Raumstation wurde.
    »Ich habe gerade das Schiff betreten«, sagte er langsam. »Die Luftschleuse war offen.« Er machte eine Pause. Die Bedeutung seiner Worte ließ uns schwindeln, und wir lauschten stumm. »Leutnant McMillen ist tot. Er starb als Held. Er hatte ausgeharrt, bis es keine Hoffnung mehr gab, bis jeder Zeiger der Sauerstoffgeräte auf Null stand. Und dann – ja – die Schleuse stand offen, als ich ankam.
    Nach seinem eigenen Wunsch werden wir seinen Körper hier lassen. Dieses Schiff soll sein Grab sein, damit alle Menschen es sehen können, wenn sie ihren Blick zu den Sternen erheben.
    Solange noch Menschen auf dieser Erde leben, wird es über ihnen kreisen zur ewigen Erinnerung daran, was Menschengeist erreichen kann.
    Das war Leutnant McMillens Hoffnung.
    Was er tat, tat er nicht nur als Amerikaner, sondern als Mensch, als Sohn unser aller Mutter – der Erde. Er opferte sein Leben der ganzen Menschheit, und die ganze Menschheit kann stolz auf ihn sein.
    Von diesem Augenblick an soll dieses Schiff hier sein Grabmal sein, allen Generationen zukünftiger Raumfahrer heilig und unverletzlich. Dieses Schiff ist das Symbol, daß alle unsere Träume in Erfüllung gehen können, wenn auch manchmal der Preis hoch ist.
    Ich werde jetzt gehen. Meine Füße sollen die letzten sein, die dieses Schiff betreten haben. Mein Sauerstoff ist fast verbraucht. Leutnant McMillen sitzt in seinem Kontrollsessel, den Blick auf die Sterne gerichtet. Ich werde die Schleuse offen lassen, damit die kalten Arme des Weltraums ihn schützen und bewahren.
    Adieu, Stan! Schlaf gut!«
     
    Stan blieb nicht lange allein. Er war der erste, aber nicht der letzte, der ein Begräbnis im Raum und den Abschied eines Helden erhielt.
    Diese Geschichte hier ist – wie ich schon sagte – nicht die Geschichte der Eroberung des Weltraums. Jedes Kind kennt sie und kann die verschiedenen Raketentypen besser und schneller unterscheiden als ich.
    Die Geschichte der gemeinsamen Anstrengungen, die die Raumstation ermöglichten, wurde von anderen erzählt.
    Wir haben schließlich den politischen Triumph erlebt, daß sie unter die Kontrolle der Vereinten Nationen gestellt wurde.
    Ihr Beitrag zu unserem täglichen Leben erhielt den Ehrenplatz des Selbstverständlichen. Sie ist zugleich Observatorium, Laboratorium und Wächter. Ungeahnte Entdeckungen wurden an diesem schwerelosen, luftlosen und wärmelosen Ort gemacht. Die Besatzung spürte den Geheimnissen der Wetterentstehung nach und lernte, es mit unglaublicher Genauigkeit vorauszusagen. Ungehemmt durch den Schleier der Atmosphäre können die Astronomen der Station die Sterne erforschen. Und die Station hat uns den Frieden geschenkt.
    Sie hat sich mehr als bezahlt gemacht. Niemand wird das bestreiten. Die Station und ihre kleineren Relaisstationen ermöglichten unser heutiges weltweites Fernseh- und Radionetz. Es gibt keinen Platz auf der Erde mehr, wo die Stimme der Freiheit nicht gehört werden kann. Wie würde die Welt jetzt aussehen, wenn es nicht so gekommen wäre?
    Und wir haben Abenteuer erlebt. Wir sitzen in unseren Lehnstühlen und teilen die Erlebnisse unserer Pioniere. Mit der ersten Forschungsexpedition sind wir so zu den toten Gipsmeeren des Mondes gereist. Noch dieses Jahr werden wir die Geheimnisse des Mars enträtseln. Heute hat die Welt eine gemeinsame Tradition, ein gemeinsames Ziel und ist – zum ersten Mal in der menschlichen Geschichte – einig.
    Ich erwähne das nur, um es noch einmal hervorzuheben und es noch deutlicher zu machen. Kein Mensch wird leugnen können, daß die Eroberung des Weltraums eine Tat war, die der gesamten Menschheit einen nicht abschätzbaren Dienst geleistet hat.
    Das Ganze wurde mir erst kürzlich wieder ins Gedächtnis zurückgerufen, und eine übermächtige Flut von Erinnerungen überschwemmte mich. Ich bummelte über den Times Square in New York, jenen Platz, wo jedes Gesicht, das man sieht, das eines Fremden ist, als ich plötzlich ungläubig stehenblieb.
    »Stan!« rief ich aus.
    Der Mann beachtete mich nicht. Er ging an mir vorbei, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Ich drehte mich um und starrte ihm nach. Ich fing an zu laufen

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