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Terror auf dem Planet der Affen

Terror auf dem Planet der Affen

Titel: Terror auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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deckte ihnen den Rücken, und der tief eingeschnittene Wasserlauf schützte sie auf einer anderen Seite vor Überraschungen. Der einzige verbleibende Zugang führte durch dichten Jungwald, und Galen und Burke stimmten darin überein, daß es den berittenen Gorillas schwerfallen würde, aus dieser Richtung unbemerkt an sie heranzukommen.
    Galen kauerte am Feuer und bereitete einen Aufguß aus Blüten und Kräutern, die er im Umkreis des Lagerplatzes gesammelt hatte. Virdon lag an einer geschützten Stelle unter einem Felsüberhang, wo Burke sich um ihn bemühte. Er hatte die Rückenverletzung des Freundes mit Stoff streifen verbunden, aber keiner der drei versprach sich etwas von der Wirksamkeit ihrer bisherigen Behandlung. Nach einer Weile kam Burke zum Feuer, setzte sich und untersuchte die Kräuter, die Galen für seinen Tee verwendet hatte.
    »Dies kommt mir bekannt vor«, sagte er, an einer unscheinbaren gelblichen Blüte schnüffelnd. »Scheint Kamille zu sein«, bemerkte er.
    Galen blickte vom Teetopf auf und zuckte die Schultern. »Ich weiß nicht, wie das Zeug heißt«, sagte er. »Es wächst überall wild. Meine Mutter pflegte uns Tee davon zu machen, wenn wir krank waren. Ich erinnere mich, daß es gut geholfen hat.«
    Burke schüttelte verwundert den Kopf. Manchmal konnte er nicht verstehen, wie die Welt seit den Tagen menschlicher Herrschaft so viel Wissen hatte verlieren können. Als er und Virdon nach einem Raumflug auf der Erde notgelandet waren, hatten sie sich zweitausend Jahre in der Zukunft wiedergefunden; und soviel hatte sich verändert, daß die Welt nicht wiederzuerkennen war. Nicht nur, daß Menschenaffen eines höherentwickelten Typs die Herrschaft angetreten hatten; es gab noch andere Veränderungen, und fast alle waren zum Schlechteren.
    »Kamillentee für eine Schußverletzung?« sagte Burke zweifelnd. »Das ist wie das Verschreiben von Hühnersuppe bei einem Beinbruch.«
    Galen kümmerte sich nicht um seine Worte und brachte Virdon den Tee. Der Verletzte trank mühsam, dann ließ er den Kopf zurückfallen. Burke kam herüber und beugte sich über ihn. »Wie sind die Schmerzen?«
    »Nicht allzu schlimm«, sagte Virdon. »Nur bewegen darf ich mich nicht. Die Kugel muß auf einen Nerv drücken.«
    »Wir haben beide eine ziemlich gründliche Ausbildung in erster Hilfe«, meinte Burke gedankenvoll. »Vielleicht kann ich die Kugel herausholen.«
    Galen blickte zweifelnd von einem zum anderen. Er hatte Burke und Virdon manches tun sehen, was ihm unbegreiflich und wunderbar vorgekommen war, aber er wußte, daß auch ihr Wissen Grenzen hatte. »Das klingt gefährlich«, sagte er.
    Burke nickte zögernd. Die Vorstellung, bei seinem besten Freund einen chirurgischen Eingriff vorzunehmen, für den er weder die Ausbildung noch das theoretische Wissen besaß, erschien ihm bei näherer Überlegung doch ein wenig abenteuerlich. »Er hat recht«, sagte er zu Virdon. »Wir werden dich in ein Krankenhaus bringen müssen.«
    Virdon versuchte, sich langsam auf die Seite zu wälzen, um eine bequemere Ruheposition zu finden. Der Schmerz und die Anstrengung trieben ihm Schweißperlen auf die Stirn. »Was für ein Krankenhaus?« fragte er. »Das Rote Kreuz hat vor zwei Jahrtausenden aufgehört zu existieren.«
    »In der Hauptstadt gibt es ein Krankenhaus«, sagte Galen.
    Virdon blickte zu Burke auf und schüttelte den Kopf. Die Idee erschien ihm grotesk. Seit vielen Monaten versuchten sie der Festnahme zu entgehen, und nun schlug Galen vor, daß sie sich in die Höhle des Löwen begeben sollten.
    »Dieser Kamillentee muß dir zu Kopf gestiegen sein«, sagte Burke. »Wenn wir in ein Affenkrankenhaus gingen, hätten die Gorillas uns beim Kragen, ehe wir zum Ausfüllen der Anmeldeformulare kämen.«
    »Ich glaube nicht, daß dies der richtige Zeitpunkt für sarkastische Bemerkungen ist«, sagte Galen tadelnd. »Er ist verletzt, und wir müssen Hilfe für ihn finden. Ich bin mir des Risikos durchaus bewußt, und schließlich ist er nicht allein in Gefahr. Wir sind alle gleichermaßen von der Möglichkeit einer Verhaftung bedroht.«
    »Ich meinte es nicht komisch«, sagte Burke verdrießlich. »Wie sollen wir in ein Affenkrankenhaus kommen, ohne daß man uns erkennt?«
    »Ich kenne die leitende Chirurgin im Zentralkrankenhaus«, sagte Galen. »Sie wird uns helfen.«
    Virdon ächzte. »Aber Galen«, sagte er mit matter Stimme, »wir sind wohlbekannt als gefährliche Staatsfeinde.«
    Galen winkte ab. Wie oft hatte er

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