Terror auf Stiles Island
mit ’nem Boot. Ich kann’s mir nicht leisten, dir 20 zu geben.«
»Wie viel nimmst du?«
»Die Hälfte«, sagte Macklin. »Ist schließlich meine Show.«
»Und ich bin deine Nummer zwei?«
»Absolut.«
»20«, sagte Crow.
»Dann bleiben nur 30 Prozent für den Rest«, sagte Macklin. »Ich krieg keine qualifizierten Jungs, wenn sie sich 30 teilen müssen.«
»Dann lüg sie doch an.«
Macklin grinste.
»Woher willst du denn wissen, dass ich dich nicht bescheiße, wenn ich dir die 20 verspreche?«
»Weil du mich kennst«, sagte Crow.
Macklin richtete den Zeigefinger auf ihn und tat so, als wolle er die imaginäre Pistole entsichern.
»20 ist gebongt«, sagte Macklin.
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13
Zusammen mit einem anderen Rechtsanwalt war Abby Taylor in Jesses Büro aufgekreuzt.
»Man hat mich engagiert, um Carleton Jencks zu verteidigen«, sagte sie. »Dies ist Brendan Fogarty, der die Hopkins-Jungs vertritt.«
Abby trug ein rostbraunes Kostüm mit kurzem Rock und eine Jacke ohne Revers.
»Sind Sie denn Strafverteidiger, Mister Fogarty?«, fragte Jesse.
»Ich bin Charles Hopkins’ persönlicher Anwalt«, sagte Fogarty.
»Aber dies ist eine Strafsache«, sagte Jesse.
»Nun«, sagte Abby, »darüber möchten wir gerne mit dir sprechen.«
Abby trug unter ihrem Kostüm garantiert rostbraune Lingerie. Als er sich in der Situation befand, über solche Dinge informiert zu sein, war ihre Unterwäsche stets farblich penibel abgestimmt.
»Schieß los«, sagte Jesse.
»Es sind Kinder«, sagte Abby. »Sie haben eine Dummheit begangen, aber sie haben ihr Leben noch vor sich. Sie anzuklagen, würde alles nur verschlimmern.«
»Hast du schon mit Canton und Brown gesprochen?«, sagte Jesse.
»Ja, sie kamen vorbei und fragten mich, ob ich sie in einer Zivilrechtsklage vertreten würde. Aber zu diesem Zeitpunkt hatte mich bereits die Jencks-Familie verpflichtet.«
»Sie wollen einem Verfahren aus dem Weg gehen?«
»Die Jencks-Familie – und, wie Mr. Fogarty sicher bestätigen wird, die Hopkins-Familie ebenso – ist bereit und willens, eine finanzielle Entschädigung zu leisten.«
»Falls die Anklage ausgesetzt wird?«
»Das wäre unsere Vorstellung«, sagte Fogarty.
»Und was passiert mit den Jungs?«, fragte Jesse.
»Sie bekommen eine zweite Chance.«
»Damit sie ein anderes Haus abfackeln können?«
»Sie sind noch Kinder, Jesse.«
»Und haben ein Haus abgefackelt, weil ihnen die sexuellen Neigungen der Eigentümer nicht in den Kram passten. Was wäre, wenn sie mit deinem Sexleben Probleme hätten?«
Jesse hatte das Gefühl, als wäre Abby kurz errötet, konnte sich aber auch getäuscht haben.
»Nun aber mal langsam, Jesse«, sagte Fogarty.
»Da Sie mich persönlich nicht kennen«, sagte Jesse, »sollten wir es besser bei Chief Stone belassen.«
»Nun spielen Sie mal nicht den harten Hund«, sagte Fogarty. »Mit Ihrer Anklage kommen Sie vor Gericht nie durch. Sie haben die Jungs nicht mal über ihre Rechte aufgeklärt.«
»Man hat sie ihnen vorgelesen, als sie verhaftet wurden«, sagte Jesse. »Und sie haben gestanden.«
»Weil sie genötigt wurden. Sie wurden ohne einen Anwalt verhört. Und dann in eine Zelle geworfen.«
Aus den Augenwinkeln sah Jesse, wie Abby zu Fogarty blickte und den Kopf schüttelte. »Dies ist nun mal ein winziges Revier, Mister Fogarty. Ich musste mit ihnen einzeln reden und hatte keine Möglichkeit, sie anderweitig unterzubringen. Wobei die Zellentürennicht mal abgeschlossen waren. Und ich bot ihnen bei jeder Gelegenheit an, einen Anwalt anzurufen.«
»In Handschellen?«
»Passiert nun mal, wenn die Anklage einmal erhoben ist«, sagte Jesse.
»Sie suggerierten ihnen, dass Jencks sie belastet habe«, sagte Fogarty.
»Geb ich gerne zu«, sagte Jesse.
»Sie taten so, als würden Sie Jencks laufenlassen, um diesen Eindruck noch zu verstärken.«
»Auch das stimmt«, sagte Jesse. »Er ging zur Hintertür raus und saß dann mit Anthony DeAngelo für eine Stunde im Streifenwagen.«
»Wir haben es hier mit dem gezielten Versuch zu tun, drei Minderjährige zu nötigen und arglistig zu täuschen«, sagte Fogarty. »Sie sollten lieber einem Vergleich zustimmen.«
Erneut schüttelte Abby ihren Kopf, diesmal energischer. Sie wusste nur zu gut, dass Fogartys Taktik bei Jesse keine Wirkung zeigen würde.
»Ich denke auch, dass dein Fall sehr wackelig ist, Jesse«, sagte Abby, »aber das
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