Terror auf Stiles Island
die schiefe Bahn gerät.«
»Mrs. Hopkins«, sagte Jesse. »Snapper hat sicher seine Probleme, aber zumindest hat er Rückgrat. Er hat Ihre Söhne nie verpfiffen, und als sie ihm die Sache angehängt haben, hat er es nicht abgestritten.«
»Und?«
»Es sind Ihre eigenen Kinder, die auf der schiefenBahn sind. Sie sind die eigentlichen Kriminellen. Sie haben das Haus dieses Paares angesteckt, weil das Paar schwul ist – falls sie überhaupt verstehen, was Schwulsein wirklich bedeutet. Beide wollten sie die Tat nicht zugeben – sie schoben es lieber Snapper in die Schuhe. Oder sich gegenseitig. Von Ehrgefühl oder Loyalität ist da nicht viel zu spüren. Und schon gar nicht von Stolz.«
»Halten Sie mir gefälligst keine Vorträge über meine Kinder«, sagte Kay.
»Der Vortrag ist beendet. Aber eine Warnung möchte ich trotzdem noch aussprechen: Wir werden von nun an ein Auge auf Ihre Jungs werfen. Sollten sie noch einmal mit dem Gesetz in Konflikt geraten, werden wir alles daransetzen, dass sie die höchstmögliche Strafe bekommen.«
»Und ich werde Sie zur Verantwortung ziehen, sollten Sie meine Kinder weiterhin schikanieren.«
»Ich glaube, Sie sollten Ihre Energie sinnvoller dafür verwenden, Ihren Kindern irgendwie zu helfen, Ma’am.«
Für einen Augenblick war es still. Dann meldete sich Petrocelli wieder zu Wort.
»Also«, sagte er, »wollen Sie nun Klage einreichen oder nicht?«
Fogarty schaute zu seinen Klienten. »Ihre Entscheidung«, sagte er.
Kay Hopkins sagte: »Sie sind doch der verdammte Anwalt, Brendan. Wofür bezahlen wir Sie überhaupt?«
»Ich bezahle ihn«, sagte Charles Hopkins. »Nein, wir werden keine Klage einreichen.«
»Dann sehe ich keinen Grund, warum wir uns nochlänger hier aufhalten sollten«, sagte Fogarty und stand auf. »Kann ich Sie im Auto mitnehmen, Abby?«
»Danke. Ich bleib noch ’ne Minute, um mit Nick und Chief Stone zu sprechen.«
»Okay.«
Fogarty schaute zu seinen Klienten.
»Wir sollten gehen«, sagte er.
Charles und Kay Hopkins und ihre Söhne standen auf und verließen wortlos das Zimmer. Fogarty nickte Petrocelli zu, dann Jesse – und schloss die Tür hinter sich.
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25
»Wir brauchen mehr Kleingeld für die laufenden Ausgaben«, sagte Macklin.
»An wie viel hast du denn gedacht?«, fragte Crow.
»Wir haben ’ne Menge hungriger Mäuler zu stopfen«, sagte Macklin, »deins eingeschlossen. Aber wir brauchen einfach noch etwas Zeit für die Vorbereitungen. 20 oder 25 Riesen sollten es schon sein.«
»Und, hast du ’ne schlaue Idee?«, sagte Crow.
»Fehlanzeige. Aber du bist doch der Mann mit dem Brecheisen. Kannst du nicht einen kleinen Bruch machen und uns was besorgen?«
Als Crow lächelte, bildeten sich senkrechte Falten an seinen Mundwinkeln. »Kleine Scheine?«, sagte er.
»Wär nicht übel«, sagte Macklin.
»Ich schau mal, was sich machen lässt«, sagte Crow. Nachdem Crow das Apartment verlassen hatte, gingMacklin zur Küche, wo Faye Kaffee und Himbeertorte angerichtet hatte.
»Glaubst du wirklich, dass er Geld auftreiben kann?«, fragte sie.
»Klar. Crow ist der Beste.«
»Ich dachte, das wärst du, Jimmy?«
»Nun ja, bin ich auch, aber Crow hält sich nun mal für diesen unerbittlichen Apachen auf dem Kriegspfad.«
»Ist er Apache?«
»Weiß der Teufel«, sagte Macklin. »Er behauptet es jedenfalls.«
»Ich mag ihn nicht«, sagte Faye.
»Faye, niemand auf der ganzen verdammten Welt mag Crow, aber er macht einen super Job und hält Wort.«
»Hat er irgendjemanden?«, fragte Faye.
»So was wie eine Frau oder Freundin?«
»Genau.«
»Keine Ahnung«, sagte Macklin. »Ich weiß nichts über Crow – nur, wozu er in der Lage ist.«
»Menschen zu töten.«
Macklin nickte.
»Er kann dich mit seinen bloßen Händen umbringen, mit einem Gewehr, einem Messer, einer Axt, einem Knüppel, einem Seil, einem Stein, ja selbst einer Socke, die mit Sand gefüllt ist. Er kann dich zu Tode treten, kann dich aus 20 Metern mit dem Messer ins Jenseits schicken, aus 50 Metern mit der Pistole und aus 500 mit dem Gewehr. Er erwischt dich mit Pfeil und Bogen und vermutlich sogar mit einem Speer.«
»Gibt ihm das einen Kick?«, fragte Faye.
»Zumindest kriegt er keine Gewissensbisse«, sagte Macklin.
»Genauso wenig wie du.«
»Stimmt schon, aber er ist anders als ich. Ich hab Jungs gesehen, die wirklich einen Kick dabei kriegen, die sich
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