Terror auf Stiles Island
Situation im Auge behalten.«
Er drehte sich zu Suitcase.
»Wann erreicht die Flut heute den Höchststand?«
»Keine Ahnung«, sagte Suitcase, »aber ich kann mich schlaumachen.«
»Tun Sie das«, sagte Danforth.
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59
»Lass mich mal Carleton Jencks anrufen«, sagte Doc.
»Den Vater von Snapper?«
»Ja, er kennt den Hafen noch besser als ich.«
Das Telefon auf Jesses Schreibtisch klingelte.
»Okay. Sag Molly, dass sie ihn auf einer anderen Leitung anruft«, sagte Jesse und nahm den Hörer ab.
»Hier ist Harry Smith«, sagte die Stimme am anderen Ende.
Doc ging zum Empfangsbereich des Reviers.
»Auch als James Macklin bekannt«, sagte Jesse. Theoretisch hätte es auch Cromartie sein können, aber der Stimme fehlte dieser unverkennbare indianische Dialekt, den Jesse noch aus seiner Jugend kannte.
Am anderen Ende der Leitung war es für einen Moment still, doch dann hatte sich Macklin wieder gefangen. »Ich bin auf der Insel. Und ich möchte mit Ihnen schnell ein paar Dinge klären. Punkt eins: Wenn ich wieder einen Hubschrauber sehe, wird eine Geisel erschossen.«
»Okay.«
»Zweitens: Wann immer sich ein Boot der Insel nähert oder sonst irgendetwas, das für eine Landung geeignet ist, irgendetwas, das unsere Pläne durchkreuzen sollte, erschieße ich Geiseln. Und ich hab ’ne Menge davon. Ich kann einige abknallen und hab immer noch Reserven.«
»Wie sehen Ihre Pläne denn aus?«
»Das hat Sie nicht zu interessieren«, sagte Macklin.
»Und wann werden Sie Ihre Aktivitäten abgeschlossen haben?«
»Ich werde Sie rechtzeitig informieren«, sagte Macklin. »Und vergessen Sie nicht, was ich Ihnen gesagt habe: Wenn hier auch nur eine Krabbe auf den Strand kriecht, gibt’s ein Blutbad.«
»Und das wollen wir ja nicht«, sagte Jesse.
»Wohl kaum. Und sollten Sie selbst hier aufkreuzen wollen, werd ich die Schnitte, die Sie vögeln, als Erste umbringen.«
»Welche denn?«, fragte Jesse und hätte sich am liebsten ohrfeigen wollen, weil die Bemerkung doch sehr schnoddrig klang.
»Sie sind ja gut drauf, Stone«, sagte Macklin. »Marcy, die Immobilienfrau.«
»Hmm.«
»Sollten Sie Blödsinn machen, springt sie als Erste über die Klinge.«
Jesse atmete tief durch und streckte seine Schultern, um sich zu entspannen. »Ich bin im Bilde«, sagte er.
»Möchten Sie mir sonst noch was mitteilen?«
»Wir werden uns an die Absprache halten«, sagte Jesse. »Sie haben mein Wort.«
»Was für ein netter Mensch«, sagte Macklin.
Er brach die Verbindung ab und legte das Handy auf die Bar des Restaurants, wo sich die Geiseln aufhielten. Marcy saß auf einem Hocker am Ende der Bar und starrte auf den Boden.
»Er sagt, er würde sich an die Absprache halten«, sagte Macklin. »Scheint ihm wohl daran zu liegen, dass dir nichts passiert, Marcy.«
Marcy reagierte nicht.
»Ich erwähnte die Frau, die er vögeln würde, und er fragte mich, welche ich meine«, sagte Macklin und schüttelte sich vor Lachen. Er hatte seinen Kopf in den Nacken geworfen und lachte lange und laut. Es wirkte irgendwie unecht, dachte Marcy, auch die Art, wie er seinen Kopf in den Nacken warf. Es war nichts als Pose.
»Wo sind JD und Fran?«, fragte Macklin.
»Wache schieben«, sagte Crow. »Hab ihnen gesagt, sie sollen rund ums Gebäude gehen und die Augen aufhalten.«
»Gut. Ist immer eine sinnvolle Sache und hält sie obendrein davon ab, mir in den Ohren zu liegen. Wo unser kleiner Coup doch wie geschmiert läuft.«
Crow nickte und starrte durchs Fenster aufs Wasser, das schäumend durch die vorgelagerten Felsbrocken schoss. Er konnte Freddie von hier aus nicht sehen, aber irgendwo hinter der Landzunge da vorne musste er sich befinden. Crow schaute auf die Uhr.
Zur gleichen Zeit betrat Carleton Jencks mit seinem Sohn Snapper Jesses Büro.
»Ich hab meinen Sohn mitgebracht«, sagte Jencks.
»Können Sie mich irgendwie auf die Insel bringen?«, fragte Jesse.
Jencks nickte langsam.
»Aber Snapper muss mit. Er kennt sich noch besser aus als ich.«
»Es ist zu gefährlich, ein Kind mitzunehmen.«
»Er muss uns die Stelle zeigen«, sagte Jencks.
»Er kann sie uns auch beschreiben.«
Jencks schüttelte den Kopf. »Schon der geringste Fehler wäre tödlich. Wir reden von einer Stelle, die vielleicht eineinhalb Meter breit ist.«
»Du weißt also, wie man ans Ufer kommt?«, sagte Jesse zu Snapper.
»Hmm.«
»Antworte
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