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Terror auf Stiles Island

Terror auf Stiles Island

Titel: Terror auf Stiles Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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sagte er.
    »Niemand wird so verrückt sein, irgendeine Dummheitzu begehen, solange die Frauen in unserer Gewalt sind«, sagte Macklin. »Wir haben sogar noch 100 weitere, sollte uns der Vorrat ausgehen.«
    »Ist immer hilfreich, eine gut besetzte Ersatzbank zu haben«, sagte Crow.
    Macklin schaute auf seine Uhr.
    »Es wird langsam Zeit«, sagte er. »Crow, ich glaube, es ist Zeit, dass du raus gehst und dich um JD und Fran kümmerst.«
    »Aber es gibt ’ne Menge Sachen, die zum Boot geschleppt werden müssen«, sagte Crow. »Vielleicht sollte ich besser noch warten.«
    Macklin grinste.
    »Die Damen werden uns dabei helfen«, sagte er. »Geh ruhig.«
    Crow nickte und ging hinaus.
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61
    In einem schwarzen Neoprenanzug ließ sich Jesse ins Wasser gleiten und zog die schwimmfähige Tasche hinter sich her. In der Tasche befanden sich seine 9 mm Browning, die .38 Smith & Wesson Chief’s Special, sein Patronengürtel, ein Handtuch, das Funkgerät, eine Taschenlampe mit vier Batterien sowie ein Satz trockene Kleidung. Er war knapp 100 Meter vom Ufer entfernt, während sich Macklin mit seinen Geiseln genau am entgegengesetzten Ende der Insel befand.
    Das Wasser war kalt, aber der Neoprenanzug machte es halbwegs erträglich. Die Küste vor ihm war einschwarzer Schatten, der sich nur unwesentlich vom dunklen Himmel abhob. Ein fahler, aufgehender Mond hing über der vom Stromnetz abgetrennten, völlig im Dunklen liegenden Insel. Doc hatte den Motor gedrosselt und sich dem Ufer genähert, soweit es irgendwie möglich war. Nachdem er Jesse abgesetzt hatte, ließ er das Boot einen Moment treiben, bevor er drehte und wieder Gas gab.
    Die Flut machte es deutlich einfacher Richtung Insel zu schwimmen. Jesse schaute zurück. Das Boot war schon nicht mehr zu sehen. Doch das Meer wurde unruhiger, je näher er der Küste kam, und die Wellen drückten ihn immer häufiger gegen die Felsen. Er bewegte sich vorwärts, indem er sich mit Händen und Füßen von den Felsen abstieß. Die Felsbrocken waren glitschig, doch unter dem Schlick verbargen sich scharfkantige Ablagerungen. Er hatte noch immer keinen Boden unter den Füßen. Ein Klumpen Seegras berührte ihn am Bein und löste bei ihm eine Panik aus, die er immer verspürte, wenn er sich in offenen Gewässern befand. Es war nicht die Angst zu ertrinken – er hatte einfach einen Horror vor Haien und, schlimmer noch, jenen namenlosen Kreaturen, die unten am Meeresboden lauerten und langsam aufstiegen, weil sie sich von den ungeschützten Beinen da oben eine fette Beute versprachen. Er verspürte für einen Moment den Impuls, sich in die vermeintliche Sicherheit auf einen der Felsen zu retten. Doch dann holte er einmal tief Luft und ließ sie langsam wieder aus seinen Lungen. Rein , sagte er, während er atmete, und wieder raus . Wäre bestimmt eine fetzige Schlagzeile: POLIZEICHEF VERSTECKTSICH AUF FELSEN, WÄHREND GANGSTER INSEL AUSRAUBEN. Er schwamm weiter, atmete tief, sprach mit sich selbst, stieß sich von einem Felsen zum nächsten und bemühte sich, nicht allzu hart aufzuschlagen. Wenn es da unten was gibt, wird es nicht wissen, dass ich ein Cop bin, sagte er sich. Andererseits hat es seit 1938 keinen Hai-Vorfall mehr in Massachusetts gegeben. Dann fühlte er Boden unter seinen Füßen. Noch immer wurde er von den Wellen hin- und hergerissen, doch er kam dem Ufer Stück für Stück näher – und erreichte schließlich einen V-förmigen Vorsprung, an dem die Wellen schäumend zerbarsten. Oben auf dem Vorsprung befand sich ein Krüppelholz-Busch, an dem er sich endgültig aus dem Wasser zog.
    Er befand sich in einem Kiefernwäldchen, etwa 800 Meter vom Jachtclub entfernt. Er wusste genau, wo er war. Doc und er hatten sich diese Stelle ausgeguckt, weil er nur hier völlig unbeobachtet an Land gehen konnte.
    Er zog sich den Tauchanzug aus, trocknete sich ab und fröstelte. Es war Ende September. Um diese Jahres- und Nachtzeit stand niemand mehr nackt am Ufer des Meeres. Er zog seine Jeans und Turnschuhe an, streifte ein dunkelblaues T-Shirt über und legte den Patronengürtel an – die Browning an der rechten und die .38er an der linken Hüfte. Er befestigte sein Funkgerät am Gürtel, wo sich schon zwei Magazine für die Browning und eine Metall-Öse für die Taschenlampe befanden. Er streifte noch eine blaugraue Windjacke über und schlug den Kragen hoch. Die Wärme war

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