Terror auf Stiles Island
überhaupt nicht registrierte, hatte er JDs Kehle durchtrennt und trat zur Seite, um dem Blutstrahl aus dem Weg zu gehen. Ein Hauch von austretender Luft war das einzige Geräusch, das JD von sich gab, bevor er kopfüber auf den Boden stürzte, wie ein geschlachtetes Huhn noch einmal kurz zuckte, um dann reglos liegen zu bleiben. Crow steckte das Messer mehrfach in den Boden, um es vom Blut zu säubern und wischte es danach an seiner Hose ab. Er steckte das Messer wieder in den Gürtel und griff zu seinem Gewehr.
»Fran«, rief er.
»Ja, hier.«
»Komm doch mal rüber.«
Crow konnte Frans Fußtritte hören, als er sich im Laufschritt näherte. Als er um die Hausecke gebogen kam, schoss ihm Crow drei Mal in die Brust. Die Wucht der Kugeln ließ Fran seitwärts taumeln; das Gewehr, das er in der Hand hielt, flog in hohem Bogen in die Dunkelheit. Er fiel auf seinen Rücken und landete genau auf JDs Leiche.
Ohne die toten Männer noch eines Blickes zu würdigen, sicherte Crow seinen Revolver, drückte das Magazin heraus und steckte den Revolver ins Holster. Er holte frische Munition aus der Hosentasche, füllte das Magazin auf, holte den Revolver wieder heraus, drückte das Magazin hinein und steckte ihn zurück ins Holster. Er ignorierte die beiden Leichen, die dort im fahlenMondschein lagen, und machte ein paar Schritte zum Ufer.
Plötzlich konnte er Freddies Boot erkennen. Es hatte den Felsvorsprung bereits passiert und ließ sich von der Flut landwärts treiben. Es befand sich aber noch immer hinter einer Felsenkette, die genau die Linie markierte, bis zu der sie zu Fuß hinauswaten konnten. Crow drehte um und ging zum Gebäude zurück. Als er das von Kerzenlicht erleuchtete Restaurant betrat, warf Macklin ihm einen vielsagenden Blick zu. Crow hielt zwei Finger in die Höhe. Macklin nickte, lächelte und drehte sich wieder zu den Geiseln um.
»Kein Anlass zur Besorgnis, meine Damen«, sagte er. »Wir haben nur das Personal reduziert.«
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64
Molly Crane war allein auf dem Revier, als der Anruf kam. Wie immer speicherte sie automatisch die Telefonnummer ab, die auf dem Display mit der Anruferkennung erschien.
»Chief Stone, bitte«, sagte eine weibliche Stimme.
»Ist zurzeit nicht auf dem Revier«, sagte Molly. »Hier spricht Sergeant Crane. Kann ich Ihnen helfen?«
»Wo ist er denn?«
»Im Einsatz. Dürfte ich vielleicht Ihren Namen erfahren?«
»Richten Sie ihm Folgendes aus: Wenn er seine Süße noch einmal lebend sehen möchte, sollte er dafür Sorge tragen, dass Jimmy Macklin kein Haar gekrümmt wird.«
»Von welcher Süßen sprechen wir denn gerade?«, fragte Molly.
Während sie sprach, gab sie die Telefonnummer in den Polizeicomputer ein.
»Abby Taylor«, sagte die Stimme. »Wenn Jimmy Macklin irgendetwas zustößt, wird sie dran glauben.«
»Heißt das, dass Sie mir einen Kuhhandel vorschlagen?«, sagte Molly.
»Sie lassen Jimmy laufen und ich lasse Abby frei.«
Die gewünschte Information erschien auf dem Bildschirm: Die Frau rief offensichtlich – ziemlich dreist – von Abbys Telefon aus an.
»Dürfte ich mal mit Abby sprechen?«
»Versuchen Sie gar nicht erst, mich zu finden. Sobald ein Cop auftaucht, werd ich sie umbringen.«
»Woher weiß ich, dass es ihr gut geht?«, fragte Molly.
Die Frau antwortete nicht und legte auf.
»Scheiße«, sagte Molly laut und vernehmlich.
Sollte sie sich tatsächlich in Abbys Haus aufhalten? Sie rief die mobile SWAT-Einheit an. Keine Antwort. Sie schüttelte frustriert ihren Kopf, verließ die Telefonzentrale, ging zu ihrem Spind und zog sich die schusssichere Weste über. Dann lief sie hinüber zur Feuerwehr.
Buzz Morrow war der einzige Feuerwehrmann, der anwesend war; alle anderen befanden sich an der Unglücksstelle.
»Ich muss das Revier verlassen«, sagte sie. »Kannst du den Telefondienst übernehmen?«
»Ich sollte eigentlich hier die Stellung halten«, sagte Buzz.
»Du hast aber nun mal keinen Löschzug mehr«, sagteMolly. »Was passiert, wenn jemand einen Brand meldet? Läufst du dann los und pinkelst aufs Feuer?«
»Da ist was Wahres dran«, sagte Buzz. »Wo willst du denn hin?«
Molly antwortete nicht. Sie lief bereits zum Parkplatz hinter dem Revier. Da keine Streifenwagen vorhanden waren, rannte sie zu ihrem Honda Accord, zog den Revolver, schob ein 9-mm-Magazin hinein und verstaute den Revolver wieder im Holster. Sie atmete
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