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Terror auf Stiles Island

Terror auf Stiles Island

Titel: Terror auf Stiles Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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sieht so aus, als hättest du ’nen langen Tag. Willst du auch ein Bier?«
    Suitcase schüttelte den Kopf. »Lass stecken«, sagte er.
    Er hatte ein ungutes Gefühl gehabt, dass Jesse ihn nicht mit auf die Insel genommen hatte, war gleichzeitig aber auch erleichtert gewesen. Was ihn aber nur noch unzufriedener machte, weil er sich nun die Frage stellen musste, ob er einfach nicht genug Mumm hatte. Von Weitem konnte er weitere Sirenen hören. Er fragte sich, welchen Sinn es wohl machte, dass weitere Helfer heranrasten, nur um dann untätig herumzusitzen. Er sah die Hopkins-Jungs, die auf einem Felsen nah am Wasser feixten und sich gegenseitig schubsten. Ein Jammer, dass sie nicht auf der Brücke waren, als sie in die Luft flog. Er machte einen Versuch, Molly über Funk zu erreichen, bekam aber nur die Telefonzentrale der Feuerwehr.
    »Sie ist nicht hier«, sagte der Kollege. »Sie sagte mir, ich solle Gespräche für sie in Empfang nehmen.«
    »Wo ist sie denn hin?«
    »Keine Ahnung, aber sie trug eine kugelsichere Weste und war furchtbar in Eile.«
    »Scheiße«, sagte Suitcase.
    »Was passiert denn bei euch da unten, Suit?«
    »Ich hab nicht die leiseste Ahnung.«
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63
    Es war inzwischen völlig dunkel. Macklin hatte im Restaurant ein paar Kerzen angezündet. Draußen war nur der Mond zu sehen, dessen Licht auf dem schwarzen Wasser reflektiert wurde. Für einen Moment glaubte Crow, er habe rechts hinter einer vorstehenden Felsgruppeden Schatten von Freddie Costas Boot ausgemacht, aber es war wohl nur eine andere Schattierung in der dunklen Nacht. Zumindest war er sich nicht sicher. Es waren noch 48 Minuten, bis Freddie nah genug an die Insel herankommen konnte. Crow drehte sich um und sah, dass JD mit seinem Gewehr am Hinterausgang des Restaurants stand.
    »Ich bin’s, JD«, sagte Crow, als er auf ihn zuging.
    »Wie viel Zeit haben wir noch?«
    »Dreiviertelstunde etwa«, sagte Crow.
    »Ist schon eine gespenstische Situation«, sagte JD. »Wir sind hier, und sie wissen, dass wir hier sind, aber niemand kann etwas unternehmen. Und wir hängen weiter hier rum.«
    »Die Cops können uns nicht mal kontaktieren«, sagte Crow. »Jimmy hat ihnen seine Handynummer bewusst nicht gegeben. Und mit einem Hubschrauber zu landen, können sie nicht riskieren, weil wir nun mal die Geiseln haben.«
    »Glaubst du nicht, dass sie Boote haben? Da draußen gibt’s jede Menge Stellen, wo sie sich aufhalten könnten, ohne dass wir sie sehen.«
    »Ist nicht gerade das FBI«, sagte Crow. »Wir haben es hier mit einem Kleinstadtrevier zu tun.«
    »Aber sollte nicht früher oder später die Bundespolizei aufkreuzen? Und die Küstenwache gleich mitbringen?«
    »Früher oder später – ja«, sagte Crow. Er schaute in die Dunkelheit, während er sprach.
    »Und dann?«
    »Dann haben wir die Geiseln.«
    »Glaubst du wirklich, dass wir den Stunt hier bis zum Ende durchziehen können, Crow?«
    »Warum nicht.«
    »Weshalb hab ich dann dieses unglaubliche Muffensausen – und du nicht?«
    Crow lächelte in die Dunkelheit hinein.
    »Nun, abgesehen davon, dass ich ich bin und du du: Du musst einfach dem Team vertrauen. Du musst Freddie vertrauen, dass er kommt und uns hier rausholt, selbst wenn sie dort draußen ein Boot haben sollten, um uns zu beobachten. Du musst mir trauen, dass ich unerwartete Probleme aus dem Weg räume. Und Jimmy, dass er in seiner Planung an alles gedacht hat.«
    »Jimmy ist doch längst übergeschnappt«, sagte JD. »Anfangs war er wirklich großartig, aber inzwischen ist er völlig von der Rolle.«
    »Und trotzdem musst du ihm vertrauen. Er hat nun mal das Kommando, verstehst du? Wir haben dir vertraut, als es um das Telefonnetz ging. Wir haben Fran bei den Sprengungen vertraut. Nun musst du eben uns vertrauen. Allein stehst du auf verlorenem Posten. Um selbst Vertrauen zu haben, musst du dem Team vertrauen.«
    »Ich frage mich nur, warum Jimmy die Planung nicht etwas straffer angelegt hat«, sagte JD. »Die Warterei ist einfach tödlich.«
    Crow nahm ein Jagdmesser aus seinem Gürtel und hielt es hoch, damit JD es sehen konnte.
    »Man braucht ein gutes Messer«, sagte Crow. »Aber wenn man es nicht regelmäßig schleift, wird es stumpf.«
    »Was soll das denn schon wieder heißen?«, fragte JD. »Ist das ’ne alte Apachen-Weisheit oder so was?«
    »Oder so was«, sagte Crow.
    Mit einer blitzschnellen Bewegung, die JD

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