Terry Rotter und der Stein des Anstoßes
er beinahe seine Beine, seine Arme, seinen Kopf und seinen Siewissenschon verloren hätte. Offenbar war er früher ein kleines bisschen ungeschickt im Umgang mit gefährlichen Trollen gewesen. Doch zum Glück bewahrten ihn die Geister der anderen Häuser mittels untotem Knochenklebstoff vor dem Verfall. Der Hausgeist der Haferschleims nannte sich derweil Barbara Treibsand. Die hochintellektuellen Haferschleims waren die Einzigen, die sie als Künstlerin betrachteten- und nicht als die Ausgeburt des Teufels. Oder zumindest seiner Stimmbänder. Der Hausgeist der Rebhuhnclaws repräsentierte dagegen einen tibetanischen Mönch, der geschickt fernöstliche Philosophie mit Bierbrauerei verband. Währenddessen war Sifferins Hausgeist Adolf Hitler höchstpersönlich. Nachdem seine bedauerlicherweise unsterbliche Seele nach seinem Selbstmord im Führerbunker in die Hölle gefahren war, übernahm er dort die Herrschaft. Irgendwann hatte er aber genug davon. Schließlich waren die gläubigen Juden in ihren eigenen Spezialhimmel aufgestiegen und der alte Adolf fand dort unten einfach keinen geeigneten Sündenbock mehr. Irgendjemand musste den Rücklauf böser Seelen schließlich zu verantworten haben! Aber auf wen oder was sollte man schon die Schuld schieben, wenn keine Juden mehr da waren? Etwa auf brutale Computerspiele? Also ging er auf das Angebot der Sifferins ein, die Rolle als ihr Hausgeist zu übernehmen. Zu guter Letzt gab es da noch Peefy, einen Poltergeist, der immer versuchte, die Schüler zu ärgern.
Endlich kam Ron zurück. Als er entdeckte, dass jegliche Nahrung verschwunden war, wurde er ganz bleich im Gesicht und erstarrte.
"Na komm schon, Ron! Ich halte es für ziemlich ausgeschlossen, dass du morgen wieder nichts zu essen bekommst", tröstete ihn Hermione.
Sie gingen zum Griffamtor-Gemeinschaftsraum, der sich im obersten Stockwerk befand. Das bedeutete, dass sie erst einmal mit der großen Treppe zurecht kommen mussten. Dummerweise verschwanden manchmal ein paar Stufen oder sie drehte sich in irgendeine anscheinend willkürliche Richtung. Ron war schon zweimal in die Tiefe gestürzt. Letztendlich schafften sie es dann aber doch noch alle nach oben. Der Eingang zum Gemeinschaftsraum war das Porträt eines fetten Mannes. Er wirkte recht gutmütig, sprach aber mit einem bayerischen Dialekt:
"Des Passwort hätt' I dann ä moll gern, bitt'schön!" forderte das Porträt.
"Geh auf!", sagte Terry.
Das Gemälde klappte zur Seite und die drei Freunde betraten den Gemeinschaftsraum der Griffamtors. Gestaltungstechnisch war er größtenteils in rot-gold gehalten. Zahlreiche Sofas und Sessel versammelten sich um einige edle Holztische, diesmal aus offenkundig norwegischer Eiche. An den Wänden befanden sich Porträts bekannter Griffamtors, außerdem waren wieder einmal die zahlreichen goldenen "R“s und die Porträts der Architektin nicht zu übersehen.
"Na ja, nicht schlecht. Ich habe gehört, die Sifferins haben Möbel aus Regenwaldholz. Hier gefällt es mir wohl besser", meinte Ron.
"Ja, erträglich. Bin müde, gehe schlafen. Muss Sifferins vernichten", murmelte Terry und lief zu den Jungenschlafsälen. Ron folgte Hermione derweil zu den ihrigen. Also nicht zu den ihrigen Jungenschlafsälen. Zu den Mädchenschlafsälen habe ich gemeint. Dummerweise hatten diese eine Anti-Jungen-Vorrichtung, namentlich spitze, lange Stacheln. Als sich Ron wieder zusammengesetzt hatte, entschied er sich, doch lieber Terry zu folgen und erst einmal auszuschlafen.
Kapitel 8
Der Giftmischer
„Ist es nicht ein wundervoller Tag, Bill? Komm, wirf mir den Ball zu!“
Die letzten Worte von George Tür, Vater von Bill.
Ron wachte am nächsten Morgen schweißgebadet in seinem Bett auf. Der Griffamtor-Jungenschlafsaal befand sich übrigens in einem kleinen Turm. Die Betten standen also im Kreis zueinander, was manchmal leichte Schwindelgefühle und Halluzinationen auslösen konnte. Zumindest an den Wochenenden nach Prüfungen. Während sich die anderen Schüler mit billigen Stockbetten begnügen mussten, schlief Terry in einem luxuriösen Himmelbett. Über dieses gebeugt, raste Rons Puls und sein Herz klopfte wie wild. Er versuchte Terry zu wecken, indem er ihn wild hin und her rüttelte. Kurz darauf entdeckte er einen metallenen Gegenstand unter seinem Kinn. Als Terry bemerkte, wer ihn gerade geweckt hatte, steckte er seine Avenger wieder in die innere Tasche seines Mantels, der bei seinen Kleidern lag, welche
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