Terry Rotter und der Stein des Anstoßes
Griffamtor zujubelten. Es war der schönste Tag in Terrys Leben, oder, wie er es formulieren würde: Es war der gerade so erträglichste Tag in seinem Leben. Gandalf hatte sogar eine Band engagiert, um das Abschlussfest des Jahres gebührend zu feiern. Zur Überraschung aller handelte es sich um die „Waving Flags“, eine ziemlich populäre Band in der Muggel-Welt, die so unglaublich harte und schnelle Musik spielte, dass man sich das nur noch mit Magie erklären konnte. Oder mit Drogen. Auf jeden Fall übertraf der aktuelle Pogo, ein aggressiver Tanz, bei Weitem den letzten, den die Schüler aufgeführt hatten, als sie von dem Troll im Verließ erfahren hatten. Spongo Efeu, der inzwischen wieder auf den Beinen war, versuchte, die Situation auszunutzen und die Griffamtors heftig zu treten und zu schlagen, wurde dann allerdings gegen einen Lautsprecher geschleudert und wachte am nächsten Tag an der Spitze eines der beiden Türme des Hauptgebäudes von Rowlingstone hängend auf.
Die anderen Kinder erinnerten sich zwangsweise daran, dass sie sich in einer Schule befanden, denn die Abschlusszeugnisse wurden von den Hauslehrern verteilt. Jeder noch so dumme Schüler hatte aus irgend einem kaum nachvollziehbaren Grund bestanden und konnte in die nächste Jahrgangsstufe vorrücken. Terry und Hermione erhielten Ehrenauszeichnungen, weil sie die besten Schüler ihres Jahrgangs waren. Und plötzlich standen sie alle mit gepackten Sachen am Bahnhof des Rowlingstone-Express und warteten auf den Zug, der sie nach Hause bringen würde. Und das, obwohl er nur am Gleis 9 der King’s Cross Station hielt, aber nicht alle Schüler in der Muggel-Dimension und schon gar nicht in London wohnten. Doch laut der Unwahrscheinlichkeitsdeutung der Heisenberg’schen Unschärferelation, kam jeder irgendwann einmal dort an, wo er hin wollte, wenn er sich nur selbst dabei beobachtete.
Der Zug kam tutend und zischend an, wohl um die allgemeine Wahrnehmung auf seine erneuerte rote Lackierung zu lenken. Terry hatte seinen Arm um Hermione gelegt. Sein schwarzer Kurzmantel und seine hochstehenden Haare flatterten im Wind und Albert, sein Wanderfalke, hatte es sich auf seiner Schulter bequem gemacht. Die drei Freunde wollten gerade einsteigen, als Ragrid auf dem Bahnsteig auftauchte, auf sie zu lief und sie ganz fest an sich drückte. Zu fest für Ron.
„Ja, geht a scho’? Sapperlott! Jetzt wo’s soa schö gemütlich ’wor’n is. Ja, Terry: Tuat’s ma leid, dass i dem dunkle Depp g’soacht hab wie er an Knuffi vorbeikomme könnt. Hässt auch einfach ‚Verschwind, du dumm’s Vieh“ soach könn’, Jung’. Dann hätt’ er sich g’sputet. Tuat’s ma echt leid!“
„Macht nichts, Ragrid. So ging es ja auch. Tja, dann heißt es wohl erst einmal Abschied nehmen: Du warst ein guter Kumpel, Rubeus! Ich werde dich vermissen!“
„Dank’schön. Ich dich auch, Terry. Und euch beide, Ronald und Hermione! Oh, Moment, ich habe da noch etwas für dich!“
Ragrid gab dem Jungen eine zwei Liter Flasche Strohrum in die Hand. Außerdem ein Fotoalbum mit Bildern seiner Eltern.
Terry schlug es auf. George und Lilly lächelten ihn an. Das Bild war offenbar mit einem Animationsprogramm bearbeitet worden, denn sie lächelten beide nicht nur, sondern winkten ihm auch begeistert zu.
„Cool! Danke, Ragrid!“
„Keine Ursache. Ich hätte es dir auch schon eher gegeben, aber irgendwie muss ich mir die Gehirnzellen weg gesoffen haben, welche die Information speicherten, an welchem Ort ich es aufbewahrt hatte. Na ja: Wiedersehen, ihr drei Racker!“
„Auf Wiedersehen, Ragrid!“
Sie stiegen in den Zug ein. Leider ein bisschen zu spät, denn es war kein Abteil mehr für sie frei. Also musste Terry ein paar Sifferins aus ihrem hinaus werfen.
Die Rückfahrt kam Terry viel kürzer vor als die Hinfahrt und auch seine Uhr war davon überzeugt. Die drei redeten noch eine Weile davon, was sie in den Sommerferien vorhatten, bis Hermione, Ron und Terry schließlich einschliefen. Hermione wollte offenbar am jährlichen Brights-Treffen teilnehmen, eine Gruppe, die davon überzeugt war, dass alles auf Naturgesetzen beruhte. Sie plante, dort ihre neue Theorie vorzustellen, laut der man beim Wechsel zwischen Dimensionen auch einen Teil der dort herrschenden Physik mit sich nahm, was letztlich dazu führte, dass beide Dimensionen miteinander verschmolzen. Oder in einer gewaltigen Detonation zerbarsten.
Ron dagegen wollte mit seinen Eltern nach
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