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Tessy 02: Tessy und die Lust des Mörders

Tessy 02: Tessy und die Lust des Mörders

Titel: Tessy 02: Tessy und die Lust des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wolf
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wenn ich Nachtdienst hatte“, entgegnete Jannick. „Es ist zehn Uhr, und ich hab so richtig Ärger am Hals.“
     
    „Tut mir leid für dich. Aber … deswegen rufst du mich an?“ Tessy stöhnte leise. „Was genau hab ich damit zu tun?“
     
    „Eine ganze Menge. Die Sache mit deiner Meldung ist aufgeflogen.“
     
    „Was? Das ist nicht wahr, oder?“
     
    „Irgendeine Polizeitussi hat den Artikel überprüft und Alarm gemacht, als sich herausstellte, dass das eine Fantasymeldung war“, erklärte Jannick. „Der Chef hat mich auch aus dem Bett geklingelt. Ich weiß jedenfalls von nichts. Nur damit das klar ist. Ich will deswegen keinen Ärger.“
     
    „Ja, das ist schon klar. Was für eine Polizeitussi war das denn?“, fragte Tessy verblüfft.
     
    „Irgendwas mit … ja: Stein oder so.“
     
    Ach du Scheiße. Tessy war plötzlich hellwach. „Ist in dem Zusammenhang mein Name gefallen?“
     
    „Nein, ich verpfeif dich schon nicht, keine Sorge. Nur wenn der Chef so richtig Dampf macht und zum Beispiel die Anrufliste der letzten Tage und Nächte durchgeht, haben wir wohl beide ein Problem. Nur, damit du Bescheid weißt.“
     
    „Verstehe.“
     
    „Sag mal, haben die Bullen nichts anderes zu tun, als Zeitung zu lesen und Artikel zu prüfen?“ Jannick war ziemlich empört.
     
    „Tja … mal gucken. Ich werde mich mal dahinter klemmen, sobald ich den ersten Liter Kaffee intus habe. Danke jedenfalls für den Hinweis.“
     
    „Gerne. Und wegen des Biers …“
     
    „Melde ich mich demnächst, versprochen.“
     
    Tessy legte auf und starrte fünf Löcher in die Decke, bevor sie schließlich das Bett verließ, um zu duschen und Kaffee zu kochen. Nebenbei ließ sie ihren Laptop hochfahren. Noch mit der Zahnbürste im Mund entdeckte sie die Meldung über die gelungene Festnahme eines Mordverdächtigen in der Prostituiertenszene. Sie lächelte. Na bitte. Beim Frühstück informierte sie Oliver. „Sie haben das Schwein“, schrieb sie per SMS.
     
    Die Antwort erhielt sie drei Minuten später. „Deine Idee war hervorragend. Man sieht sich mal, oder? O.“
     
    Ich hoffe, dass die Idee wirklich hervorragend war und sich auch in Zukunft bewähren würde, wenn Brandner auf die Idee kam, über diesen oder jenen Aspekt noch einmal nachzudenken, grübelte Tessy. Er würde in Zukunft viel Zeit zum Nachdenken haben, und er war nicht der Typ, der die Dinge auf sich beruhen ließ.
     
    Sie verbrachte den Tag mit Papier- und Buchhaltungskram. Es fiel ihr schwer, den Fall abzuhaken, zu den Akten zu legen und zum nächsten Tagesordnungspunkt überzugehen, zumal es den noch gar nicht gab. Die Geschichte hatte sie mehr mitgenommen, als sie bereit war zuzugeben, und sie hatte sich auf ein waghalsiges Spiel eingelassen, das durchaus hätte schiefgehen können. Dirk würde ihr … Aber Dirk war nicht mehr da. Und Gertrud, die auch nur noch mit ihrem Aufbruch beschäftigt war, mischte sich jobmäßig selten ein.
     
    Als es kurz nach sechs an der Haustür klingelte, hatte sie gerade eine Pizza in den Ofen geschoben und beschlossen, den Vorabendkrimi im Zweiten zu genießen und es sich gut gehen zu lassen. Sie öffnete die Haustür, nachdem die Katzen die Flucht ergriffen hatten und blickte direkt in die dunklen Augen der Kommissarin. Ihr Herz machte einen beachtlichen Hüpfer.
     
    „Ich habe noch ein paar Fragen, Frau Ritter“, sagte die Stein und sparte sich die Begrüßung.
     
    Sie kommt bemerkenswert schnell zum Punkt, dachte Tessy und trat beiseite. Fragte sich, ob sie in allen Lebensbereichen derart forsch zu Werke ging… „Nur herein spaziert. Mögen Sie ein Stück Pizza?“
     
    „Ja, warum nicht?“
     
    Tessy blieb für einen Moment der Mund offenstehen. Dann folgte sie Carola Stein in die Wohnküche. „Haben Sie tatsächlich ja gesagt oder hat mir meine Fantasie einen Streich gespielt?“
     
    Die Stein drehte sich um und lächelte. Tessy schluckte. Was für ein zauberhaftes Lächeln, das ihr Gesicht zum Strahlen brachte und die dunklen Augen wie Kohlestückchen auf dem Lagerfeuer aufglühen ließ. „Sie haben richtig gehört. Ich liebe Pizza und kann kaum widerstehen, wenn mir eine angeboten wird.“
     
    Tessy schluckte erneut. „Verstehe.“ Hab ich was verpasst, fuhr es ihr durch den Kopf, oder ist sie einfach nur froh, den Fall gelöst zu haben, bei dem ich ihr wider Erwarten durchaus den einen oder anderen heißen und nützlichen Tipp geben konnte.
     
    „Was beschäftigt Sie?“, fragte

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