Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs
Fahrstuhltür einen Spalt zu öffnen.
"Elektra!!"
Sie hörte mich nicht. Oder sie wollte mich nicht hören. Denn eigentlich hätte sie schon das Kreischen des Fahrstuhls alarmieren müssen. Schließlich stand die Tür zu ihrer Wohnung auf. Oder hatte sie die Tür schon geschlossen und saß gemütlich bei Kaffee und Radio hinten in der Küche?
Und was wäre, wenn sie noch auf dem Parkett lag?
In meiner Hose tat sich was. Ich stellte mir vor, wie Elektra da oben immer noch mit ihren toten Fischaugen lag, und die Wohnungstür geöffnet war, sodass jeder Elektra finden konnte.
Die Vorstellung war Fantasie, und bestimmt kochte sich Elektra gerade einen Kaffee oder feixte, da sie gehört hatte, wie der Fahrstuhl sich festfuhr, und ich hier unten in Nöten war. Aber Gefahr machte ihn an - auch fantasierte Gefahr. Er war hart und es prickelte mir wohlig in den Lenden.
Vom Alarmknopf, der mir entgegen leuchtete, ließ ich die Finger. Nicht nur, da die Finger gerade anderweitig beschäftigt waren. Die Dame in der Alarmzentrale, der anfahrende Lifttechniker, meine Frau, die es heraus bekäme: Sie könnten sich fragen, was ein stadtbekannter Politiker, ein glücklich verheirateter Ehemann, in der Nacht in einer zweitklassigen Mietskaserne zu suchen hat. Eine vernünftige Erklärung würde ich nicht bieten können.
Der brettharte Willi brachte mich zum Stöhnen.
Still!
Ich hörte ein Geräusch.
Reiß dich zusammen!
Ich nahm die Hand aus der Hose.
Die Haustür unten fiel wieder ins Schloss. Dann ein leises Klacken: Jemand drückte im Erdgeschoss auf den Fahrstuhlknopf. Das Treppenhauslicht flammte auf, und Füße begannen, die knarrende Treppe nach oben zu steigen. Erst schnell, dann langsamer. Frauenschritte. Ich drückte mich in die Ecke. Niemand brauchte mich hier zu bemerken. Mein Freund zuckte. Die Situation war neu für ihn, sie gefiel ihm. Die Frau würde mich nicht sehen können, ich war im Dunkeln, kauerte in einer Ecke des Fahrstuhlkorbs, und sie würde vorbei marschieren auf dem Weg zu ihrer Wohnung nach oben.
Aber von wegen; ich hatte mich getäuscht. Kaum war sie auf meiner Höhe, bückte sie sich, drückte routiniert die Fahrstuhltür einen Zentimeter weit auf und starrte durch den Spalt herein zu mir. Ergrauendes Haar, darunter zwei giftige Frauenaugen, die wie Suchscheinwerfer umherstreiften und mich entdeckten.
"Er ist schon wieder stecken geblieben, mein Herr?"
Nach was sonst sah es aus, meine Dame? Willi spielte verrückt, stand vor dieser alten Schachtel hochkantversteift in der Hose. Mit der Hand in der Tasche streichelte ich ihn. Sie war bestimmt Putzfrau, kam vom Job. Eine von diesen Frauen, die stolz auf ihre abgearbeiteten Hände waren, die Sozialbeiträge abführten, an die Rente glaubten und sich von ihrer Sparkasse einen Riester-Vertrag hatten aufschwatzen lassen. Hoffentlich kannte sie mich nicht aus der Zeitung. Ich drückte mich weiter in die Ecke.
"Sie sind aber schlecht erzogen, mein Herr."
Da ich nicht reagierte, nur dumm lächelte, setzte sie ihren Aufstieg fort.
"Bestimmt kommen sie von dem Frauenzimmer dort oben. Das ist mir egal, ich habe keine Vorurteile. Aber ich werde ihnen nicht helfen, wenn Sie nicht mit mir sprechen."
Sollte ich mir Sorgen machen? Ich meine, weil die Putze mein Gesicht gesehen hatte?
Quatsch - langsam begann mein Hirn, verrückt zu spielen. Der Fahrstuhlstopp war zwar nicht eingeplant, aber keine Katastrophe. Vielleicht hatte Elektra ihn gar ...? Wie auch immer, er brachte Würze in die weiter entwickelte Session, die bisher doch enttäuscht hatte.
Was mich aber stutzig machte, war die Randbemerkung der alten Frau: Elektra empfing dort oben anderen Herrenbesuch? In der kleine Wohnung, die ich nur für uns zwei eingerichtet hatte?
Das Scheppern der Haustür unterbrach meine Überlegungen, wieder hörte ich das vergebliche Drücken des Fahrstuhlknopfs. Dann ein beherztes "Scheiße!" – Ich erkannte die raue Stimme von Elektras Zofe. Also wusste auch sie von Elektras und meinem vermeintlich so diskreten Treffpunkt. Zorn stieg in mir auf. Die verdammte Plaudertasche Elektra. - Aber die Zofe kam gerade recht. Immerhin war es bereits sechs Uhr, und ich sollte nun besser ohne Aufsehen aus dem Fahrstuhl heraus, um noch Zeit für eine Dusche zu haben, bevor ich ins Amt ging.
Vielleicht hatte sich Elektra ins Bett gelegt und schlief. Die Zofe würde sie wecken und ihr von dem defekten Fahrstuhl erzählen. Elektra war schlau. Sie würde eins
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