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Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs

Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs

Titel: Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Wolf
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Tessy hob entschuldigend die Hände. 
    „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich auch indiskrete Fragen stellen muss, wenn ich eine Spur aufnehmen soll“, beteuerte sie. „Vielleicht hat dieser ganze Beziehungskram überhaupt nichts mit Rheas Verschwinden zu tun, und er rückt ganz zu Unrecht in den Vordergrund, vielleicht ergeben sich aber doch Ansatzpunkte, die mich weiterbringen und zu Fragen veranlassen, die bisher nicht gestellt wurden.“
    „Ja, ich verstehe.“ Larissa atmete tief durch. Ihre Sommersprossen wirkten plötzlich deutlich blasser. „Wissen Sie, ich habe Rhea mein Ehrenwort gegeben …“
    Jetzt wird’s interessant, dachte Tessy.
    „… und ich würde mich auch weiterhin daran gebunden fühlen, wenn ich nicht mittlerweile in so großer Sorge um sie wäre“, fuhr Larissa mit gesenkter Stimme fort. Sie sah sich kurz um, als befürchte sie, belauscht zu werden. „Ich weiß nicht, ob es einen Zusammenhang gibt – wahrscheinlich nicht, aber man kann ja nie wissen … Also, Rhea hat einen Job, von dem niemand außer mir und einer Kommilitonin etwas weiß und auch keiner etwas wissen darf – schon gar nicht Paul!“
    Tessy stellte ihren geleerten Kaffeebecher neben der Decke ab, ohne Larissa aus den Augen zu lassen. „Ich bin ganz Ohr und kann sehr verschwiegen sein.“
    „Das hoffe ich. Notfalls streite ich nämlich ab, je mit Ihnen gesprochen zu haben.“ Die junge Frau bemühte sich um einen strengen Gesichtsausdruck, der ihr aber nicht überzeugend gelang. „Rhea jobbt nicht hin und wieder an der Uni, wie alle denken, sondern in einem Erotikclub“, erklärte sie. „Die Stelle hat ihr Franka vermittelt, eine Studienkollegin, die dort selbst beschäftigt ist – und auch diese Info haben Sie nicht von mir!“
    „Oh.“
    Larissa hob die Hände. „Warten Sie – das klingt wesentlich spektakulärer, als es ist. Rhea steht hinterm Tresen und hilft in der Küche“, betonte sie eilig. „Sie macht den Job gerne und verdient gutes Geld, aber ich muss wohl kaum hinzufügen, dass Paul am Rad drehen würde, wenn er davon wüsste, und ihre Eltern ebenso. Außerdem würden sie ihr im Gegensatz zu mir kaum glauben, was den Charakter ihrer Arbeit angeht.“
    „Ja, das kann ich mir gut vorstellen“, entgegnete Tessy und unterdrückte ein Schmunzeln. ‚Charakter ihrer Arbeit’ war eine hübsche Formulierung. Unter diesem Gesichtspunkt wurde auch verständlicher, warum Rhea nicht mit Paul zusammenziehen wollte. 
    Sie rief sich das Foto von der jungen Frau in Erinnerung. Als Erotikclubbesitzerin hielte ich es für pure Verschwendung, Rhea in der Küche arbeiten zu lassen, überlegte sie. 
    „Nennen Sie mir Namen und Adresse des Clubs?“
    Larissa nickte langsam. „Ja, aber wie gesagt: Den Tipp haben Sie nicht von mir!“

    Da Rheas Bruder Jakob erst am Abend Zeit für eine Unterredung hatte, kehrte Tessy am späten Nachmittag nach Hause zurück. Während der Heimfahrt beschäftigte sie die dringliche Frage, ob der Hinweis auf den Erotikclub bereits zu diesem Zeitpunkt eine so wichtige Information war, dass sie Dirk Hanter einbeziehen musste. Eigentlich schon, aber war es andererseits nicht sinnvoller, zunächst einmal alleine vor Ort Erotikluft zu schnuppern?
    Der Gedanke gefiel ihr auf Anhieb wesentlich besser. Herrlich schlüpfrige Bilder kamen ihr in den Kopf. Doch von ihren persönlichen Vorlieben einmal abgesehen, hatte Rheas Job unter Umständen gar nichts mit ihrem Verschwinden zu tun, und Tessy würde gänzlich umsonst die Pferde scheu machen, wenn sie den Kommissar losschickte. Außerdem waren die Beschäftigten in der Bar- und Erotikszene nicht gerade auskunftsfreudig, wenn Beamte auftauchten.
    Als sie in Marienfelde eintraf, hatte sie entschieden, zunächst den Alleingang zu wagen, und zwar noch am gleichen Abend – nach ihrem Date mit Jakob.

Drittes Kapitel
    Franka war an diesem Abend spät dran. Sie schlüpfte in ihr enges, knappes Kleidchen und warf einen prüfenden Blick in den Spiegel. Franka gefiel ihr Job. Zweimal in der Woche war sie im Club beschäftigt – zunächst auf der Tanzfläche, wo sie sich austobte, bis der Schweiß in Strömen floss, später häufig in einem der kleinen Hinterzimmer, wo sie sich ebenfalls nach Lust und Laune austoben konnte. Die Betonung lag auf ‚konnte’. Sie musste mit niemandem schlafen, der ihr nicht gefiel oder sich auf jemanden einlassen, dessen Wünsche ihr gegen den Strich gingen. Aber häufig hatte sie Lust auf Sex oder auch

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