Tessy und die Hörigkeit der Malerin - 1
umherstreiften und mich entdeckten.
“Er ist schon wieder stecken geblieben, mein Herr?”
Nach was sonst sah es aus, meine Dame? Willi spielte verrückt, stand vor dieser alten Schachtel hochkantversteift in der Hose. Mit der Hand in der Tasche streichelte ich ihn. Sie war bestimmt Putzfrau, kam vom Job. Eine von diesen Frauen, die stolz auf ihre abgearbeiteten Hände waren, die Sozialbeiträge abführten, an die Rente glaubten und sich von ihrer Sparkasse einen Riester-Vertrag hatten aufschwatzen lassen. Hoffentlich kannte sie mich nicht aus der Zeitung. Ich drückte mich weiter in die Ecke.
“Sie sind aber schlecht erzogen, mein Herr.”
Da ich nicht reagierte, nur dumm lächelte, setzte sie ihren Aufstieg fort.
“Bestimmt kommen sie von dem Frauenzimmer dort oben. Das ist mir egal, ich habe keine Vorurteile. Aber ich werde ihnen nicht helfen, wenn Sie nicht mit mir sprechen.”
Sollte ich mir Sorgen machen? Ich meine, weil die Putze mein Gesicht gesehen hatte?
Quatsch - langsam begann mein Hirn, verrückt zu spielen. Der Fahrstuhlstopp war zwar nicht eingeplant, aber keine Katastrophe. Vielleicht hatte Elektra ihn gar …? Wie auch immer, er brachte Würze in die weiter entwickelte Session, die bisher doch enttäuscht hatte.
Was mich aber stutzig machte, war die Randbemerkung der alten Frau: Elektra empfing dort oben anderen Herrenbesuch? In der kleine Wohnung, die ich nur für uns zwei eingerichtet hatte?
Das Scheppern der Haustür unterbrach meine Überlegungen, wieder hörte ich das vergebliche Drücken des Fahrstuhlknopfs. Dann ein beherztes “Scheiße!” – Ich erkannte die raue Stimme von Elektras Zofe. Also wusste auch sie von Elektras und meinem vermeintlich so diskreten Treffpunkt. Zorn stieg in mir auf. Die verdammte Plaudertasche Elektra. - Aber die Zofe kam gerade recht. Immerhin war es bereits sechs Uhr, und ich sollte nun besser ohne Aufsehen aus dem Fahrstuhl heraus, um noch Zeit für eine Dusche zu haben, bevor ich ins Amt ging.
Vielleicht hatte sich Elektra ins Bett gelegt und schlief. Die Zofe würde sie wecken und ihr von dem defekten Fahrstuhl erzählen. Elektra war schlau. Sie würde eins und eins zusammenzählen und nachschauen, ob ich während meines Abgangs im Fahrstuhl stecken geblieben war. Mit vereinten Kräften könnten die Zwei mich befreien.
Ach was, zu kompliziert; ich würde die Zofe direkt ansprechen, wenn sie an mir vorbei kam. Sie würde sowieso wissen, dass Elektra und ich … befreundet waren. Plaudertasche Elektra würde es ihr erzählt haben.
“Äh … Fräulein … hallo … meine Dame … Frau Zofe … ZOFE! Ey, du!”
Sie sah mich nicht, sie wollte mich nicht sehen, sie reagierte nicht, stieg zügig und ohne den Kopf zu drehen die Treppen hinauf.
Eingebildete Zicke. War immer noch eingeschnappt, da ich sie mal angepinkelt hatte.
Ein Schrei gellte durchs Treppenhaus. Ein markerschütternder Schrei. Ich zuckte zusammen und machte mich klein; kleiner bald als mein Großer. Wieder schrie sie. Meine Güte, konnte die Zofe nicht aufhören mit der Schreierei?! Nacheinander flogen die Wohnungstüren der Nachbarn auf, das Licht im Treppenhaus wurde wieder eingeschaltet.
“Polizei! Rufen Sie die Polizei! Meine Herrin ist tot. Sie ist tot, erschossen!”
Au man. Was für ein Irrtum, das konnte nicht sein.
– Oder doch?
Übungsmunition. Ich hatte mit Platzpatronen geschossen.
Oder falsch geladen? Mich vertan? Ich zog die Luger hervor, drückte die Fahrstuhltür einen Spalt auf, damit Licht herein fiel. Beide Patronen waren verschossen, nicht mehr zu entscheiden, ob es scharfe Munition oder die steinalten Übungspatronen Großvaters gewesen waren. Nachbarn liefen aufgeregt im Treppenhaus umher, sie würden mich, den stadtbekannten Politiker, bald entdecken.
Was mir den Angstschweiß auf die Stirn trieb, gefiel meinem Penis. Aber um ihn mochte ich mich in dieser Situation nicht kümmern. Wenn Elektra tatsächlich … angeschossen war … die arme Elektra! Das süße Mädchen! Die mir alle Wünsche von den Augen abgelesen hatte. Mit der ich schöne Stunden verlebt hatte. Dieses schnöde Ende verdiente sie nicht.
Schon stapften zwei Streifenpolizisten die Treppe herauf. (…)
Ende der Leseprobe.
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Elektra Flagellante und Ariane Aran:
Der Orgasmus-Fahrstuhl
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Leseprobe: Deine Wünsche werden
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