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Tessy und die Hörigkeit der Malerin - 1

Tessy und die Hörigkeit der Malerin - 1

Titel: Tessy und die Hörigkeit der Malerin - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wolf
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endlich in Wallung. Bäumte sich auf, okay, noch nicht richtig, aber schon auf halbe Höhe kam er. Ja, weiter so, Elektra … Ich suchte ihren Blick.
    Wenn sie so weiter machte, würde es mich zerreißen, und ich die nächste Parteisitzung im Liegen absolvieren. Egal, ich mochte den Reiz. Jede Session brauchte ich es heftiger.
    Aber die herrliche Behandlung ließ sich nicht endlos steigern. Schon bei unserer letzten Sitzung hatten wir überlegt, wie sie sich weiter entwickeln ließ. Wir mussten etwas Extremeres erfinden. Etwas, das gefährlicher war und mich stärker aufgeilte.
    “Du bist nicht bei der Sache, Karlos.”
    “Und ob ich das bin! Ich genieße es.”
    “Ich sehe doch, dass du an etwas anderes denkst.”
    “Nein, nein, Elektra.”
    Sie zog den Stiel heraus … und … - klatsch.
    Tatsächlich … sie schlug mich mit dem Löffel. Keine Klapse, sondern Schläge. Ihr Übergriff überraschte mich. - Wie kam sie dazu, mich mit dem Löffel zu schlagen!?
    Und wieder: klatsch.
    Harte Schläge machten Willi nicht an. Merkte sie das nicht?
    “Elektra, bitte, können wir zum nächsten Punkt der Tagesordnung gehen? Hier kommen wir heute nicht weiter.”
    Ich war wirklich beherrscht und freundlich.
    Sie ließ den Löffel sinken und reagierte beleidigt: Wortlos nahm sie mit den Fingern Butter auf und rieb sie auf den bereits geschrumpften Willi. Das ging mir zu schnell, das war zu geschäftsmäßig. Wo blieb die Stimmung, das Flair des Verruchten? Was Elektra gerade ablieferte, war das Abfrühstücken eines Kunden, nicht die Behandlung eines lieben Freundes.
    “Elektra, das geht nicht, du …”
    Ihre fettigen Finger wischte sie an meiner Jacke ab. Den Anzug hatte ich gestern bei C&A gekauft.
    “Das Jackett ist neu, Elektra, hör auf!”
    Sie entfettete sich weiter an meiner Jacke.
    “Hörst du auf, Elektra!”
    “Benimmst du dich, Karlos!”
    Dabei war sie es, die sich daneben benahm. Ich griff ihre Hand und hielt sie fest. Ich war stärker. Dachte ich. Bis sie mir mit dem Kochlöffel auf die Fingerknöchel schlug. Das tat weh, und ich ließ von ihr ab.
    Elektra war in Fahrt geraten. Weiter drosch sie mit dem Kochlöffel auf mich ein. Ich wehrte mich - was sie zusätzlich anspornte. Sie würde mich mit dem verdammten Kochlöffel windelweich schlagen.
    Ich zog die Luger, die mein Großvater aus dem Krieg mit nach Hause gebracht hatte.
    Elektra ließ den Kochlöffel sinken. Mein müder Willi zuckte. Endlich.
    “Karlos, spinnst du?!”
    Ich entsicherte und zielte. Ihr ängstlicher Blick tat gut. Natürlich wusste ich, dass sie keineswegs tatsächlich Angst hatte. Aber sie war eine gute Schauspielerin.
    Willi kam endgültig in Form, und ein warmes Gefühl durchströmte mich: Als wenn ich auf dem kleinen Parteitag vom Rednerpult dröhnte, und die Menge klatschte.
    Ich zielte …
    Elektra flüchtete ins Schlafzimmer, knallte die Tür hinter sich zu. Mein Finger zog durch, zwei Schüsse donnerten. Hatten sie das Türblatt durchschlagen? Haha, das würde mich wirklich überraschen.
     
    * * *
     
    Hatte ich das gewollt? Diesen Wahnsinn eines Sexspiels? Immerhin: Mein kleiner Freund war richtig groß geworden.
    Ich öffnete die Tür zum Schlafzimmer. Elektra fiel mir entgegen. Die Augen aufgerissen und erstarrt im Moment des Schusses. Aus Schreck vor dem Anblick ließ ich die Waffe zu Boden poltern, trat einen Schritt zurück, und Elektra fiel aufs Parkett.
    “Elektra?”
    Schweigen.
    “Elektra!”
    Ich schüttelte sie.
    Keine Reaktion.
    Ein roter Fleck breitete sich unter ihr aus.
    “Elektra … spielst du tot?”
    Eine dumme Frage. Und Elektra reagierte auch nicht darauf. Natürlich spielte sie tot. So war es schließlich vereinbart. Die Pupillen blieben starr, glotzten mich an wie ein toter Fisch.
    Sicher, er fand es toll, pulsierte wie verrückt. Ich aber fand es wider Erwarten grausig. Wie sollte das Spiel weiter gehen? Konnte man die Sache überhaupt noch als Spiel bezeichnen? Oder war die Session zu einer perversen Nummer verkommen?
    Aber es war nicht der Moment für philosophische Betrachtungen. Nun musste ich nach Plan vorgehen, sonst lief es schief.
    Ich ließ Elektra also liegen.
    Damit hier kein Irrtum aufkommt: Sie war nicht tot. Wirklich nicht! - Es war kein Blut. Bloß Schauspielerei und Ketchup. Vorher vereinbart. Unsere Weiterentwicklung der Session. Mit Luger und zwei Platzpatronen.
    Die Luger! Die durfte ich nicht vergessen. Hastig hob ich sie auf und steckte sie ein. Vier Uhr, noch schlief alles

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