Testobjekt Roter Adler
fast ununterbrochen an einen Termin, den weder er noch sonst jemand kannte. Die Frage, wann der achte Mann zuschlagen würde, war nach wie vor offen.
Hannibal ging auf den großen im Mittelpunkt des Raumes stehenden Lagetisch zu, der elektronisch belichtet wurde und die verschiedenartigen Positionen der über und auf Henderwon stationierten Abwehrsysteme zeigte.
Ich folgte dem Kleinen und begann den Plan nochmals zu studieren. Eine Umblendung ließ den nördlich von uns liegenden Pazifiksektor bis zur Höhe des Wendekreises erscheinen.
Hier waren einige Flugzeugträger der Navy, schnelle Zerstörer und Jagd-U-Boote in Einsatzbereitschaft. In anderen Sektoren sah es ebenso aus.
»Etwas zu viel Sicherheit«, meinte Hannibal mißbilligend. Er grinste Reling an, der sofort das Gesicht abwendete. »Da kommt kein Mensch ungeschoren durch, weder unter Wasser noch auf dem Wasser oder in der Luft. Sagten Sie nicht, der achte Mann wäre mit besonderer Vorsicht zu genießen?«
»Keine Sorge, MA-23!« betonte Reling. »Mensch, feixen Sie mich nicht ständig an. Das ist ja nicht zu ertragen.«
Hannibal lachte genauso wie Dr. Arturo Peroni; laut und mit einem bellend klingenden Unterton.
»Sehr echt«, nickte Dr. Mirnam zufrieden. Er gehörte zum chirurgischen Maskenbildnerteam. Früher hatte er den verstorbenen Deneber Coatla betreut.
»Sind Sie voll ausgerüstet? Ich konnte mich nicht mehr darum kümmern.«
Er streifte Hannibals Buckel mit einem prüfenden Blick.
»Worauf Sie sich verlassen können, Doc. Wenn ich mit all den Sächelchen, die man mir in die elastischen Spezialhalterungen des Höckers gepackt hat, in die Luft gehe, nehme ich Sie und die halbe Südsee mit. Ich frage mich allerdings, wie lange Ihre Spezialpräparate eventuellen Röntgendurchleuchtungen standhalten.«
»Notfalls jahrelang«, behauptete Mirnam. »Das Biosynthonyl wurde in seinen strukturellen Gewebefestigkeiten, angefangen von den verkrümmten Wirbeln bis zum weichen Fettwulst der Hüften, auf das Kunstfasermaterial des Höckers aufgewuchert. Es täuscht hervorragend alle Skelettformen und die normalerweise sichtbar werdenden Organe vor. Das trifft auch für die Brustwölbung zu. Sie können sich bedenkenlos jeder Durchleuchtung unterziehen. Das Biosynthonyl wird bei Verletzungen jeder Art vorschriftsmäßig bluten. Sie versorgen es mit Ihrem Kreislauf.«
»Hannibal ist um fast dreißig Pfund schwerer als der echte Peroni«, warnte ich. »Haben Sie das berücksichtigt, Doc?«
»Das war unsere Angelegenheit«, meldete sich Reling. »Wir haben durchsickern lassen, daß die Delinquenten außerordentlich gut behandelt und ernährt werden, Peroni, als starker Esser bekannt, kann ohne weiteres dreißig Pfund zugenommen haben. Utans ohnehin viel geringeres Körpergewicht kam uns dabei zugute. Die Einsatzwaffen wiegen nämlich mehr als dreißig Pfund. Es sind zirka neunundfünfzig Pfund.«
»Und das bereitet mir Sorgen«, gab Mirnam zu bedenken, »Unser Freund MA-23 ist kein Schwerathlet. Kommen Sie mit diesem Gewicht auf die Dauer klar? Ich könnte damit nicht stundenlang laufen oder rennen. Sie werden immer wieder nach Atem ringen müssen.«
»Sie haben auch nicht mein Training«, wehrte der Kleine ab. »Außerdem steht es einem Körpergeschädigten wie Peroni zu, hier und da einen Schwächeanfall zu bekommen. Wenn ich nach Luft schnappe, wird jeder vernünftige Mensch, besonders aber ein Wissenschaftler mit dem NO-Quotienten des achten Mannes, auf meine Beschwerden Rücksicht nehmen. Das kann ich also riskieren. Wir brauchen die große Ausrüstung. HC-9 kann nur
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