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Testobjekt Roter Adler

Testobjekt Roter Adler

Titel: Testobjekt Roter Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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be­nutzt hat. Gleich­zei­tig reißt mir Pe­ro­ni die Dienst­waf­fe aus dem Gür­tel­half­ter mei­ner Uni­form. Die bei­den an­we­sen­den Schat­ten wer­den auf kei­nen Fall schie­ßen. Ha­ben Sie noch Fra­gen?«
    Nein, wir hat­ten kei­ne mehr. Wann be­griff er end­lich, daß er uns auf die Ner­ven ging?
    »Okay, Sie ›er­schie­ßen‹ die bei­den Schat­ten. Tref­fen Sie haar­ge­nau die be­son­ders mar­kier­ten Punk­te der Pan­zer­wes­ten. Dort wer­den Mi­kro­spreng­sät­ze ex­plo­die­ren und Blut ver­sprit­zen. Da­nach neh­men Sie sich die bei­den Pi­lo­ten vor. Sie zwin­gen sie, Kurs auf die Ant­ark­tis zu neh­men. Vor­her schal­ten Sie die Auf­nah­me­ka­me­ras der Ma­schi­ne ein. Sie ru­fen die bei­den Be­gleit­jä­ger der Or­bit­über­wa­chung an und zei­gen den Pi­lo­ten ge­nau, daß Sie mir ei­ne Mün­dung in den Rücken drücken. Sie for­dern die Um­kehr der Jä­ger. Dann rei­chen Sie mir das Mi­kro­phon. Ich wer­de die ent­spre­chen­den Be­feh­le er­tei­len. Sie las­sen mich nach der Lan­dung in der Ant­ark­tis frei, so­bald die von Ih­nen ge­for­der­ten Mo­tor­schlit­ten mit Thermo­be­klei­dung, Ver­pfle­gung und den üb­ri­gen Din­gen von ei­nem Flug­schrau­ber ab­ge­setzt wor­den sind. Sie neh­men mich noch ein Stück mit und las­sen mich an­schlie­ßend lau­fen. Sie selbst ver­schwin­den in je­nem Ge­heim­de­pot, das Bul­mers vor ei­nem hal­b­en Jahr in der Ant­ark­tis ein­rich­te­te, um von dort aus bes­ser an die mar­sia­ni­schen Nach­schub­gü­ter her­an­zu­kom­men. Sie ken­nen es an­geb­lich. Bul­mers könn­te Ih­nen die Po­si­ti­on durch­aus mit­ge­teilt ha­ben. Ich wer­de von mei­nen Leu­ten ge­ret­tet; sie blei­ben ver­schwun­den. Das ist die ers­te Pha­se der Flucht­pla­nung. Ge­stal­ten Sie al­les so echt wie mög­lich. Einen großen Teil Ih­rer Hand­lun­gen soll und muß die gan­ze Welt ver­fol­gen kön­nen. Sie wer­den et­was über­mü­tig, denn Sie ha­ben den wich­tigs­ten Mann der GWA in Ih­rer Ge­walt. Höh­nen Sie! Ver­hal­ten Sie sich ent­spre­chend der Cha­rak­ter­bil­der, die wir von Pe­ro­ni und Van Haet­lin ge­won­nen ha­ben.«
    In die­ser Ton­art ging es ei­ne gu­te Stun­de wei­ter. Je­des De­tail wur­de noch­mals durch­ge­spro­chen. Re­ling ließ sich von Han­ni­bals im­mer bis­si­ger wer­den­den Be­mer­kun­gen nicht stö­ren. Er woll­te uns »top­fit« ha­ben.
    Kurz vor drei­und­zwan­zig Uhr am 9. Ju­ni wur­de Oberst Tor­pentouf per Vi­si­phon an­ge­ru­fen. Die Be­sat­zung der eu­ro­päi­schen Ma­schi­ne, die Pe­ro­ni und Van Haet­lin am nächs­ten Ta­ge nach Genf brin­gen soll­te, war in den Si­cher­heits­luftraum ein­ge­flo­gen.
    Tor­pentouf er­teil­te die Lan­de­er­laub­nis. Das ge­hör­te zu sei­nen Ob­lie­gen­hei­ten.
    We­ni­ge Mi­nu­ten spä­ter ver­nah­men wir das Röh­ren mäch­ti­ger Hub­trieb­wer­ke. Die Eu­ro­pä­er wa­ren vor­sich­tig ge­wor­den! Die Pan­ne mit Van Haet­lin schi­en der Uni­ons­re­gie­rung in die Glie­der ge­fah­ren zu sein, ob­wohl der Chef des Ab­schirm­diens­tes EU­RO über die Tat­sa­chen in­for­miert war.
    Mar­schall Pri­mo Zeglio hat­te es aber für rat­sam ge­hal­ten, der Uni­ons­re­gie­rung ge­gen­über zu schwei­gen, weil es dort viel­leicht Ver­bin­dungs­leu­te des ach­ten Man­nes gab.
    Des­halb war es nicht ver­wun­der­lich, daß auf den Bild­schir­men der Luft­über­wa­chung ein mäch­ti­ger Or­bit­bom­ber mit Zu­satz-Plas­ma­trieb­werk für den rei­nen Welt­raum­flug auf­tauch­te. Die aus­ge­fah­re­nen Tür­me der bordei­ge­nen An­ti­ra­ke­ten-Ab­wehr re­de­ten ei­ne deut­li­che Spra­che.
    Re­ling schau­te zu den Schir­men hin­über, hol­te tief Luft und sah Zeglio wü­tend an.
    »War das not­wen­dig, Pri­mo?« frag­te er auf­ge­bracht. »Ihr seid wohl när­risch ge­wor­den! Ei­ne klei­ne, schnel­le Ma­schi­ne woll­te ich ha­ben. Was soll ich mit dem Rie­sen­kas­ten an­fan­gen? Da sind doch min­des­tens zwölf Mann Be­sat­zung an Bord. Sol­len die et­wa al­le von mei­nen bei­den Ein­satz­schat­ten im Au­ge be­hal­ten wer­den? Die Män­ner wis­sen doch von nichts, oder?«
    »Kein Wort«, ver­si­cher­te Zeglio

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