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Testobjekt Roter Adler

Testobjekt Roter Adler

Titel: Testobjekt Roter Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ge­las­sen. »Sie soll­ten et­was ru­hi­ger wer­den, al­ter Freund. Genf hat auf den Si­cher­heits­maß­nah­men be­stan­den. An­dern­falls hät­te ich die Wahr­heit sa­gen müs­sen. Wä­re Ih­nen das recht ge­we­sen? Na al­so! Ich wer­de da­für sor­gen, daß nur die bei­den Pi­lo­ten und der Na­vi­ga­tor an Bord blei­ben. Die GWA ver­langt es an­geb­lich. Al­le an­de­ren Män­ner stei­gen aus. Ich se­he kei­ne an­de­re Mög­lich­keit.«
    »Das ist Wahn­sinn«, äu­ßer­te der Al­te zäh­ne­knir­schend. Und dies­mal muß­te ich ihm beipflich­ten.
    »Man schickt einen Or­bit­bom­ber nicht des­halb, um an­schlie­ßend die Kampf­be­sat­zung von Bord zu wei­sen. Sie soll be­kannt­lich für die von Genf ge­wünsch­te Si­cher­heit im Luftraum sor­gen. Mar­schall Zeglio, Sie ha­ben uns ei­ne di­cke Sup­pe ein­ge­brockt. Mei­ne Her­ren, die Pla­nung muß er­neut durch­ge­spro­chen und in we­sent­li­chen De­tails ge­än­dert wer­den. Zeglio, über­le­gen Sie sich be­reits die Wor­te, die Sie mor­gen in die Mi­kro­pho­ne spre­chen wol­len.«
    »Warum müs­sen Sie die Sach­la­ge kom­pli­zie­ren?« mel­de­te sich Fo-Ti­eng. »Leh­nen Sie einen Trans­port in die­sem Bom­ber ab. Be­ste­hen Sie dar­auf, daß Van Haet­lin und Pe­ro­ni mit ei­ner GWA-Ma­schi­ne nach Eu­ro­pa ge­bracht wer­den.«
    Re­ling wink­te hef­tig ab.
    »Das kann ich nicht ris­kie­ren. Es wä­re zu auf­fäl­lig und gä­be ei­nem klu­gen Be­ob­ach­ter mehr zu den­ken, als uns lieb sein kann. Ich darf doch nicht ein Flug­zeug zu­rück­wei­sen, das Genf spe­zi­ell we­gen der Ein­hal­tung des Si­cher­heits­fak­tors ge­schickt hat. So geht es nicht. Ver­dammt, Zeglio, über­le­gen Sie sich ei­ne gu­te und plau­si­ble Aus­re­de, oder …«
    Der Al­te ver­stumm­te mit­ten im Wort. Ki­ny hat­te einen gut­tu­ra­len Ruf aus­ge­sto­ßen.
    Ich fuhr in­stink­tiv her­um. Die­sen ei­gen­tüm­li­chen Laut kann­te ich.
    »Ki­ny …«, rief ich sie an. Gleich­zei­tig schau­te ich in ih­re wie er­lo­schen wir­ken­den Au­gen. Sie be­fand sich in tiefs­ter Kon­zen­tra­ti­on.
    »Vor­sicht«, sag­te sie mo­no­ton. »Vor­sicht – das sind kei­ne EU­RO-Sol­da­ten. Sie sind tot. Ro­bo­ter lan­den. Men­schen­ro­bo­ter. Vor­sicht!«
    Ich be­gann blitz­ar­tig zu han­deln. Der ach­te Mann schlug zu. Er warf un­se­re ge­sam­ten Pla­nun­gen rest­los über den Hau­fen!
     
     

6.
     
    Re­ling hat­ten wir vor­über­ge­hend aus­ge­schal­tet. Da Oberst Tor­pentouf der Chef des Si­cher­heits­diens­tes auf Hen­der­won-Is­land war, muß­te er zu mei­nem Sprach­rohr wer­den.
    Die Wach­kom­man­dos wa­ren schnell und in al­ler Stil­le alar­miert wor­den. Fünf Mi­nu­ten spä­ter be­fan­den sich die sie­ben De­lin­quen­ten nicht mehr in ih­ren bis­he­ri­gen Auf­ent­halts­räu­men, son­dern in ei­nem Tief­bun­ker der In­sel, der her­me­tisch ab­ge­si­chert war. Oh­ne Atom­waf­fen hät­te nicht ein­mal ei­ne kampf­star­ke Di­vi­si­on dort ein­drin­gen kön­nen.
    Die­se An­ord­nung hat­te ich über Tor­pentouf erst in dem Au­gen­blick ge­ben kön­nen, als Ki­ny, Han­ni­bal und ich mit Hil­fe un­se­rer Ex­tra­hir­ne ent­deckt hat­ten, mit wel­chem Auf­trag die Frem­den auf Hen­der­won an­ge­kom­men wa­ren.
    Es war rich­tig – der ach­te Mann schlug zu! Sein ge­nia­ler Plan wä­re ihm si­cher ge­lun­gen, wenn die ewig wach­sa­me Mu­tan­tin Ki­ny Ed­wards nicht die frem­den und ab­ar­ti­gen Ge­hirn­wel­len­mus­ter der Bom­ber­be­sat­zung aus­ge­macht hät­te.
    Das war ein Fak­tor, den so­gar ein Ge­nie wie der ach­te Mann nicht be­rech­nen konn­te. Er ahn­te nicht, daß es auf die­ser klei­nen Pa­zi­fik-In­sel drei Te­le­pa­then gab, die mü­he­los die Be­wußt­seins­in­hal­te sei­ner zu mensch­li­chen Ro­bo­tern ge­mach­ten Hel­fers­hel­fer le­sen konn­ten.
    Sie wa­ren teuf­lisch schlau und ge­schickt vor­ge­gan­gen. Wie­so der ach­te Mann er­fah­ren hat­te, daß die eu­ro­päi­sche Uni­ons­re­gie­rung einen Or­bit­bom­ber schi­cken woll­te, blieb uns vor­erst un­be­kannt, denn das war im Ge­dächt­nis­sek­tor der Ma­rio­net­ten nicht ver­an­kert. Sie wuß­ten es

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