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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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und die filigranen Figuren am Doppelportal.
    »Beeindruckend, nicht wahr?« Georg stellte sich neben sie und kramte in seinem Gedächtnis. »Herzog Leopold VI., genannt »der Glorreiche«, und ein Babenberger befanden sich auf dem Heimweg von seinem Kreuzzug nach Jerusalem, als er mit Franz von Assisi zusammentraf. Er bat ihn, seinen Orden auch nach Wien zu schicken, und schenkte ihm dieses Grundstück, damals noch vor den Toren der Stadt. Darauf entstand die Kirche, eines der ältesten gotischen Bauwerke im Osten Österreichs. Den Turm, so erzählt man sich, hätten die Türken bei der Belagerung Wiens abgeschossen. Kaiser Joseph II. schloss den Konvent, siedelte die Mönche um und schenkte die Kirche den Italienern. Seitdem ist die Minoritenkirche die italienische Nationalkirche in Wien.«
    »Der Professor ist wieder ganz in seinem Element«, hörte Georg da eine Stimme.
    »Eddy!«, rief Sina begeistert und drückte dem Exringer die Hand. »Ich war schon etwas in Sorge, weil ich dich nirgends gesehen habe…«
    »Aber, Georg, ich bin zwar schwer zu übersehen, aber wo bliebe dann die Überraschung für deinen unbekannten Verfolger?«, erwiderte Bogner grinsend und winkte Georg und der Nonne, ihm in die Kirche zu folgen. Zwischen den Bankreihen standen zwei Männer mit Sonnenbrille und in dunklen Anzügen.
    »Erinnerst du dich noch an Frank und Helmut? Als sie gehört haben, dass es um dich geht, waren sie sofort Feuer und Flamme…«
    »Aber natürlich, wie könnte ich euch beide vergessen?«, lächelte Georg. »Ihr wart mit uns in der Kirche am Kinzerplatz im vergangenen Jahr. Tut mir leid, aber im edlen Zwirn habe ich euch nicht erkannt.«
    »Macht nichts, Professor«, lachte Franz, »in dem Anzug erkenne ich mich kaum selbst, wenn ich in den Spiegel schaue. Aber der Chef hat gesagt, Sie brauchen zwei Bodyguards. Also haben wir uns in Schale geworfen.« Er öffnete sein Sakko und zeigte auf die Glock im Schulterhalfter. »Nur zur Sicherheit«, grinste er, »vielleicht gibt es ja ein kleines Abenteuer. Würde uns guttun, ein wenig Abwechslung zum Werkstattalltag…«
    »Und was hast du da im Ohr, Helmut? Sprechfunk? Das Wunder der Technik?«, erkundigte sich der Wissenschaftler.
    »Ach wo, das ist nur mein iPod«, amüsierte sich der zweite Mann. »Sieht aber professionell aus, oder?« Er wandte sich Barbara zu. »Und wer ist Ihre reizende Begleitung, wenn ich fragen darf?«
    Georg zog Barbara nach vorne. »Das ist Schwester Barbara, die Nichte eines guten Freundes. Sie ist unverschuldet mit mir in dieses Schlamassel gerutscht. Passt bitte auch auf sie auf.«
    »Die beiden haben heimlich gehofft, die gute Valerie wiederzutreffen«, flüsterte Eddy vernehmlich und gab Frank einen Rippenstoß. »Aber heute gibt es keine sexy Agentin, sondern eine ehrwürdige Mutter …«
    Dann nahm Eddy Georg zur Seite, um sich mit ihm in der Kirche umzusehen. Die Säulen der hohen gotischen Hallenkirche lagen im Dunkeln. Sie strebten wie gewaltige Bäume nach oben, und ihr Ende verlor sich im Zwielicht. Staubkörner tanzten in den Strahlen der Sonne, die durch die farbigen Fenster fielen. Die Luft war geschwängert vom Duft der Kerzen und der Blumen vor den Seitenaltären.
    Die Stimmen von Barbara und den beiden anderen hallten durch die Weite des Raumes.
    »Hältst du es für sehr gescheit, eine Nonne mitzuschleppen, Georg?«, raunte Bogner. »Wenn du willst, bringe ich sie heim in ihr Kloster.«
    »Noch nicht, Eddy. Sie jetzt abzuschieben, fände ich irgendwie unfair. Mein Freund Benjamin wollte sie einige Tage mit mir unterwegs wissen, und jetzt, wo ihr da seid, kann sie ruhig noch ein wenig dabei bleiben.«
    »Deine Entscheidung, Georg.« Bogner zuckte mit den Achseln. »Aber wie ich vorhin schon zu meinen Jungs gesagt habe, das ist keine Valerie, sondern eine Betschwester…«
    »Religionslehrerin«, korrigierte Sina.
    »Wie auch immer.« Eddy ließ sich nicht beeindrucken. »Vergiss nicht, hier läuft ein Killer frei herum.« Dann drehte er sich um und schickte Frank und Helmut vor die Kirchentür. »Keine Touristen, kein Besuch, keine Überraschungen. Wir wollen hier drinnen ungestört bleiben. Lasst euch passende Ausreden einfallen, eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.«
    Frank nickte und bezog mit Helmut seinen Posten vor dem Tor der Minoritenkirche.
    Barbara schaute ihnen besorgt hinterher. »Glauben Sie, Pater Frascelli erwartet uns bereits?«
    »Keine Ahnung«, gab Georg zurück und hielt Tschak an der kurzen

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