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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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Leine.
    Die Bänke waren leer, und als sich Georg umblickte, war im gesamten Gotteshaus niemand zu sehen. Im nächsten Augenblick jedoch hörte er ein leises Stimmengewirr aus Richtung der Sakristei.
    »Es kommt von dort drüben«, sagte Barbara und deutete auf eine geöffnete Tür rechts vom Altarraum. »Gehen wir nachsehen?«
    »Unbedingt!«, beschloss Sina und marschierte auf den beleuchteten Nebenraum zu. »Wo eine Sakristei ist, ist gewöhnlich der Pfarrer nicht weit. Eddy, wartest du bitte auf uns? Wir sind gleich wieder zurück.«
    Die Unterhaltung wurde lauter, je näher Buchegger und Sina kamen.
    »Die sprechen Italienisch«, stellte die Nonne fest und klopfte laut gegen den Türrahmen. »Klingt nach einer Besprechung für eine Hochzeit.« Sie lächelte.
    Drinnen scharrte ein Sessel über den Fußboden der Sakristei, jemand war aufgestanden und schlurfende Schritte näherten sich langsam.
    Der Pfarrer, der die Tür öffnete, war von mittlerer Statur mit dem leichten Ansatz eines Bäuchleins. Sein gepflegter, weißer Haarkranz war mit Brillantine um eine Halbglatze frisiert, die hohe Stirn trug tiefe Falten, und eine Lesebrille war bedenklich nahe an die Spitze seiner Nase gerutscht. »Buongiorno!«, grüßte er freundlich, als er die Nonne bemerkte. »Was kann ich für Sie tun, Schwester? Viel Zeit habe ich nicht, Sie müssen verzeihen, ich bin gerade in einer Besprechung.« Er sprach Deutsch, jedoch mit einem starken italienischen Akzent, den er auch unter keinen Umständen verleugnen wollte.
    »Sind Sie Pio Frascelli?«, erkundigte sich Barbara neugierig.
    »Si, der bin ich«, antwortete der Pater und legte etwas überrascht den Kopf zur Seite.
    »Ich bin Professor Georg Sina«, schaltete sich der Wissenschaftler ins Gespräch ein, »und das ist Schwester Barbara. Wir wurden zu Ihnen geschickt.«
    Frascelli ergriff Sinas Hand und schüttelte sie hingebungsvoll. »Dio mio! So schnell sind Sie beide hier?«, flüsterte er. »Warten Sie hier auf mich, ich bin gleich bei Ihnen. Geben Sie mir eine Minute Zeit, um meine Gäste zu verabschieden und einen neuen Termin zu vereinbaren. Bene?«
    »Gerne«, nickte Sina. »Wir warten hier auf Sie. Danke, dass Sie sich die Zeit nehmen.«
    Er hörte Schritte hinter sich und sah Eddy, der sich ins Blickfeld schob und sich misstrauisch umsah. Pater Frascelli warf Bogner einen unsicheren Blick über seine Brille zu.
    »Er gehört zu uns«, beruhigte ihn Georg.
    »Sind Sie nicht dieser ehemalige Ringer vom Heumarkt, der vor Kurzem erst einen Orden bekommen hat, weil er gestrandeten Existenzen in seinem Betrieb eine ehrliche Arbeit gibt?«
    »So ist es, Hochwürden«, lächelte Eddy.
    »Und ich hatte so sehr darum gebetet, dass Sie niemals kommen würden«, murmelte der Priester, bevor er sich umwandte und in der Sakristei verschwand.
    Die Nonne warf Sina einen verständnislosen Blick zu. Georg zuckte die Schultern und schlenderte mit den beiden anderen in das Kirchenschiff zurück. Die Bänke waren noch immer leer, stellte er beruhigt fest.
    »Eines steht fest«, begann Bogner ernst, »der Pater wusste im Voraus, dass ihr zwei auf dem Weg seid.« Er legte eine Pranke auf Georgs Schulter. »Wenn das hier vorüber ist, dann möchte ich bitte erfahren, worum es wirklich geht. Ich glaube, du verschweigst mir da etwas ganz Wesentliches…«
    »Mache ich. Versprochen!«, flüsterte Sina, als er hörte, wie Frascelli mit schnellen Schritten näher kam. Der Geistliche hatte seine Brille abgenommen und putzte sie hingebungsvoll mit einem weißen Taschentuch.
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte er Sina mit ernster Miene und schaute sich rasch in der Kirche um.
    »Mir mit ein paar Auskünften weiterhelfen«, gab Georg zurück. »Wer war der Mann, der in Kühnring Zwietracht gesät hat? Ein Bekannter hat mir geraten, mich an Sie zu wenden. Sie wüssten, worum es geht. Stimmt das?«
    Frascelli schnalzte verächtlich mit der Zunge, wandte sich ab und knurrte dann: »Cazzo!«
    Sina zog verblüfft die Brauen hoch. Das italienische Schimpfwort war auch ihm bekannt.
    Doch der Priester hob sofort abwehrend die Hände. »Nein, nein. Ich meine nicht Sie, Professore. Ich meinte Ihren › Bekannten ‹ . Scusa!«
    »Hm«, machte Georg, »ich habe das ungute Gefühl, dass wir nicht sehr viel Zeit haben. Also, wer ist der Mann, der Zwietracht sät, Frascelli?«
    Frascelli machte ein angewidertes Gesicht und zeigte auf den Hirtenhund. »Ihren treuen Begleiter lassen Sie aber besser in der

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