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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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Luft zu befördern.
    Den Zug weiter zu verfolgen, kam nicht mehr infrage. Im Abdrehen sah der Pilot aus den Augenwinkeln zwei Kübelwagen, die eine lange Staubfahne hinter sich herzogen und parallel zur Bahnstrecke rasten. Es schien, als ob sie versuchten, den Zug einzuholen.
    »Wenn schon nicht der Zug, dann wenigstens die beiden Autos«, murmelte er und leitete den Sturzflug ein. Als er auf den roten Knopf drückte, hämmerte das Maschinengewehr los und sägte die beiden Wagen geradezu entzwei, bevor sie in Flammen aufgingen und sich überschlugen. Der Pilot drehte noch eine schnelle Runde, um einen Blick auf das Inferno auf der Landstraße zu werfen. Dann drehte er ab und steuerte auf direktem Weg den nächsten Flughafen an. Mit etwas Glück würde der Treibstoff reichen.
    Dicker, schwarzer Rauch stieg aus den Wrackteilen der beiden Kübelwagen. Als aus den Büschen zwei Männer mit einem tragbaren Funkgerät auftauchten und misstrauisch die Umgebung beobachteten, explodierten ein paar Patronen in den Flammen. Trotzdem traten die Männer vorsichtig näher, hoben schützend die Arme gegen die starke Hitze vors Gesicht und untersuchten dann vier herausgeschleuderte Körper, die mit verrenkten Gliedern im Straßenstaub lagen.
    Keiner der Insassen hatte überlebt.
    Knapp zwei Stunden später rollte die Lokomotive mit dem einsamen Waggon im Schlepptau über den berühmten Znaimer Viadukt. Walkowski, der in einer der Kisten im Führerhaus eine Streckenkarte gefunden hatte, deutete nach unten.
    »Die Thaya! Damit überqueren wir die Grenze zur Ostmark«, rief er Richter zu, der bereits vor langer Zeit die letzten Kohlen verfeuert hatte und sich Sorgen über den Nachschub machte. »Die Alpenfestung ist zwar noch weit, aber wir sind immerhin einen wichtigen Schritt weiter südwärts.«
    »Bald wird uns das Feuer ausgehen«, gab der Oberleutnant nachdenklich zurück. »Wo ist der nächste Bahnhof? Wir müssen dringend Kohlen fassen.«
    Walkowski zuckte mit den Schultern. »Die Karte endet an der Grenze, danach ist nur mehr ein kleines Stück der Strecke auf österreichischem Boden eingezeichnet. Hier steht… Moment, Un-ter-retzbach«, buchstabierte der Feldwebel umständlich. »Klingt nicht nach einer Metropole mit gut gefülltem Kohlenbunker.«
    Tatsächlich bestand der winzige Bahnhof aus einem einzigen Haus, einer verwitterten Rampe und einem fünfzig Meter langen Abstellgleis, durch dessen Schwellen das Unkraut wuchs. Weit und breit gab es nichts außer Feldern und Obstbäumen, nur in der Ferne duckten sich ein paar Häuser in ein flaches Tal. Die barocke Kirche, die im Gegensatz dazu stolz auf einem Hügel stand, leuchtete in der Mittagssonne.
    Walkowski hielt kurz an, und Richter legte die Weiche um. Dann ließ der Berliner den Zug auf das Abstellgleis rollen, bis die Türen des Waggons direkt an der Rampe standen.
    »Ohne Kohle kein Dampf, ohne Dampf keine Weiterfahrt«, stellte er entschieden fest. »Hier endet der Schienenweg für uns.«
    Der Oberleutnant stand bereits vor dem Güterwaggon und besah sich die Vorhängeschlösser an den Schiebetüren. Sie waren massiv und glänzten neu.
    »Ich glaube nicht, dass wir uns darüber Gedanken machen sollten, ganz im Gegenteil«, rief ihm Walkowski zu. »Verschwinden wir so schnell wir können, vielleicht finden wir im Ort ein Auto oder ein Motorrad. Und dann nichts wie weg. Westwärts. Oder nach Wien.« Der Feldwebel kletterte rasch von der Lokomotive.
    Aus der Ferne kam dumpfes Grollen. Die Front rückte unaufhaltsam näher.
    Kurz entschlossen zog Richter seine Pistole, trat drei Schritte zurück und schoss die beiden Schlösser auf. »Keine Zeit für Feinheiten, und nein, wir werden nicht türmen, zumindest nicht, bevor wir den Inhalt dieses verdammten Waggons gesehen haben.« Er drückte mit der Schulter gegen die schwere Schiebetür, die fast lautlos zur Seite glitt. Walkowski, der auf die kleine Rampe geklettert war und nun breitbeinig neben dem Waggon stand, die Hände in die Hüften gestemmt, pfiff überrascht durch die Zähne.
    Im Halbdunkel des Wagens zeichneten sich zwei Raupenschlepper Ost ab, kleine Kettenfahrzeuge mit einer überdachten Ladefläche, die völlig neu aussahen. In einer Ecke des Waggons lehnte ein BMW-Motorrad, eine Kuriermaschine mit ledernen Packtaschen, über und über mit Matsch bespritzt.
    »Zündschlüssel stecken überall«, rief der Oberleutnant nach einer kurzen Inspektion zufrieden, »Benzinkanister sind an Bord. Worauf warten wir

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