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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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Kommissarin, und die beiden gingen erneut hinaus zu Grabowskis Leiche.
    »Du hast meinen Bericht gelesen?«, fragte die Rechtsmedizinerin, als sie außer Hörweite waren.
    »Ja, allerdings nur überflogen«, gestand Julia ein.
    »Warum ich dich sehen wollte, ist Folgendes«, setzte Andrea mit ernstem Tonfall an. »Der tödliche Schuss hat eine Rippe sowie das Herz gestreift und ist dann in die Lunge eingedrungen. Das ist unstrittig und bedeutet im Klartext, dass der Mörder dem Opfer nur in einem bestimmten Bereich gegenübergestanden haben kann.«
    »Vom Opfer aus betrachtet links«, sagte Julia nach kurzem Überlegen.
    »Korrekt«, nickte Andrea. »Aber nicht bis in alle Unendlichkeit, sondern, gerade wenn der Schütze Rechtshänder gewesen ist, nur in einem relativ engen Korridor. Die Entfernung war nicht weit, maximal eins fünfzig, aber trotzdem.«
    »Okay, und was bedeutet das deiner Meinung nach?«, fragte Julia argwöhnisch. »Der Junge stand auf der anderen Seite, das haben wir nachgestellt.«
    »Und das Opfer saß noch auf dem Motorrad? Oder haben die beiden gewartet, bis er abgestiegen war?«, fragte Andrea unbeirrt weiter.
    »Er muss abgestiegen sein«, antwortete die Kommissarin unsicher, »oder er war zumindest im Begriff, das zu tun.«
    »Sagt wer, der da?«, wisperte Andrea und nickte verstohlen in Richtung des kleinen Raumes, in dem Michael sich aufhielt.
    »Seine Erinnerungen setzen sich erst nach und nach zusammen, er scheint einiges verdrängt zu haben. Bislang habe ich keine Anhaltspunkte, um seinen guten Willen in Frage zu stellen.«
    »Wie auch immer«, winkte Andrea ab, »da rede ich dir nicht rein. Sei nur bitte auf der Hut, denn es ist durchaus möglich, dass der Schuss aus der anderen Hemisphäre kam.«
    »Kannst du das präzisieren?«
    »Natürlich. Wie lange benötigst du, um deine Dienstwaffe zu ziehen?«
    »Berufsgeheimnis«, zwinkerte Julia schelmisch, dann, wieder ernst: »Schneller als das Gegenüber jedenfalls, kommt drauf an. Eine Sekunde? Maximal zwei.«
    »Ist auch nicht so wichtig. Fakt ist, dass du trainiert bist, und dieser Junge und sein Begleiter sind das nicht. Nicht professionell zumindest, nehme ich an. Vom Ziehen der Schusswaffe bis zum Abfeuern verging meiner Meinung nach genügend Zeit, um beim Opfer, ob noch im Sattel oder bereits auf dem Asphalt stehend, einen Schutzreflex auszulösen. Ducken, wegdrehen, Abwehrhaltung; jeder reagiert anders, aber eines hat unsere Spezies gemeinsam: Die Reflexe kann man so gut wie unmöglich unterdrücken. Profis mal außen vor, aber wir reden hier immerhin von Motorradrockern und nicht von Elitesoldaten.«
    »Gut, kapiert, aber was bedeutet das für uns?«, drängte Julia.
    »Angenommen, Grabowski realisierte die Gefahr und hat sich zur Seite gedreht«, erklärte Andrea sachlich und ging mit dem Oberkörper mit in eine entsprechende Bewegung, »dann könnte der letale Schuss durchaus auch von dem rechts gegenüberstehenden Schützen gekommen sein. Das solltest du im Hinterkopf behalten.«
    »Scheiße«, murmelte Julia Durant leise, denn obgleich Michael Cramer für sie noch lange nicht als Verdächtiger ausgeschlossen war, hatte sie insgeheim die Hoffnung, dass er tatsächlich nur ein Mitläufer war, ein geblendeter junger Mensch, der gerade noch rechtzeitig aufgerüttelt worden war, um auf den richtigen Weg zurückzufinden. Doch wenn die Dinge so lagen, wie die Rechtsmedizinerin eben dargestellt hatte, war der Junge längst verloren.
    Im Inneren der Kommissarin lieferten sich ihre Intuition und Menschenkenntnis auf der einen Seite und nüchterner, mahnender Ermittlungsgeist auf der anderen einen aufreibenden Kampf, als sie Michael zurück zum Auto begleitete und ihn, größtenteils schweigend, zurück nach Hause fuhr. Alle Hoffnungen und Ängste lagen nun auf der ballistischen Untersuchung, die allerdings frühestens am Nachmittag Ergebnisse zu liefern versprach.
    Dienstag, 12:10 Uhr
    I m Büro von Elvira Klein klappte diese mit erwartungsvollem Lächeln den Deckel des oben liegenden Pizzakartons auf. Der Duft von Salami, geschmolzenem Käse und auf Holzkohle gebackenem Hefeteig stieg ihr in die Nase, und sie schenkte ihrem Gast ein herzliches Lächeln.
    »Genau dafür liebe ich dich.«
    »Für den Pizza-Service?«, flachste Brandt und zwinkerte schelmisch.
    »Dafür, dass wir solche Dinge tun. Einfach mal eine Pizza ins Büro holen und für eine halbe Stunde die Füße hochlegen. Das meine ich, und das weißt du auch ganz

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