Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
Vom Netzwerk:
genau.«
    Sie beugte sich nach vorn, zog den Kommissar, der noch nicht einmal seine Jacke abgelegt hatte, zu sich und küsste ihn mit ihren weichen Lippen auf den Mund. Er erwiderte den Kuss, und ein angenehmer Schauer durchlief ihn. Peter Brandt liebte Elvira, auch wenn er ihre erbitterten Kämpfe in der Vergangenheit wohl nie vergessen würde. Heute scherzten sie darüber, denn letzten Endes waren die meisten Gerangel nur deshalb entstanden, weil die beiden sich so ähnlich waren.
    »Und weil du schlussendlich vernünftig geworden bist«, sagte Brandt gelegentlich im Scherz zu ihr, was ihm nicht selten einen sanften Ellbogenstubser in die Rippen einbrachte.
    »Komm endlich«, sagte die Staatsanwältin ungeduldig und ging hinüber zu ihrem Schreibtisch, den Karton vor sich balancierend. Peter zog die Lederjacke aus, warf sie über eine Stuhllehne und griff sich ebenfalls seine Pizzapackung.
    Es war vor etwa einer Stunde gewesen, als sein Handy sich gemeldet hatte. Zuvor waren zwei SMS eingegangen, die er jedoch überhört haben musste, doch Elviras Klingeln entging ihm nie.
    »Treffen wir uns zum Essen?«
    »Gerne, aber …«
    Brandt hatte sich darauf berufen wollen, dass er Unmengen an Arbeit hatte. Das Treffen mit dem V-Mann beschäftigte ihn, vor allem, da er gegenüber der Staatsanwältin nicht darüber sprechen durfte. Doch Elvira war alles andere als dumm, sie würde sofort merken, wenn er ihr etwas so Wichtiges verheimlichen wollte, und im Laufe der Ermittlung würde es früher oder später ohnehin ans Licht gelangen. Elvira Klein ist nicht mehr deine schärfste Konkurrentin, dachte er, deine Feindin, die auf ihren Paragraphen reitet und dir aus persönlichem Affront das Leben zur Hölle machen will. Wir sind ein Paar, von dem jeder gegenseitige Ehrlichkeit und Vertrauen erwartet. Du kannst dich heute nicht mit Elvira treffen, beschloss er instinktiv, doch Elvira durchschaute seine Gedanken wie so oft und überholte ihn mit ihrem Vorschlag.
    »Die Arbeit, wie?«, fragte sie. »Dann komm einfach rüber zu mir, und wir bestellen eine Pizza. Auch ich ersticke hier in Papierkram, aber du kennst ja den Spruch aus der Werbung: Etwas Warmes braucht der Mensch.«
    Überrumpelt. Dem Kommissar fiel nichts ein, was er ihrer Einladung spontan entgegensetzen sollte, zudem hatte er ebenfalls sowohl Hunger als auch Sehnsucht nach ihr.
    »Okay, überredet«, gab er zurück und versuchte, fröhlich und ausgelassen zu klingen, was ihm aber nicht gelang.
    »Alles in Ordnung bei dir?« fragte Elvira besorgt.
    »Wie gesagt, die Arbeit. Aber ich komme.«
    Schweigend aßen sie das erste Achtel ihrer Pizza, Peter war zuerst fertig und griff sofort nach dem nächsten. Er vermied eine tiefergehende Konversation, was Elvira natürlich nicht entging. Die Staatsanwältin musterte den Kommissar mit zusammengekniffenen Augen.
    »Sag mal, du warst auch schon einmal enthusiastischer, wenn ich dich um ein Treffen gebeten habe.«
    »Kann ich mir nicht vorstellen«, wich Peter mit einem Grinsen aus. »Ich habe es früher gehasst, hierherzukommen, es sei denn, ich hatte ein Ass im Ärmel, womit ich dich beeindrucken konnte.«
    »Ich glaube, du weißt ziemlich genau, dass ich nicht auf früher anspiele«, erwiderte Elvira mit einem angriffslustigen Funkeln. »Ich vermute daher, es hat mit der laufenden Ermittlung zu tun?«
    »Hm.«
    »Hey, komm schon. Wir können doch offen miteinander reden, oder? Machen dir die Frankfurter Ärger?«
    Plötzlich hatte Brandt eine erhellende Eingebung. Julia Durant, dachte er. Wenn er es geschickt anstellte, konnte sie sein Ausweg sein.
    »Wir kommen gut miteinander aus, das ist es nicht. Aber sie hat offenbar einen Augenzeugen aufgetan, der anonym bleiben möchte.«
    »Und?«
    »Sie hat sich schon zweimal mit ihm getroffen und betont einerseits, dass seine Informationen von höchster Relevanz sein könnten, aber andererseits lässt sie uns über sämtliche Hintergründe im Dunkeln.«
    »Und das stört dich?«, hakte Elvira nach und strich sich ein Stückchen Käse aus dem Mundwinkel.
    »Würde dich das nicht stören?«
    »Es würde mich fuchsen, wenn einer meiner Ermittler auf Extratour geht, allerdings«, schmunzelte sie dann. »Kennst du diesen Kommissar Brandt, ich glaube, aus Offenbach …«
    »Das ist nicht witzig, Elvira«, unterbrach Peter sie kühl. »Wenn ich mal einen Alleingang gemacht habe, dann hatte ich meine guten Gründe dafür.«
    »Und diese Kompetenz gestehst du Julia Durant nicht

Weitere Kostenlose Bücher