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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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gegangen; bei ihrer Bestattung, auf der auch die Kollegen aus Frankfurt ihr die letzte Ehre erwiesen hatten, wurde die Hoffnung geschürt, dass sie nun an einem besseren Ort sei. Auf grüner Aue, am frischen Wasser, so in etwa hatte der Pfarrer es ausgedrückt, doch all dies hatte den unerträglichen Schmerz des Verlustes nicht lindern können. Nicole Eberl hatte eine Lücke hinterlassen, wohl mehr eine Wunde, die man nicht so einfach schließen konnte, und möglicherweise lag hierin auch der Grund, warum es bislang keinen dauerhaften Ersatz für ihre Stelle gab.
    »Was wollen Sie denn nun wissen?«, fragte Brandt, dessen Blick noch immer leer wirkte.
    »Ich wollte mich nur erkundigen, wie es um Ihr Team bestellt ist«, antwortete Julia mitfühlend. »Glauben Sie mir, ich habe selbst schon Verluste erfahren, ich hatte Sie da nicht an einem wunden Punkt treffen wollen. Ich habe nur überlegt, wie es weitergeht mit dem Fall.«
    »Wieso, wir wollten das doch später entscheiden. Was hat Nicole damit zu tun?«
    »Nichts direkt«, wehrte Julia ab, »aber wenn das eine große Nummer wird, brauchen wir eine Menge Leute. Wie ist es personell bestellt bei Ihnen?«
    »Wir kommen schon klar«, murrte Brandt, in dessen Tonfall nun wieder die übliche Ablehnung mitschwang, die Julia nur allzu gut von ihm kannte.
    »Ich sag ja nichts mehr.« Julia sah ihn nachdenklich an und fügte mit Nachdruck hinzu: »Lassen Sie aber bitte, wenn wir jetzt da reingehen, diese Frankfurt-Offenbach-Geschichte vor der Tür.«

    Albert Manstein war ein einundvierzigjähriger Immobilienmakler, den Julia Durant jünger geschätzt hätte. Vermutlich lag es an der Glatze, die, zusammen mit der dunklen, auffällig geformten Brille, keine Hinweise auf das Alter gab. Zudem war seine Haut praktisch faltenfrei, von gleichmäßigem Teint, und selbst jetzt, übermüdet und zweifelsohne schockiert von der Unfallszene, strahlten seine blauen Augen eine unbeschwerte Jugendlichkeit aus. All dies machte Manstein zu einem attraktiven, nicht aber puppenhaften Menschen, der eine gewisse Vertrauenswürdigkeit ausstrahlte. Wie musste er erst auftreten, wenn er nicht an den Armen bandagiert und mit einem Kittel bekleidet im Krankenhausbett läge? Die Kommissarin kam zu dem Ergebnis, dass sie von einem Makler wie ihm auch guten Gewissens eine Immobilie gekauft hätte.
    »Guten Morgen, mein Name ist Durant von der Frankfurter Kriminalpolizei, das ist mein Offenbacher Kollege, Peter Brandt.«
    »Morgen«, entgegnete Manstein mit leiser Stimme, die angenehm tief und vertrauenerweckend klang.
    »Vermutlich haben unsere Kollegen Ihnen bereits angekündigt, dass wir kommen«, fuhr Brandt fort, und Manstein nickte. »Es gibt noch einiges zu klären, wir vernehmen Sie als Zeuge einer Straftat, denn wie Sie vielleicht schon erfahren haben, wurde der Motorradfahrer allem Anschein nach ermordet.«
    »Ermordet?« Manstein richtete sich ungläubig auf und stöhnte auf.
    »Haben Sie Schmerzen?«, erkundigte sich Durant.
    »Ja, in den Armen. Es war schrecklich heiß, aber ich musste dieses verdammte Teil ja in Richtung der Flammen halten.«
    »Den Feuerlöscher?«
    »Genau. Scheißteil, im Katalog hieß es, dass man damit einen Motorbrand löschen könne. Aber erstens ist das Ding binnen Sekunden leer, und zweitens ist die Reichweite ein Witz.«
    »Hm. Es ehrt Sie, dass Sie angehalten haben«, nickte Brandt ihm zu.
    »Dafür hab ich jetzt verbrannte Unterarme«, seufzte Manstein. »Die anderen drei vor mir, die nicht angehalten haben, liegen jetzt zu Hause im warmen Bett oder sind schon im nächsten Bundesland und frühstücken, während ich hier in einem schmuddeligen Zimmer liege.«
    »Sie meinen drei Fahrzeuge?«, erkundigte sich Julia.
    »Ja, sag ich doch. Allesamt rüber auf die Linke und Gas gegeben. Da musste ich ja anhalten, oder?«
    »Wo kamen Sie denn überhaupt her? Ihrem Personalausweis nach wohnen Sie in Egelsbach, also ganz in der Nähe.«
    »Kassel. Ich war auf einem Jahrgangstreffen.«
    »Oha, und dann fahren Sie nachts noch zurück?«
    »Ja, wieso nicht? Genügend Koffein kann man unterwegs ja tanken.«
    »Nur Koffein?«, fragte Brandt dazwischen und dehnte die Worte ungläubig.
    »Ja, testen Sie’s doch«, erwiderte Manstein patzig. »Glauben Sie, wenn ich gesoffen hätte, wäre ich ausgestiegen? Abgesehen davon, dass ich dann überhaupt nicht erst gefahren wäre. Für mich gilt die Null-Promille-Grenze, ich fahre vierzigtausend Kilometer im Jahr, da kann ich mir einen

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