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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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dem Club nicht belaste.«
    »Sie haben sich dabei aber ausschließlich auf Ihren Verlobten bezogen«, wandte die Kommissarin ein.
    »Unter anderem, ja. Aber Club und Führungsriege sind nun einmal eins, das wissen Sie so gut wie ich. Gibt mir das Rechtssystem nicht die Möglichkeit, mich nicht selbst belasten zu müssen? Wenn dem so ist, würde ich das ja möglicherweise auch tun, wenn ich den Club belaste. Es fällt immer etwas auf den Einzelnen zurück, und immerhin bin ich die Frau des Chefs.« Sie schluckte und setzte leise nach: »Ich meine, ich war …«
    »Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen«, sagte Brandt einfühlsam, »aber Ihrem Hanno kann von unserer Seite her nichts mehr geschehen. Wäre es nicht edelmütiger, diese Gelegenheit zu nutzen, um weiteres Unrecht aufzuklären? Ihnen selbst ist doch Schlimmes widerfahren, waren Sie da nicht auch dankbar für jede Hilfe?«
    Rosi zuckte zusammen, als die Erinnerung an längst verdrängte Peinigungen für einen kurzen Moment an die Oberfläche drang. Gut gemacht, Herr Kollege, dachte Julia Durant anerkennend, denn offenbar hatte er bewusst auf die emotionale Seite der Frau gezielt.
    »Hmm, na ja«, antwortete diese unentschlossen, »fragen Sie halt einfach. Ich überlege mir dann, worauf ich antworten möchte.«
    »Bleiben wir doch einmal bei Ruben Boeckler«, setzte Brandt erneut an. »Kennen Sie ihn persönlich?«
    »Nicht wirklich.«
    »Also ja oder nein?«
    »Nein.«
    »Aber von einem Abschussbefehl wissen Sie.«
    Es war mehr eine Feststellung denn eine Frage, doch das bemerkte Ruslana erst, nachdem ihre Augen die Antwort bereits verraten hatten.
    »Davon weiß jeder«, wich sie aus.
    »Also ja?«
    »Hm.«
    »Wissen Sie, was mit Boeckler geschehen ist, nachdem er verschwand?«
    »Na, tot wird er wohl sein«, murmelte Rosi trotzig, »aber das hängen Sie keinem von uns an. Suchen Sie lieber drüber bei den Mogin Outlaws. Immerhin ist er deren Präsident gewesen.«
    »Es hat also keine Animositäten zwischen ihm und den Mitgliedern der Black Wheels gegeben?«, hakte Brandt nach.
    »Nicht dass ich wüsste«, erwiderte Rosi achselzuckend.
    »Was muss man denn tun, um auf die schwarze Liste des Clubs zu kommen?«
    »Welche Liste? Sie meinen, wann man aus dem Club fliegt?«
    »Ich meine, wenn man als Renegat oder sonst was behandelt wird. Rauswurf allein interessiert uns nicht, aber die Tatsache, dass jemandem eine Zielscheibe am Rücken haftet, umso mehr. Also, wessen hat er sich schuldig gemacht?«
    »Er hat den Club verraten, mit den Bullen kooperiert, solche Dinge eben«, antwortete Frau Mitrov nach einigen Sekunden zögerlich. Dann, etwas selbstsicherer: »Jedenfalls wäre das ein plausibler Grund. Wie gesagt, es betrifft ja seinen Club, nicht Hannos. Dabei war Rübe einst der schlimmste Finger im Rotlichtdistrikt. Aber das interessiert ja niemanden mehr, das ist lange her.«
    »Die Vergangenheit scheint immer wieder eine große Rolle zu spielen«, warf Durant ein, und Rosi sah sie daraufhin mit großen, fragenden Augen an.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nehmen wir doch nur einmal das Verhältnis zwischen den Herren Grabowski, Kohlberger, Boeckler und Wehner«, setzte die Kommissarin an.
    »Ja?«, kam es mit kehliger Stimme zurück, und Frau Mitrov lehnte sich zurück und legte sich die Hände in den Nacken. Mit den Fingerspitzen, soweit die langen, manikürten Nägel das zuließen, massierte sie sich in kreisenden Bewegungen die Halswirbel.
    »Beginnen wir mit Lutz Wehner«, forderte Julia sie auf. »Was gibt es da aus der Vergangenheit Markantes zu berichten?«
    Rosi schürzte die Lippen und pfiff. »Das ist eine ganze Menge«, sagte sie dann.
    »Eine Hand wäscht die andere«, lächelte Brandt. »Erzählen Sie uns etwas, was wir nicht wissen, dann erzähle ich Ihnen etwas, von dem Sie noch nichts wissen.«
    »Sie zuerst«, lächelte Rosi kokettierend, doch Brandt schüttelte den Kopf.
    »Nun gut. Hanno und Lutz konnten sich an und für sich nie so recht leiden. Es war ein permanenter Kampf zwischen ihnen, deshalb haben sie den Club faktisch zusammen geleitet, auch wenn Hanno das wohl nie so ausgedrückt hätte. Lutz hätte es niemals zum Präsidenten gebracht, er hatte keinerlei diplomatisches Geschick, und Organisieren war auch nicht seine Stärke. Aber haben Sie sich einmal mit ihm unterhalten? Der könnte Ihnen die Alte Oper verkaufen, und das, obwohl Sie genau wüssten, dass sie überhaupt nicht zum Verkauf steht. So einer ist Lutz. Darum hat Hanno ihn

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