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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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sicher?«
    »Hm.«
    Insgeheim hatte Peter Brandt gehofft, dass seine Beziehung zu Elvira auch das Verhältnis zu ihrer Sekretärin beeinflussen würde. Doch leider hatte der positive Effekt sich nicht eingestellt, im Gegenteil, Frau Schulz schien ihn noch mehr zu verachten als zuvor. Es schien beinahe so, als werfe sie ihm vor, die Beziehung zu Elvira nur eingegangen zu sein, um ihr eins auszuwischen. Blanker Unsinn natürlich, das wusste der Kommissar, aber er hatte es mit Blumen, Charme und Höflichkeit versucht, einmal, an Weihnachten, sogar mit italienischen Pralinen aus dem Piemont. Doch jede Entspannung ihres Verhältnisses war nur von flüchtiger Natur gewesen, und mittlerweile hatte Brandt sich damit abgefunden.
    »Frau Klein hat einen vollen Terminplan heute«, sagte sie spitz.
    »Na, dann wollen wir sie nicht länger warten lassen, denn ich bin einer dieser Termine«, grinste er und trat auf die Bürotür der Staatsanwältin zu, ohne einen weiteren Kommentar abzuwarten.
    »He!«, empörte sich Frau Schulz und wollte gerade aufstehen, als Julia neben sie trat und beruhigend raunte: »Frau Klein hat uns kurzfristig herbestellt.«
    Mit einem verächtlichen Schnauben nahm Frau Schulz wieder Platz und begann emsig, den vor ihr liegenden Posteingangsstapel zu sortieren.
    »Hier macht ja ohnehin jeder, was er will«, hörte die Kommissarin sie murmeln, bevor sie die Tür hinter sich schloss.

    Peter und Elvira begrüßten sich distanziert, was Julia zunächst etwas albern fand. Andererseits, dachte sie dann, würde ich mit Claus wohl auch nicht Händchen haltend durchs Präsidium schlendern. Staatsanwältin Klein trug einen eleganten, vorteilhaft geschnittenen Blazer, obgleich sie keine Problemzonen zu haben schien, die es zu kaschieren galt. Im Gegenteil, der Blazer schien ihrer Attraktivität nur den entsprechenden Rahmen zu verleihen. Dazu – etwas gewagt, aber irgendwie auch eine gute Kombination ergebend – trug sie eine Jeans.
    »Ich habe schon gewartet«, kam sie ohne Umschweife auf den Punkt und verzog dann die Lippen. »Heute ist es mal wieder eine echte Katastrophe mit den Terminen.«
    Sie drückte eine Taste auf ihrem Telefon und informierte Frau Schulz darüber, dass sie für die Dauer des Treffens für niemanden zu sprechen sei. Als sie aufgelegt hatte, richtete sie ihren prüfenden Blick auf Brandt und fragte argwöhnisch: »Ich schätze mal, du hast sie mal wieder bezirzt … oder auf hundertachtzig gebracht. So genau weiß man das bei dir ja nie.«
    Peter hob verteidigend die Hände und grinste schief. »Ich bin mir keiner Schuld bewusst.«
    »Nun gut, dann los.« Die Kommissare setzten sich ihr gegenüber, während Elvira fortfuhr: »Ich hatte vorhin ein äußerst interessantes Telefonat mit einer ehemaligen Kommilitonin, die in Wiesbaden tätig ist. Sie hat für mich Informationen beschafft, an die ich über den Dienstweg wohl nicht so schnell gelangt wäre. Dank ihr habe ich gewusst, bei wem ich gezielt nachhaken kann. Und jetzt passt auf: Es gibt im gesamten LKA keine Abteilung, für die Christopher Leander undercover tätig ist.«
    »Wie viel Bedeutung misst du dieser Aussage denn bei?«, erkundigte sich Brandt und rieb sich mit zweifelndem Blick die Wange. »Leugnen ist einfach, vor allem am Telefon, wenn man seinem Gegenüber nicht in die Augen sehen muss.«
    »Ich habe mich nicht mit einem simplen Nein abspeisen lassen, mein Lieber«, erwiderte Elvira spitz, »sondern mich unter anderem präzise danach erkundigt, ob es finanzielle Zuwendungen gab. Oder Spesen für geheime Treffen. Irgendetwas, denn man kann nicht jahrelang als Informant tätig sein und völlig außerhalb der Erfassung bleiben. Irgendwo müsste etwas zu finden sein, glaub mir, auch das LKA ist ein bürokratisches System, nicht weniger als wir alle.«
    »Hm, okay. Was bedeutet das für uns?«
    »Wenn Leander behauptet hat, er sei V-Mann für das Landeskriminalamt, dann lügt er.«
    Brandt versuchte sich das Gespräch auf dem Parkdeck in Erinnerung zu rufen. Hatte Chris das derart explizit gesagt? Nein. Und Greulich? Auch nicht. Deshalb hatte er Elvira ja hinzugezogen.
    »So richtig gesagt hat das wohl keiner«, antwortete er. »Aber welche Möglichkeiten bleiben denn noch? Verfassungsschutz? BKA? Doch was wollen die von so einem unbedeutenden Verein wie den Mogin Outlaws? Unseren Abteilungen jedenfalls, und das hat mir Dieter Greulich klipp und klar gesagt, arbeitet er nicht zu. Nicht gegen Geld jedenfalls, denn das war

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