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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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noch heute Nacht einen Besuch abstatten. Ich weiß, dass er erst spät zu Bett geht. Können Sie mir den Weg vielleicht näher beschreiben?«
    »Hinter dem Wassergarten führt er durch den Wald. Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen eine Karte geben. Ich habe immer eine bei mir, damit ich unseren Gästen Tipps für kleine Wanderungen geben kann. Ich würde Ihnen allerdings empfehlen, dass Sie sich vom Hotel ein Paar Gummistiefel ausleihen – sie stehen direkt neben der Eingangstür.«
    »Ich glaube, meine Stiefel tun es auch«, sagte Paula.
    »Das sind wirklich hervorragende Wanderschuhe, Madam, die Sie da tragen«, sagte der Kellner anerkennend. »Sollten Sie sonst noch etwas benötigen, sagen Sie es mir ruhig. Kommen Sie mit der Karte klar, Sir?«, fragte er Tweed, der den Plan kurz überflogen hatte.
    »Kein Problem. Haben Sie herzlichen Dank.«
    Paula wartete, bis der Kellner gegangen war, bevor sie sich an Tweed wandte. »Jetzt sagen Sie mir aber bitte, was das Ganze soll«, sagte sie streng. »Ich finde das alles höchst verwirrend.
    Erst wird ein toter Fischer an Land gespült, dann schwemmt die Flut unzählige verendete Fische und einen toten Seehund an den Strand. Von dieser ganzen Szene dreht dieser Lokalreporter Sam Sneed ein Video…«
    »Der Mann hat Ambitionen«, warf Tweed ein.
    »Von mir aus. Auf jeden Fall dreht er ein Video und eilt danach zu seinem kleinen Haus. Auf der Promenade fährt unterdessen eine mysteriöse Limousine mit getönten Scheiben vor, durchbricht die Polizeiabsperrung und lässt sich auch von Buchanan nicht aufhalten, weil der gegen einen Wagen mit Diplomatenschild keine Handhabe hat.
    Der Chauffeur des Wagens ist eine Frau mit dunklen Haaren. Als wir zu Sneeds Haus gehen, entdeckt Bob, dass der Motor von Sneeds Motorrad noch warm ist – Sneed muss damit also kurz zuvor herumgefahren sein.
    Sneeds Schwester Agnes rutscht heraus, dass ihr Bruder ein Video kopiert hat. Kurz darauf schleicht sich Sneed durch die Hintertür aus dem Haus und fährt mit seinem Motorrad weg.« Paula hielt inne.
    »Seltsam, dass wir gar nicht gehört haben, wie er den Motor angelassen hat.«
    »Das kann ich Ihnen erklären«, sagte Newman. »Sneed hat die Maschine bergab rollen lassen, bis er weit genug vom Haus entfernt war.«
    »Später entdeckt Tweed auf der Straße außerhalb von Appledore einen Ölfleck«, fuhr Paula fort. »Und jetzt, wo wir hier sind, erzählt uns der Kellner von diesem unsichtbaren Mr. Charterhouse. Ehrlich gesagt, ich bin ziemlich verwirrt.«
    »Auf Ihr Wohl«, sagte Tweed und hob sein Glas. »Sie haben uns gerade eine exzellente Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse gegeben, Paula. Aber gerade weil die einzelnen Puzzlesteinchen noch nicht zueinander passen wollen, brauchen wir mehr davon, um unser Bild zu vervollständigen. Übrigens haben Sie vergessen, dass Buchanan den Halter der Limousine als die Botschaft eines uns feindlich gesinnten arabischen Staates identifiziert hat – eines Staates, der erst seit kurzem weiß, dass er über ungeheure Ölvorräte verfügt. Roy hat von vielen Milliarden Dollar gesprochen.«
    »Das verwirrt mich noch zusätzlich«, sagte Paula. »Können Sie uns denn nicht wenigstens sagen, wie wir hier ins Spiel kommen, Tweed?«
    »Ich empfinde die Vorgänge hier als Besorgnis erregend, um nicht zu sagen beängstigend. Ich befürchte, dass wir es mit einer globalen Gefahr zu tun haben, wie sie die Welt bisher noch nicht gekannt hat. Bedenken Sie, dass alles mit dieser merkwürdigen Botschaft von Dr. Goslar begonnen hat – der Botschaft, die heute früh in unserem Briefkasten an der Park Crescent lag. Vielleicht sollten wir unser Gedächtnis auffrischen, indem wir den Brief noch einmal durchlesen.«
    Er zog einen Umschlag aus der Brusttasche seines Hemds, entnahm ihm ein gefaltetes Blatt Papier und reichte es Paula.
    Mein lieber Tweed, finden Sie nicht auch, dass es wieder einmal an der Zeit ist, die Klingen zu kreuzen? Vor vielen Jahren waren Sie mir schon einmal ein würdiger Gegner, aber ich bin Ihnen am Ende doch entkommen. Kommen Sie heute Abend gegen zehn Uhr an die Strandpromenade von Appledore im nördlichen Dartmoor. Dort wird der unvermeidliche Untergang dieses Planeten eingeläutet. Und glauben Sie bloß nicht, dass Sie diesmal gewinnen werden. H. Goslar »Seltsame Handschrift«, sagte Paula. »Fast wie auf alten Stahlstichen, nur dass die Buchstaben auf und ab hüpfen wie bei den Ausschlägen eines Seismographen. Sind Sie sich sicher, dass

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