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Teufelsgrinsen: Ein Fall für Anna Kronberg (German Edition)

Teufelsgrinsen: Ein Fall für Anna Kronberg (German Edition)

Titel: Teufelsgrinsen: Ein Fall für Anna Kronberg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annelie Wendeberg
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würden sie regelmäßig benutzt. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Holmes täglich Besucher empfing und sie einlud, mit ihm gemeinsam seine Möbel abzunutzen. Wahrscheinlich liefen seine Klienten lieber nervös auf und ab und ruinierten dabei den Teppich.
    Nachdem mich Holmes einen Moment abschätzend angestarrt hatte, grummelte er: »Er lebt jetzt bei seiner neuen Frau. Sie weichen wieder meiner Frage aus.«

    Langsam begann mir die Sache Spaß zu machen; außerdem hatte ich jetzt einen Plan.
    »Sie sind ziemlich ungeduldig, Mr Holmes. Darf ich?«, fragte ich und nahm behutsam das Bild. Er wirkte darüber nicht besonders erfreut, aber ließ mich gewähren.
    Ich begann im Zimmer herumzuwandern. »An den Wänden hängen nur wenige Bilder. Die meisten werden von Ihrem Chaos verdeckt. Darf ich annehmen, dass sie dort hingen, bevor Sie eingezogen sind, und dass Ihnen die Bilder nichts bedeuten?«
    Er hob eine Augenbraue, und ich fuhr fort: »Diese Gleichgültigkeit steht in scharfem Kontrast zu der Aufmerksamkeit, die Sie diesem Porträt zuteilwerden lassen – dem einzigen Bild auf dem Kaminsims; vielleicht, weil Sie nicht wissen, wie man einen Nagel in die Wand schlägt?«
    Aus seinem Stirnrunzeln schloss ich, dass er sehr wohl mit einem Hammer umgehen konnte. Gut für ihn. »Auf dem Sims liegen noch eine Menge anderer Dinge. Wenn ihr Bild Ihnen nicht wichtig wäre, würde es zumindest teilweise verstellt sein. Aber, da steht sie – in voller Pracht. Dennoch ist sie niemand, den Sie sehr mögen, denn Sie nehmen das Bild nie von seinem Platz; obwohl ich mir nicht sicher bin, ob Sie das tun würden, selbst wenn sie Ihnen sehr am Herzen läge.«
    Holmes wirkte inzwischen leicht alarmiert. Ich ging ein paar Schritte, ohne zu wissen, ob er meinen Plan durchschaute. »Auf dem Rahmen und dem Glas sind kaum Fingerabdrücke zu sehen. Ich vermute, das Bild wurde nur einmal angefasst, nämlich als es dorthin gestellt wurde. Das Hausmädchen reinigt täglich Ihre Räume; aber sie ist nicht besonders gründlich, in erster Linie, weil sie sich nicht traut, Ihre persönlichen Gegenstände anzufassen.«
    Ich zog hustend die Vorhänge eines der beiden Fenster zurück, öffnete es und atmete die frische Luft ein. Das Zimmer war voller Pfeifenrauch. Innerlich vibrierte ich vor Aufregung und Vorahnung – ich war dabei, ziemlich dünnes Eis zu betreten.
    »Es gibt nur eine mögliche Erklärung, Mr Holmes. Sie können diese Frau nicht leiden, behalten aber dennoch ihre Fotografie. Was nur bedeuten kann, dass Sie sie auf eine sonderbare Weise bewundern. Angesichts dessen, was ich gestern über Sie erfahren habe, vermute ich, Frau Adler hat Sie ausgetrickst. Sie sind davon überzeugt, der schlauste Mann der Welt zu sein – und von einer Frau ausgetrickst zu werden ist mehr als inakzeptabel für Sie. Das ist Ihr größtes Vorurteil und Ihre größte Schwäche. Sie sollten beides loswerden.«
    Mit diesen Worten schoss meine Hand, in der ich immer noch das Bild von Irene Adler hielt, aus dem Fenster. Holmes holte zischend Luft, streckte seinen langen Körper vor und griff nach dem Porträt.
    »Himmel noch mal!«, schnaubte er, als ich es vorsichtig draußen auf die Fensterbank stellte.
    »Wären Sie bitte so freundlich und teilen mit mir Ihre Theorien zum Hampton-Mann, Mr Holmes?«, bat ich.
    »Da gibt es nicht viel zu theoretisieren«, fauchte er und nahm Irene hoch. »Alles simple Kalkulation: Die maximale Distanz, die der Mann im Fluss getrieben sein kann, beträgt dreißig Meilen. Er war bereits eine Leiche, als er ins Wasser fiel. Er kann sich die Cholera nur an einem dicht bevölkerten Ort mit mangelnder Hygiene zugezogen haben, und er kann nicht weit gelaufen sein. Folglich hat er sich in der Nähe einer Stadt oder eines Dorfes aufgehalten. Und es gibt nur einen Ort, der zu diesen Erkenntnissen passt.«
    »Und welcher Ort wäre das?«

    Er ignorierte mich und stellte das Bild wieder zurück auf den Kaminsims.
    »Ich frage mich, warum Sie so wachsam sind«, sagte er. Ich wollte gerade antworten, als er eine Hand hob. »Natürlich! Sie leben hinter einem Schleier; ein Mensch, den niemand sieht, aber der alles beobachten kann. Sie müssen aufmerksam sein, um Ihr Leben in Verkleidung zu schützen.«
    Immer noch mit dem Rücken zu mir fragte er: »Möchten Sie mich nach Chertsey Meads begleiten?«
    »Bitte?«
    »Muss ich die Frage wiederholen?« Er drehte sich um.
    »Ist das eine Kneipe?«, witzelte ich.
    »Es ist eine Aue an der

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