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Teufelsjagd

Teufelsjagd

Titel: Teufelsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul C. Doherty
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will...«
    »Aber ob Churchley so etwas hat?« fragte Ranulf.
    »Ja, und ich habe den Verdacht, daß das benutzte Gift aus seinen Vorräten stammt. Außerdem, um abzuschließen«, Corbett seufzte, »wir wissen, daß der Bellman in Sparrow Hall oder im Wohnheim wohnt. Wir sind uns nicht sicher, was seine Motive angeht, außer daß er den König und das College über alles haßt. Wir wissen, daß es sich bei dem Bellman um einen versierten Schreiber handelt, der sich in Oxford auch mitten in der Nacht zurechtfindet. Ein kaltblütiger Mörder, der bereits vier Männer auf dem Gewissen hat, nur um seine Identität geheimzuhalten...«
    »Herr?«
    Corbett schaute Ranulf an.
    »Wenn es wirklich so ist, wie Ihr sagt, und der Bellman den König und Sparrow Hall haßt, dann bringt das mich und ganz sicher auch Euch in große Gefahr. Könnt Ihr Euch vorstellen, was geschehen würde, wenn Sir Hugh Corbett, der höchste Beamte des Königs und außerdem sein Freund und Weggefährte, vergiftet oder mit durchgeschnittener Kehle und mit einer Proklamation des Bellman auf seiner Leiche in irgendeiner Seitengasse in Oxford gefunden würde?«
    Corbett verzog keine Miene, aber Ranulf sah, daß er blaß wurde.
    »Es tut mir leid, Herr, aber wenn wir schon Hypothesen aufstellen, dann werde ich meine hier sehr genau prüfen. Wenn Sir Hugh Corbett verletzt oder getötet wird, dann kennt der Zorn des Königs keine Grenzen. Dieses verdammte Schwein im Castle würde nur allzubald feststellen, daß ihn der König am Kragen packt, und die Richter des Königs würden pfeilschnell in Sparrow Hall einfallen, alle vertreiben, die Gebäude versiegeln und sämtlichen Besitz beschlagnahmen.«
    Corbett lächelte schwach. »Du setzt den Preis für meinen Kopf sehr hoch an, Ranulf.«
    »Nein, Herr. Ich bin ein Schurke und Straßenkämpfer, und der Bellman, wer immer er ist, ist das auch. Er wird zu demselben Schluß kommen wie ich, wenn er das nicht bereits getan hat.«
    »Dann sollten wir vorsichtig sein.«
    »Ja, Herr, das sollten wir. Wir sollten nichts mehr in Sparrow Hall essen oder trinken und uns auch nicht mehr nachts auf den Straßen von Oxford herum treiben.«
    »Das wird uns nicht leichtfallen!«
    Corbett wandte sich wieder seinem Pergament zu und schrieb hastig die Schlußfolgerungen auf, zu denen er gekommen war. Seine Feder flog über das glatte Papier, das er aus seiner Kanzleitasche genommen hatte. Er legte die Feder hin.
    »Und jetzt zu unserem letzten Problem«, sagte er. »Immer wieder wird in der Umgebung von Oxford die Leiche eines Bettlers ohne Kopf gefunden. Der Kopf ist an den eigenen Haaren festgebunden in den Ästen eines Baums ganz in der Nähe. Wir wissen, daß die Bettler zu Opfern werden, weil sie einsam und verwundbar sind. In gewissem Sinne fehlen sie niemandem. Und doch«, Corbett zählte die einzelnen Punkte an den Fingern ab, »erstens, warum werden die Leichen nicht innerhalb der Stadtmauer gefunden? Zweitens gibt es laut Bullock dort, wo die verstümmelten Leichen gefunden wurden, kaum Spuren von Gewalt. Drittens, warum werden sie immer in der Nähe von einem Weg gefunden? Und viertens, wieso werden sie nicht immer bei derselben Landstraße gefunden, sondern an den unterschiedlichsten Plätzen in der Umgebung der Stadt?« Corbett ließ die Hand fallen. »Das bedeutet, mein lieber Ranulf, daß sie in Oxford ermordet worden sind und dann später auf verschiedenen Wegen aus der Stadt geschafft und beseitigt wurden. Wenn die Morde jedoch in der Stadt verübt wurden, dann mußte das doch ganz sicher irgend jemand bemerkt haben? Die einzige Schlußfolgerung, die wir daraus ziehen können, ist die, daß sie vielleicht alle an demselben Ort außerhalb der Stadt ermordet worden sind, ihre Leichen dann aber absichtlich woanders plaziert wurden. Was noch?«
    »Ich denke gerade an Maltote. Wir sollten ihn nicht zu lange allein lassen.«
    Corbett schüttelte den Kopf. »Nein, wenn du recht hast, dann hat es der Bellman auf die Krähe und den Bluthund des Königs abgesehen. Maltote ist sicher, außer vielleicht vor dem Spott von ap Thomas und den anderen.« Er nahm erneut seine Feder zur Hand. »Wir wollen uns auf das Problem konzentrieren. Welche anderen Fragen können wir über die Morde an diesen armen Bettlern stellen?«
    »Warum?« sagte Ranulf. »Warum wurden sie auf so eine barbarische Art und Weise ums Leben gebracht?«
    Corbett starrte auf einen Weinfleck auf der Wand. »Godric hat möglicherweise wirklich etwas in den

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