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Teufelskreis

Teufelskreis

Titel: Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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So unmöglich das auch immer sein mochte. „Magna, es ist mir eine Ehre, Euch zu treffen. Ich habe gedacht, Ihr wärt…”
    „Tot?” Die Frau schnaufte, als sie das Seil zurückzog. Ihr verkniffener Mund verriet die Anstrengung, die es kostete, einen mit Wasser gefüllten Eimer emporzuhieven. „Ich bin tot, Lady Jaina Proudmoore von Theramore. Oder doch wenigstens so nah dran, dass es keinen Unterschied mehr macht. Und nennt mich nicht mehr ,Magna’. Das war eine andere Zeit und ein anderer Ort, und ich bin nicht mehr diese Frau.”
    „Diesen Titel kann man nicht verlieren, Magna. Und ich kann Euch nicht anders nennen.”
    „Papperlapapp. Wenn Ihr mich schon irgendwie nennen müsst, tut es bei meinem Namen. Ich bin Aegwynn.”
     
     
    NEUN
     
    Viele Jahre lang war Rexxar, der letzte des Mok’Nathal-Clans, allein durch Kalimdors Weiten gezogen. Immer in Begleitung seiner großen Braunbärin Misha. Als Mischling, in dem Ork- und Oger-Blut flossen, wie bei den meisten seines nun ausgestorbenen Clans, war er des Streits, der Rücksichtslosigkeit und des endlosen Krieges müde geworden - womit zugleich all das umschrieben war, was lächerlicherweise als Zivilisation gerühmt wurde. Rexxar fand mehr Zivilisation bei Mishas Bärenfreunden oder bei den Wölfen von Winterspring, als in einer der Städte, die Menschen, Zwerge, Elfe oder Trolle errichtet hatten und die die Landschaft verschandelten.
    Nein, Rexxar zog es vor umherzuziehen, vom Land zu leben und niemandem Rechenschaft ablegen zu müssen. Wenn er je das Bedürfnis verspürte, einen Ort Heim zu nennen, wusste er, dass er ein solches in Durotar hatte. Als die Nation der Orks gegründet wurde, war Rexxar einer sterbenden Grünhaut zu Hilfe geeilt, die eine Nachricht an Thrall überbringen sollte. Dem Krieger seinen letzten Wunsch erfüllend hatte Rexxar Thrall die Meldung zukommen lassen und festgestellt, dass jene Orks zurück zm alten Lebensart gefunden hatten, welche noch aus der Zen stammte, bevor Gul’dan und sein Schattenrat ihr einst so stolzes Volk missbraucht hatten.
    Aber obwohl Rexxar die Ehre hatte, Thrall einen Freund nennen zu dürfen und ihm Treue geschworen hatte - und dieser Pflicht gern nachkam, indem er den Orks gegen Admiral Proudmoores Verrat half -, drängte es Rexxar schließlich doch wieder, seine Wanderschaft fortzusetzen. Selbst eine so großartige Nation wie Durotar hatte Städte, Siedlungen und Regeln. Rexxar jedoch war für die Freiheit der Wildnis geschaffen.
    Ohne Vorwarnung begann Misha loszurennen.
    Rexxar zögerte eine Sekunde, dann folgte er seiner Begleiterin. Er durfte nicht darauf hoffen, mit dem galoppierenden Gang des vierbeinigen Tiers Schritt halten zu können. Aber die Beine des Halbbluts waren stark genug, um ihn in Sichtweite der Bärin zu halten. Misha würde sich nicht ohne guten Grund von seiner Seite entfernen.
    Sie befanden sich in der Nähe der Küste, in einem Gebiet, das mit hohem Gras bewachsen war. Obwohl niedere Kreaturen es vermutlich als anstrengend empfunden hätten, das Terrain zu durchqueren, schafften Rexxar und Misha dies mühelos.
    Eine Minute später blieb Misha stehen, ihre Schnauze vom schulterhohen Gras verborgen. Rexxar wurde langsamer und legte seine Hand um den Griff einer seiner Äxte, die auf seinem Rücken befestigt waren.
    Was Misha gewittert hatte, war der Körper eines Vollblut-Orks. Rexxar wusste das, weil ein beachtlicher Teil eben dieses Blutes vergossen worden war.
    Rexxar schüttelte seinen Kopf.
    „Ein gefallener Krieger. Es ist nur bedauerlich, dass er allein gestorben ist, ohne Kameraden, die ihm im Kampf hätten beistehen können…”
    Noch bevor der Halbblut-Wanderer in Betracht ziehen konnte, den tapferen Ork zu begraben, hörte er ein Flüstern.
    „Bin… noch nicht… tot…”
    Misha gab ein Jaulen von sich, als wäre sie davon, dass der Ork sprechen konnte, überrascht worden. Rexxar schaute sich genauer an, was er für einen Leichnam gehalten hatte. Er bemerkte, dass dem Ork ein Auge fehlte, diese Wunde aber längst verheilt war, weshalb sie nicht von derselben Hand verursacht worden sein konnte, die den Ork so übel zugerichtet hatte.
    „Flammendes… Schwert. - Müssen nach… Orgrimmar. Thrall… warnen… Flammendes… Schwert…”
    Rexxar wusste nicht, was an einem Schwert, das in Flammen stand, so wichtig sein sollte. Aber dieser Krieger hatte sich offensichtlich ans Leben geklammert, um genau diese Botschaft an Thrall zu übermitteln.
    Er erinnerte

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