Teufelskreis
eine Möglichkeit. Der Plan musste fortgesetzt werden, wenn auch mit kleinen Änderungen. Die würden später Probleme verursachen, aber bis dahin würden die Würfel gefallen sein. Es war der einzige Weg, damit Jaina Proudmoore erkannte, dass man den Orks nicht trauen konnte. Der ohnehin unausweichliche Krieg mit ihnen musste beschleunigt herbeigeführt werden!
Am Ende nahm er den Stein wieder auf, diesmal mit beiden Händen, was der Stein als Verlangen verstand, eine Botschaft zu senden. Diesmal glühte er blau. „Hier ist Kämmerer Kristoff. Ich fürchte, unsere schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt. Lady Proudmoore und Oberst Lorena wurden von einem Ork-Kult namens Flammendes Schwert gefangen genommen. Die Orks müssen dafür bezahlen. Major Davin, Ihr übernehmt das Kommando über alle Truppen in Northwatch und bereitet Euch auf die Schlacht vor.”
Als er den Stein zurücklegte, verschwand das Glühen. Seine Botschaft wurde durch den Äther zu seinem Gegenstück auf der Feste geschickt.
Danach ging Kristoff zurück in seine Kammer, um die unterbrochene Arbeit zu beenden. Doch als er eintraf, durchdrang der Geruch von Schwefel den Raum, was bedeutete, dass Zmoldor angekommen war.
Galtak Ered’nash. Berichte, Kämmerer.
Kristoff kräuselte seine Nase wegen des Gestanks. Er hasste es, mit Dämonen zu paktieren, und wenn die Ziele nicht so wichtig gewesen wären, hätte er sich nie mit dieser Kreatur eingelassen. Aber eine andere Lektion, die Kristoff gelernt hatte, war jene, dass man manchmal merkwürdige Verbündete akzeptieren musste, um dem höheren Wohl des eigenen Volkes zu dienen. Das war der Grund gewesen, warum Lady Proudmoore den ungewöhnlichen Schritt unternommen hatte, Menschen und Orks zusammenzubringen und warum Kristoff denselben Schritt jetzt mit Zmoldor wagte. Es war eine zeitlich begrenzte Allianz mit einem niederen Dämon, was im Gesamtbild kaum etwas bedeutete. In Wahrheit benutzte Kristoff Zmoldor. Er spielte mit der Eitelkeit der Kreatur und kroch nur vor ihr, um sie dazu zu bringen, ihm zu Diensten zu sein.
„Alles verläuft genau nach Plan. Die Menschen von Theramore sind auf einen Angriff gegen die Orks vorbereitet und werden sie vernichten.”
Gut. Ich ziehe große Befriedigung daraus, wenn diese üblen Verräter von der Welt gefegt werden.
„So wie ich.” Kristoff meinte diese Worte ernst. Zmoldor war ein nützlicher Verbündeter für Kristoff, weil beide dasselbe Verlangen teilten, die Welt von den Orks zu befreien. Und wenn alles vorbei war und die Orks keine Bedrohung mehr darstellten, plante Kristoff, die Welt von Zmoldor zu befreien…
Möge unser Herzenswunsch bald erfüllt werden, Kämmerer. Leb wohl. Galtak Ered’nash.
Während er nickte, wiederholte Kristoff die beiden letzten Worte in Zmoldors eigener Sprache, was übersetzt so viel bedeutete wie: „Heil dir, Flammendes Schwert!”
SECHZEHN
Aegwynn beobachtete mit einem wehmütigen Lächeln, wie ihre Besucherin sich bemühte, die dämonische Barriere außer Kraft zu setzen. Die Frau hatte Aegwynns Hütte verlassen, um an den Rand des Barrierenfeldes zu treten, das sich an gleicher Stelle befand wie das alte, und versuchte, es aus der Nähe zu durchbrechen. Aegwynn glaubte nicht, dass sie dabei erfolgreicher sein würde.
Zmoldor hatte offenkundig kein Interesse mehr, Aegwynn wiederzubegegnen. Schließlich hatte er sich die Mühe gemacht, sie hier festzuzusetzen, nachdem Proudmoore die alten Barrieren deaktiviert hatte. So lange Aegwynn Barrieren aktiv gewesen waren, hatte sich Zmoldor keine Gedanken machen müssen. Aber die Deaktivierung der Barrieren bereitete ihm Sorgen, und deshalb errichtete er neue.
Nicht, dass es wirklich etwas ausgemacht hätte. Aegwynn war lange über den Punkt hinaus, dass sie Dämonen magisch bekämpfen konnte.
Nach ihrem neuerlichen fehlgeschlagenen Versuch griff Proudmoore in ihren Umhang und holte etwas Nahrung heraus. Fast ohnmächtig gab Aegwynn nickend ihre Zustimmung. Wer auch immer dieses Mädchen ausgebildet hatte, war schlau genug gewesen, ihr die praktischen Dinge des Lebens beizubringen. Das war etwas, was Scavell bei all seiner Brillanz versäumt hatte. Sie selbst hatte erst daran gedacht, etwas Proviant mit auf eine Mission zu nehmen, nachdem sie bereits das dritte Mal auf der Jagd nach einem Dämon vor Hunger zusammengebrochen war.
Kurz darauf drehte sich das Mädchen zu Aegwynn um. „Vielleicht können wir es schaffen, wenn wir unsere
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