Teufelskreis
bestätigte, als sie sagte: „Die Barrieren sind wieder aktiv.”
Jaina fand es interessant, dass Aegwynn dies bemerkte. Insbesondere, wenn sie bedachte, dass Aegwynn es bei ihr, als sie sie überlistete und aufhob, nicht bemerkt hatte. Das nährte einen ganz bestimmten Verdacht.
Viel besorgniserregender war allerdings, dass diese Barrieren stärker waren als zuvor. Und sich völlig falsch anfühlten.
„Etwas stimmt hier nicht”, murmelte sie.
„Ja, ich kenne diese Magie. Hätte nie gedacht, dass ich ihr noch einmal begegnen würde, um ehrlich zu sein.” Aegwynn schüttelte den Kopf. „Ich bin mir nicht sicher, wie das überhaupt möglich ist.”
Bevor sie Aegwynn um eine Erklärung bitten konnte, musste Jaina sicherstellen, dass sie diese Barrieren ebenfalls durchdringen konnte. Sie versuchte einen Teleport-Spruch und fügte dieses Mal eine Beschwörung zur Barrierendurchdringung bei. Dann bereitete sie sich auf den Schmerz vor, sollte der Spruch seine Zweck nicht wie erhofft erfüllen.
Natürlich scheiterte sie. Beim ersten Mal hätte es vielleicht funktioniert, aber da hatte sie darauf verzichtet. Sie hatte den Durchdringungsspruch beim Teleportieren der Donnerechsen nur deshalb nicht benutzt, weil sie das Hochland erst untersuchen wollte, bevor sie Hunderte gereizte Tiere herbrachte.
Sie schloss kurz ihre Augen, um den Schmerz zu blockieren, und schaute dann Aegwynn an. „Ich komme nicht durch.”
„Das hatte ich befürchtet.” Aegwynn seufzte. Offensichtlich wenig begeistert davon, mit dem „kleinen Mädchen” festzusitzen.
Jaina war von dieser Aussicht auch nicht sonderlich angetan. Hauptsächlich, weil sie ihr Versprechen, das sie Thrall gegeben hatte, nicht erfüllen konnte, so lange sie im Hochland gefangen war.
„Ihr sagtet, Ihr kennt die Magie?”
Aegwynn nickte. „Erinnert Ihr Euch an Zmoldor, den ersten Dämon, dem ich begegnet bin und der die Schulkinder einsperrte?”
Jaina nickte.
„Nun, diese neuen Barrieren stammen von ihm.”
FÜHFZEHN
Kristoff hasste es, auf dem Thron zu sitzen, wenngleich er natürlich um die Notwendigkeit wusste, es zu tun. Von Führern wurde erwartet, dass sie ihre Autorität demonstrierten. Und die einschüchternde Präsenz des riesigen Thrones, der alles andere im Raum überragte, erfüllte diesen Zweck eindrucksvoll.
Dennoch hasste er es, darauf zu sitzen. Gleichzeitig war er davon überzeugt, dass es seiner Autorität Schaden zufügen würde, sollte er einen Fehler begehen.
Kristoff kannte seine Grenzen. Er war eben kein geborener Führer. Er hatte Jahre damit verbracht, wirkliche Führer aus erster Hand zu studieren und solche, an die er nicht herankam, aus Büchern. Inzwischen wusste er, was gute Führer auszeichnete, was sie richtig und was schlechte falsch machten. Etwas, was er früh gelernt hatte, war, dass sich arrogante Herrscher selten lange hielten. Herrscher machten Fehler. Die Arroganten gestanden sich das jedoch nicht ein. Das führte oft zur Selbstzerstörung oder zur Zerstörung durch Kräfte von außen.
Mit Sicherheit traf das auf Kristoffs vorherigen Arbeitgeber, Garithos, zu. Wenn der Hochlord auf Kristoff gehört hätte, oder einen der anderen sechs Ratgeber, hätte er sich nicht mit den Verdammten eingelassen. Kristoff hatte vorhergesagt, dass die untoten Kreaturen Garithos verraten und seine Krieger in den Untergang führen würden.
Unglücklicherweise waren die Arroganten normalerweise auch diejenigen, die sich vor allen anderen in Führungspositionen drängten. Kristoff hatte sich schon als junger Student damit auseinander gesetzt, denn es erklärte, warum es so wenige wirklich große Führungspersönlichkeiten gab.
Kristoff kannte sich gut genug, um zu wissen, dass er selbst unglaublich arrogant war. Das überlegene Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten war der Grund, warum er ein so guter Ratgeber für Lady Proudmoore war. Gleichzeitig verhinderte es aber auch, dass er ihren Platz einnehmen konnte.
Nichtsdestotrotz würde er tun, was ihm aufgetragen worden war und die Stelle der Lady vertreten, bis sie von ihrem Abstecher, den er keinesfalls befürwortete, zurückkehrte.
Mehr als alles andere aber hasste Kristoff den Thron als solchen, auch wegen seiner Unbequemlichkeit. Um den richtigen Effekt zu erzielen, musste man gerade sitzen, die Arme auf den Lehnen abgelegt, und auf den Bittsteller mit einem allwissenden Blick herabschauen. Allerdings war das aufrechte Sitzen für Kristoffs Rücken die
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