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Teufelskreise (German Edition)

Teufelskreise (German Edition)

Titel: Teufelskreise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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Nachricht hätte ihr Misstrauen nur genährt, und ich wollte einen Schlussstrich ziehen. »Mir würde es nichts ausmachen, mitzukommen und beim Aufräumen zu helfen«, sagte ich.
    Mit einer Hand auf meiner Schulter sagte Celia sanft: »Oh, Seph. Lass nur. Das wird schon nicht lange dauern.«
    Natürlich war das nur eine höfliche Art, um mich daran zu erinnern, dass ich im Vergleich zu ihnen ein Schwächling war. Außerdem ahnte ich, dass sie über mich reden wollten. Es störte mich – aber nicht, weil ich unsicher war, sondern weil ich nie zu ihnen gehören würde. Ich war kein Wær. Jetzt weniger als je zuvor, denn nun war ich auch noch stigmatisiert. Ich fühlte mich wie eine groteske Außenseiterin, während die Wære auf einmal die Normalen waren. Eine umgekehrte Welt.
    Als sie aufbrechen wollten, kam Theo zu mir und umarmte mich. »Es tut mir leid, Theo, dass ich dir so viel Schmerz zugefügt habe«, sagte ich. Ich schob sie von mir und zog einen Umschlag aus der Tasche. »Nimm das.«
    »Was ist das?« Sie öffnete ihn. »Persephone –«
    »Das ist für ein neues Auto und die Reparaturen. Und für die Möbel, die du für deine Wohnung und dein Büro neu kaufen musst. Wenn du mehr brauchst, lass es mich wissen.« Sie hielt mir den Umschlag hin, schüttelte den Kopf und wollte etwas sagen. Doch ich kam ihr zuvor. »Vivian hat mir Geld gegeben, und dies ist ein Teil davon. Sie hat Menessos erpresst, also ist es irgendwie auch sein Geld. Und da einer seiner Leute für deinen Unfall verantwortlich war, scheint mir das nur fair zu sein.«
    »Persephone – du bietest mir jeden Vollmond einen sicheren Unterschlupf. Ich weiß deinen Namen, weiß, wo dein Haus steht, aber ich hatte nie das Gefühl, dich wirklich zu kennen. Und das habe ich immer noch nicht. Ich war ganz schön überrascht, als ich sah, dass du ein Fan von König Artus bist.« Sie lächelte. »Ich hätte das nie vermutet, verstehst du?« Sie nahm meine Hand. »Aber von Anfang an habe ich mich bei dir sicher gefühlt, habe dir instinktiv vertraut. Und daran wird sich auch nichts ändern. Ein Dutzend Mal hättest du den Kopf einziehen und dich aus dem Staub machen, hättest du aufgeben können, weil die Situation schwierig wurde oder aussichtslos aussah. Aber du hast nie den Mut verloren.« Sie straffte die Schultern. »Auch wenn du jetzt das Stigma eines Vampirs trägst, würde ich mein Leben immer wieder sehenden Auges in deine Hände legen und mich trotzdem sicher fühlen. Den Charakter, den du hast, kann man sich nicht zulegen oder einfach aussuchen. Er ist angeboren. Auch mit dem Stigma wirst du ihn nicht einfach ablegen können.«
    Mit Tränen in den Augen drückte ich ihre Hand.
    »Okay, jetzt aber Schluss mit der Rede«, sagte sie fröhlich und umarmte mich noch einmal. »Bis bald.«
    Dann verließ sie mein Haus. Erst vor ein paar Tagen waren ihre Knöchel und ein Bein gebrochen gewesen. Mein Herz schwoll, als ich daran dachte, dass ich ihr geholfen hatte. Wirklich geholfen. Doch mein Gewissen ließ nicht locker. »Wirkliche Retter verursachen nicht erst die Katastrophe, für deren Bewältigung sie dann gerühmt werden«, flüsterte es mir zu.
    Etwas mehr als eine Stunde später, als ich gerade mit dem Putzen meines Zimmers fertig war, klingelte das Telefon. Ich nahm das schnurlose Gerät. »Hallo?«
    »Seph, ich bin’s. Celia.«
    »Seid ihr gut angekommen?«
    »Ja. Der Drummer von Johnnys Band, Feral, war schon hier und dabei, Ordnung zu machen. Er sagte, er wollte nicht, dass uns der Schlag trifft.«
    Ich nahm das Telefon mit, als ich meine Putzutensilien zurück ins Erdgeschoss trug. »Scheint ein netter Typ zu sein.«
    »Ja, das ist er. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass alles in Ordnung ist und du dir keine Sorgen machen musst. Die Tür wird bald repariert sein, und dann hat Theo wieder einen Platz zum Schlafen und auch intakte Schlösser. Ich dachte, du würdest es gerne wissen.«
    »Das stimmt. Danke, Celia.«
    »Gern geschehen. Bye.«
    Ich legte das Telefon auf den Küchentresen. Beverley hatte damit begonnen, das Geschirr abzuwaschen. »Das musst du nicht tun«, sagte ich.
    Sie zuckte die Achseln. »Irgendetwas muss ich ja machen. Ich gehe schließlich nicht in die Schule.«
    »Okay. Also danke, dass du mir hilfst. Oh, Mist!« Mir war eingefallen, dass es Montag war. »Ich muss in deiner Schule anrufen und dich entschuldigen!« Außerdem sollte ich wohl mit dem Jugendamt das Sorgerecht klären. Bis das geschehen war, konnte ich

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