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Teufelskreise (German Edition)

Teufelskreise (German Edition)

Titel: Teufelskreise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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und jemand ihm Einhalt gebieten musste. Ich musste ihn zur Rede stellen.«
    »Du?«, fragte Erik. »Aber warum? Sie war ein Wærwolf. Sie hätte ihn sich einfach selbst vorknöpfen können.«
    »Erik.« Celia nahm seine Hand. »So war Lorrie nicht. Ihre Kraft war ihr unheimlich. Vor ihrer Infektion konnte sie keiner Fliege etwas zuleide tun, und ihr Charakter hatte sich seitdem nicht geändert.« Sie nickte Beverley zu. »Deine Mutter war der liebevollste Mensch, den ich kannte.«
    Beverley schluckte, sie kämpfte mit den Tränen.
    »Dieser Typ schien sich vor allem dann in ihrer Nähe aufzuhalten, wenn Beverley bei ihr war. Deswegen hatte Lorrie Angst, er würde auch ihr etwas antun. Als ich vor ihm stand und ihn zur Rede stellen wollte, zog er ein Messer, und es entbrannte ein Kampf. Er war auf Drogen, vielleicht auf PCP , ich weiß es nicht, aber etwas schien ihn zugleich stark, aber auch schwerfällig zu machen. Als wir zu Boden gingen, fiel er in sein eigenes Messer. Und starb.«
    Vivian begann durch den Knebel hindurch zu lachen.
    »Halten Sie den Mund«, fuhr Johnny sie so heftig und streng an, dass sie verstummte. Dann bedeutete er mir mit einem Blick, dass ich fortfahren konnte. Doch mein Mut hatte mich verlassen.
    »Es war ein Unfall«, sagte ich. »Ich habe ihn nicht mit der Absicht aufgesucht, ihn zu töten. Aber Lorrie hat das wohl irgendwie falsch verstanden, und als sie Vivian von dem Vorfall erzählte, dachte die wohl, ich würde so eine Art Auftragskiller sein.« Ich fühlte mich dumm und schämte mich so stark, dass ich niemandem in die Augen sehen konnte. »Vivian sagte, sie wüsste, wer für Lorries Tod verantwortlich sei, und bat mich dann … Rache zu üben. Den Täter zu ermorden.« Ich bemerkte, dass meine Hände zitterten, und stemmte sie in die Hüften.
    »Und damit warst du einverstanden?«, fragte Nana ungläubig.
    »Ich hatte Lorrie ein Mal das Leben gerettet, und dann wurde es ihr auf eine andere Art und Weise genommen. Ich dachte an Beverley und wusste, dass die Polizei den Fall nicht weiter verfolgen würde, weil Lorrie ein Wær war.«
    »Aber die Weisung … «, flüsterte Nana so leise, dass ich sie kaum verstand.
    Als ich sie ansah, hielt ich ihrem Blick nicht länger als einen Herzschlag stand. »Ich weiß, Nana. Ich weiß.« Ich wollte nichts von dem erzählen, was Amenemhab mir gesagt hatte. Nana würde vielleicht noch verstehen, dass ich mich mit einem Totemtier unterhielt, aber die anderen bestimmt nicht.
    »Hast du … diesen Auftrag ausgeführt?«, fragte Johnny vorsichtig.
    »Nein. Ich bekam nur den Namen der Zielperson, also bat ich Theo, ihn zu überprüfen. Sie fand heraus, dass es sich bei ihm um einen Vampir handelt. Aber nicht um irgendeinen x-beliebigen Blutsauger, sondern um den entführten Bruder von Reverend Samson D. Kline. Er wurde ausgebildet und erst als Erwachsener gewandelt; heute ist er die rechte Hand eines sehr gefährlichen Meisters, von dem er damals auch entführt worden war. Als ich das herausfand, rief ich Vivian an, um ihr zu sagen, dass sie unseren Deal vergessen könne, aber dann hörte ich Beverley im Hintergrund weinen und bekam mit, wie schlecht Vivian sie behandelte.«
    »Willst du damit sagen, dass das der Grund ist, weshalb Theo von der Straße gedrängt wurde? Warum ihre Wohnung und das Büro kurz und klein geschlagen wurden?«, fragte Celia.
    Vivian nickte heftig. Sie genoss das Schauspiel sichtlich.
    »Ja«, sagte auch ich. »Auf der Fahrt zum Arzt hat Theo mir zugeflüstert, dass er sie abgedrängt hat. Und er war es auch, der ihre Wohnung und das Büro durchsucht und alles kaputt geschlagen hat. Oder vielleicht diese Betrachter, falls die so etwas tun.« Ich zwang mich, endlich den Kopf zu heben. Alle Blicke waren auf mich gerichtet. Ich war für alles verantwortlich, also musste ich es auch aussprechen. »Was Theo zugestoßen ist, ist mein Fehler.« Ich las eine Mischung aus Entsetzen und Überraschung in den Gesichtern. Nur Beverleys Miene schien etwas anderes zu sagen.
    »Warte«, sagte sie. Ihr dunkles Haar trug sie jetzt offen. Wo die Haargummis ihre Zöpfe zusammengehalten hatten, wellte es sich. Als Beverley mit ihren großen blauen Augen zu mir aufsah, wirkte sie überraschend erwachsen. »Für meine Mom willst du es mit einem Vampir aufnehmen?«, fragte sie.
    Sie schien beeindruckt, aber ich hatte ihre Bewunderung nicht verdient.
    »Beverley, bisher habe ich ihn noch nicht mal zu Gesicht bekommen. Ich habe nur Vivians Geld

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