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Teufelskreise (German Edition)

Teufelskreise (German Edition)

Titel: Teufelskreise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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gut sogar«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen. »Aber falls du unseren kleinen Vertrag nicht schon erfüllt hast, wird Du-weißt-schon-wer kommen, um das Buch wieder in seinen Besitz zu bringen.«
    »Welchen kleinen Vertrag?«, fragte Celia.
    Warnend griff ich fest in Vivians Haar. Ich dachte einen Moment lang nach, um mir eine Antwort einfallen zu lassen, die nicht –
    »Hat sie es Ihnen etwa nicht gesagt?«, rief Vivian. »Nicht einmal nach dem Autounfall ihrer Freundin?«
    Ich blickte Celia an, die meinen Blick erwiderte. Ein Reh im Scheinwerferlicht eines Autos musste sich genauso fühlen wie ich in diesem Moment.
    Plötzlich kamen Johnny und Erik durch die Haustür hereingestürmt. Beide keuchten, als wären sie einen Marathon gerannt. Ihr Auftauchen verschaffte mir weitere Zeit zum Nachdenken. Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, eilten sie in die Küche. »Sie sind uns entwischt. Aber sie kommen sicher wieder und werden Verstärkung mitbringen.«
    »Was sind eigentlich diese seltsamen Betrachter?«, fragte ich und hoffte, damit die anderen abzulenken.
    Johnny wollte gerade antworten, als Vivian knurrte: »Die Betrachter waren schon hier?«
    »Sie wussten davon?«, fragte er.
    »Gehen Sie zu meinem Wagen. In ihm befindet sich eine Holzkiste – beten Sie, dass die Betrachter sie nicht schon mitgenommen haben. Bringen Sie sie ins Haus. Jetzt sofort.« Ungeachtet der Tatsache, dass sie an einen Stuhl gefesselt war, bellte sie ihre Befehle. »Wenn Sie es nicht tun, gehen wir alle gemeinsam drauf!«
    »Wovon spricht sie?«, fragte mich Johnny, dann flog sein Blick zwischen Celia und mir hin und her. Er hatte die Spannung gerochen, die zwischen uns in der Luft lag, und senkte die Stimme: »Habe ich etwas verpasst?«
    Ich stopfte unserer Gefangenen den Knebel zurück in den Mund.
    Alle außer Vivian starrten mich an. Ich sah mich im Raum um. Meine Freunde, Nana und Beverley, sie alle warteten darauf, dass ich etwas sagte, mich erklärte. Die Wölfe rückten näher zusammen – der Rudelinstinkt, ohne Zweifel. Ich fühlte mich, als stünde ich am falschen Ende einer geladenen Waffe. Mein Herz hämmerte wild.
    Sie hatten mir vertraut, waren gekommen, um mir zu helfen. Und ich besaß nun nicht einmal genug Vertrauen in ihre Freundschaft, um ihnen die Wahrheit zu sagen?
    Ich dachte an Nancy. Sie hatte mir und unserer Freundschaft so weit vertraut, um mir, Olivia und Betsy ihr Herz zu öffnen. Sie hatte genug Liebe für uns empfunden, um ihren neuen Glauben mit uns zu teilen. Und als Gegenleistung hatten wir sie aus unserem Leben ausgeschlossen. Ich wollte die Wærwölfe nicht verlieren – und erkannte in diesem Moment, wie viel sie mir bedeuteten. Und zwar nicht, weil ich mit dem Zwinger Geld verdiente – das meiste davon gab ich ohnehin wieder für ihre Leckerlis aus. Sie waren die einzige Verbindung, die ich noch zur Außenwelt hatte. Seit nun zwei Jahren hatte ich mich in meinem Farmhaus allein mit einem Computer eingeigelt und hatte so getan, als würde ich niemanden brauchen, niemanden wollen. Jetzt war ich allein mit Nana. Keine besonders rosige Aussicht.
    Ich schluckte hart. Als ich tief einatmete, fühlte sich die Luft in meiner Lunge schwer an.
    »Ihr alle habt mir euer Vertrauen geschenkt«, begann ich schließlich. »Ihr habt darauf vertraut, dass ich eure Geheimnisse nicht verrate und das Leben, das ihr in der Öffentlichkeit führt, nicht gefährde. Dass ihr bei mir in den Vollmondnächten in Sicherheit seid und dass ich euch wieder freilasse, wenn der Morgen anbricht.« Ich starrte zu Boden und leckte mir in einer nervösen Geste die Lippen. »Jetzt ist es an der Zeit, dass ich euch vertraue.«

15
    »Vivian hat mich beauftragt. Direkt nachdem«, ich sah Beverley an, »nachdem deine Mutter ermordet wurde. Letztes Jahr wurde Lorrie von einem Mann verfolgt und bedroht.« Mein Blick schweifte durch den Raum und wurde von allen erwidert. Es war wichtig, jetzt die richtigen Worte zu finden. »Er war ein echter Widerling. Ich habe einen Zauber gesprochen, bei dem die Erde vom Grab deines Vaters eine Rolle spielte, Beverley – ein Zauber, der die Hilfe des Verstorbenen erbittet. Aber der Verfolger deiner Mutter war wohl ein Drogenabhängiger. Er war so in seiner Sucht gefangen, dass die subtile Beeinflussung von der anderen Seite keinerlei Wirkung auf ihn zeigte. Wie dem auch sei – nachdem ich für Lorrie die Karten gelegt hatte, war es offensichtlich, dass er ihr etwas antun wollte

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